Samstag, 27. Dezember 2014

13. Mania, Chemnitz, 25.12.2014


Konzert: 13. Mania
Ort: Atomino, Chemnitz
Datum: 25.12.2014
Dauer: 3,5 h
Zuschauer: ca. 500
Don Brummer
Die 13. Mania war zugleich die letzte im 4. Standort des Atomino in Chemnitz. Das berühmte Atomino ist der Wanderclub unter den Locations in der Stadt und wird im nächsten Jahr seine 5. Location beziehen, aber das ist eine andere Geschichte.
Seit 13 Jahren findet die Mania immer am 1. Weihnachtsfeiertag statt und ich kann mir keinen schöneren Ausklang der besinnlichen Zeit vorstellen als die Nacht im Lärm des Atomino zu verbringen.

Was ist die Mania eigentlich? Zuerst und definitiv der Klassiker unter den Minifestivals! Die Regeln sind schnell erklärt: Bands aus Chemnitz und Umgebung werden eingeladen, nach einem vorgegebenen Motto 3-4 Songs auszuwählen und an dem Abend zu interpretieren - darauf liegt die Betonung, nachspielen ist nicht! Und was hatten wir schon für Highlights in den vergangenen Jahren, Abende in Gedenken an Michael Jackson, die Depeche Mode-Nacht zum Beispiel. Mittlerweile ist der geneigte Mania-Gänger im Herbst auf der Suche nach Informanten zum nächsten Motto. Diesmal war es so, dass es im November zuerst die Tickets gab und das Motto im Laufe des Advents durchsickerte: One hit wonder! Das war der Gipfel, weil es dadurch noch schwerer würde, manche Titel zu erkennen. Und Vorfreude wegen der unübersehbaren Möglichkeiten für die Bands.

Den Reigen des Abends eröffneten Blond, die Kummer-Schwestern mit ihrem blinden Bassisten und unter anderem dem wunderschönen "Reality" von Richard Sanderson und "American Boy" von Estelle. Ich habe mir nicht alle Titel des Abends weder gemerkt noch notiert. Die Mania ist schließlich eine große Party.
Blond
Durch das Programm führte wie jedes Jahr Don Brummer auf unnachahmliche Art. Seinen Humor hat er bei AG Geige gestählt, inzwischen ist er legendär! Er kündigte Musiker und Sträuße bunter Melodien an und erklärte den Werktätigen im Saale die Herkunft der Bands und klärte unter anderem auf über die dunklen Orte, in denen in dieser Stadt unter anderem Musik entsteht.
Don Brummer
Es folgten The Onesies, eine Vereinigung nur für diesen Abend aus Suralin, Might Sink Ships (und weiteren, die ich leider nicht mitbekommen habe) sowie mit tänzerischer Unterstützung! Ein Highlight der Bühnenshow des Abends.
The Onesies
The Onesies
The Onesies
Eine feste Größe der Mania sind inzwischen die Aaltra Allstars, die es so wohl nur an diesem Tag im Jahr gemeinsam auf der Bühne zu erleben gibt. Da ist immer große Besetzung angesagt als Band mit Bläserverstärkung. Am Bass Jörg, der Aaltra-Betreiber!
Aaltra Allstars
Aaltra Allstars
Aaltra Allstars
Die 5Wigglz aus Mitgliedern unter anderem von Bombee schnappten sich Hiphop- oder Rap-Klassiker, übersetzten sie fast 1:1 ins Deutsche und gaben die Nummern als Gangsta-Rap dem grölenden Publikum zurück. Wuchtig und genial war "Betatsch mich" (aus "You can't touch this" von MC Hammer). Der Engländer würde sagen, very offensive, für mich wars herzerfrischend!
5 Wigglz
5 Wigglz 
5 Wigglz
Playfellow ließen sich im mystischen Blau beleuchten und spielten wie gewohnt sehr melancholisch und verwandelten noch das fröhlichste Lied in eine Depri-Hymne mit "Wonderful life" von Black. Cool und für mich das Beispiel des Abends, wie man Songs covered und dabei zu eigenen macht.
Playfellow
Playfellow
Den Abschluss des Reigens bildeten Iguana mit Hymnen wie "Carbonara" von Spliff und "Pump up the Jam" von Technotronic und das Haus verfiel endgültig der Feierlaune.
Iguana
Es war ein Abend mit dem Besten der 80er, den Hits der 90er, den es so nur im Atomino geben kann. Genial waren die Interpretationen durchweg, jede Band setzte den Hits ihren eigenen Stempel auf als wären es Eigenkompositionen. Zum Teil zog sich das Motto des Abends bis durch die Kostüme der Bands - herausragend The Onesies in ihren geschmackvollen Overalls!

Natürlich muss auch erwähnt werden, wie perfekt die Mania organisiert war, nach den 3-4 Songs jeder Band gab es eine wirklich kurze Umbaupause, dann die Einführung ins künstlerische Schaffen der nächsten Band durch Herrn Brummer und los ging es mit den nächsten Hits. Dazu gab es passende Video-Projektionen auf den 3 Flächen hinter den Bands, teils mit Originalvideos der gespielten Hits.

Ein Dank geht an das Atomino, das noch allen Wirren (sic!) dieser Stadt standgehalten hat und an die Organisatoren und Künstler des Abends sowie an das Publikum, das alle Bands und Songs feierte.

Schon frage ich mich, was wohl das Motto für 2015 sein wird, was kann jetzt noch kommen?

Links:
Atomino
Blond
Might Sink Ships
Suralin
Aaltra
Bombee
Playfellow
Iguana


 

Konzerttagebuch © 2010

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