Konzert: Comet Gain
Ort: The Dome, London (20 years of trouble)
Datum: 25.03.2017
Dauer: brutto 60 min
Zuschauer: knapp 500
"Indie is over! This is the death of everything tonight! You're not supposed to be happy!" - "We'll have to find jobs now!" - "Because Sean Price is a selfish asshole, leaving for a foreign country, western, eastern, somewhere. He just leaves us in this shit. Leaving all of you to die! Cheers, Sean!" - "Jetzt müssen Plattenlabel sich unsere Demos anhören!"
Wenn ein Label, das vielen Menschen viel bedeutete, nach zwanzig Jahren (of trouble) seinen Abschied mit einem Festival feiert, wäre es merkwürdig, wenn es nicht auch emotional werden würde. Comet Gain waren ganz offensichtlich eine der liebsten Bands von FortunaPOP! Gründer Sean Price. Der Labelchef stand weit vorne im Dome und hatte Tränen in den Augen, als Comet Gain Sänger David Feck sich für "alles" bedankte, also für die kostenlosen Biere. Sie hätten zusammengelegt und Sean ein Geschenk gekauft, eine Uhr. "Da ist auch Dein Name eingraviert. Made in China, your nickname. Chinese Sean." Um dann Seans Egotrip zu beschimpfen, all die Musiker ins echte Leben zu schicken!
Comet Gain waren Headliner des Samstag und spielten als achte Band des Tages. Die Band aus London war aber auch der Headliner des ganzen Festivals, das Konzert trotz vieler Pausen fantastisch!
Eine dieser Pausen kostete am Ende zum Beispiel den Überhit You can hide your love forever, der auf der Setlist (einem Pappteller) stand. Aber es war wirklich die Zeit für genau diese Art Konzert: viele tolle Lieder, dazwischen aber immer wieder bitterböse und melancholische Momente. Because heaven is a lie.
Vermutlich hatte David schon ein paar der kostenlosen Drinks gehabt, als die Band gegen zehn auf die Bühne kam. Er traf auch nicht jeden Ton, das gehört aber dazu. Nur als nach Why I try to look so bad eine Saite riss, kam bei seiner Gesangspartnerin Rachel Panik auf. "If David Feck is trying to change the strings of his guitar we are fucking screwed!" Einen Eindruck davon bekamen wir. Es dauerte ewig! Irgendwann erbarmte sich Simon Love und stellte sich direkt vor David und stimmte das Instrument löffelnd. Es war wundervoll!
Musikalisch eh! Was hat Comet Gain für viele Riesenhits! Daß sie am Ende Herbert Huncke zwanzig Minuten lang mit einer kleinen Jamsession verlängerten (meine ich wenigstens) - geschenkt! Dafür sang Rachel vorher irgendwann ein kleines improvisiertes Lied, nachdem sich David und ein Schreihals im Publikum vorher angebrüllt hatten, bis David den Brüller zu einem Faustlampf aufforderte. Der Rufer wollte irgendein Lied, Rachel griff das auf und sang "we're gonna sing the fucking song. Just shut your mouth, motherfucker" mit einer großartigen Melodie! Würde ich kaufen!
Setlist Comet Gain, The Dome, London:
01: The ballad of a mix tape
02: Hard times
03: One more summer before I go
04: Saturday night facts of life
05: Why I try to look so bad
06: The fists in the pockets
07: Long after tonite's candles are blown
08: Love without lies
09: Herbert Huncke, pt. 2
Links:
- aus unserem Archiv:
- Comet Gain, Ripley, 31.07.16
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