Chantal Fatale, Marie Louise, Roman Wreden, Hawelka u.a.
Ort: Claudias Wohnzimmer in Stuttgart- Feuerbach
Datum: 18. Dezember 2014
Dauer: 120 min
Zuschauer: etwa 100
Man soll die Feste feiern wie sie fallen ist so ein Spruch, an den ich mich halte. Dass Claudia und Chrissi da mit mir auf einer Wellenlänge sind, zeigte sich u.a. in ihrer Idee zu einer Adventsgala nach Stuttgart-Feuerbach einzuladen. Eine Zeit voller Vorbereitungen auf die große jahresendliche Auszeit sollte auch ein Wohnzimmerkonzert haben. Damit man in Ruhe zurückschauen kann und zusammen auf die Feiertage einstimmen. Und wenn zufällig gerade keine Künstlerinnen anfragen, dann findet man eben welche, die auch Lust darauf haben, in der Nähe.
Der Plan stieß auf so große Resonanz, dass diesmal gar nicht alle dabeisein konnten, die um Teilnahme angefragt hatten. Auch ein Zeichen dafür, dass das Jahr 2014 Stück für Stück die Lust an dem Format Wohnzimmerkonzert geweckt hatte und die Initiatoren etwas wichtiges tun, wenn sie die Wohnzimmer für Musik öffnen. Sei es im Schellenkönig oder in Feuerbach oder den anderen Orten in Stuttgart, an denen ich noch nicht selbst dabei gewesen bin.
Der Abend war einerseits wie jeder andere Konzertabend in Feuerbach: Viele Leute fanden sich ein, mischten sich schwatzend mit den Künstlern, hörten später andächtig zu und waren mit Beifall nicht sparsam. Und dann war er andererseits doch ein besonderer Abend, weil eine ganze Gruppe Stuttgarter Künstlerinnen sich mischten und immer wieder umformierten, um Material von Chantal Fanfale, Marie Louise, Roman Wrede und schließlich auch ein ganz klein wenig Hawelka zu präsentieren.
Dabei, waren Hawelka ja nur in Zweidrittelmannstärke angetreten. Anders war auch, dass es schließlich in einer fast übermütigen Stimmung kulminierte. Das erste Mal bei Last Christmas wurde sangesfreudig mitgeschmettert und mitgelacht im Wechsel zwischen Original und deutscher Erdmöbel-Nachdichtung. Da war es ja vielleicht noch Jux und Dollerei geschuldet. Und dem Fluch, der diesem Lied eingewebt ist, der dazu führt, dass es direkt ins Rückenmark eindringt und sich dort festsetzt.
Aber die Sangesfreude zeigte sich später auch in der Runde der echten Weihnachslieder - man konnte das nicht anders als "geschmettert" bezeichnen. Alle Strophen voller Enthusiasmus! Sogar noch zwei neue Lieder lernend und mehrstimmig im Kanon mitsingen. Das hat man nicht so oft...
Mitgenommen haben viele den Impuls, die Musik der einen oder anderen Künstlerin des Abends näher kennen zu lernen. Meine musikalische Entdeckung des Abends war Marie Louise, deren Schallplatte seitdem bei mir unentwegt die Runden machen darf. Aber darüber hinaus waren wohl am Ende alle dem Charme der Veranstaltung an und für sich erlegen und werden als Vorsatz ins Neue Jahr mitnehmen, sich 2015 kein Wohnzimmerkonzert entgehen zu lassen.
Claudias und Chrissis Konzerte 2014
in unserem Archiv:
She makes war, 29.10.14 (Kohi, Karlsruhe)
Eric Pfeil, 25.10.14
Moscow Metrow, 27.05.14 im Tiefbunker (Maifeld Derby)
French for Rabbits, 25.05.14
Zoe Boekbinder, 29.04.14
Lost Lander, 04.02.14
Bethany Weimers, 06.01.14
Links:
Bericht vom Gig Blog
Chantal Fatal
Marie Louise
Roman Wreden
Hawelka
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