Sonntag, 27. Juli 2014

I took your name, Karlsruhe, 20.07.14


Konzert mit I took your name und Eva Waterbolk
Datum: 20. Juli 2014
Dauer: 30+40 min
Zuschauer:10


Im April hatten wir den ersten kurzen Kontakt gehabt und doch fühlte es sich an, als würden liebe Freunde vor der Tür stehen, als es an diesem Sonntag Nachmittag klingelte. Dabei wusste ich kaum etwas über unsere Gäste. Chris van der Ploeg aka I took your name hatte das Konzert mit mir ausgemacht und mir dann bei der Feinplanung geschrieben, sie kämen zu dritt. Quasi als Gastgeschenk fiel uns ein Set von Eva Waterbolk in den Schoß.


Sie ist wie Chris in Groningen zu Haus (*) und hat erst im laufenden Jahr angefangen ihre Lieder vor Publikum zu spielen. Mit ihrer sehr charakteristisch rauen Stimme hatte sie unsere Herzen sofort fest in ihrer Hand und drückte mit den Texten manchmal ganz schön fest zu. Im Anschluss an das Konzert musste sie - Wohnzimmerkonzertrisiko für Künstler - gleich Rede und Antwort stehen: Was sie treibt, so furchtbare Sachen zu erzählen... 


Und wie sie das verpackt: An der Oberfläche ist alles sonnig und ruhig und zwischen den Zeilen bleibt einem manchmal fast das Herz stehen. Und da es nur halb ausgesprochen bleibt, weiß man nicht, ob man nur selbst so eine böse Phantasie hat, oder ob es so gemeint ist. Mein liebestes Lied war ihr Liebeslied an den Elefantenmenschen.


Setlist Eva Waterbolk:
01: Electric chair
02: Golden Leaves
03: Elephant man
04: Gewassen lakens
05: There, I found her
06: Final crime
07: Love her



Ohne eigentliche Pause setzte Chris den Abend anschließend mit seinen Liedern fort und wechselte für die Songs zwischen seiner akustischen Gitarre, Evas Gitarre (die beide verschieden gestimmt waren) und einer E-Gitarre. Er selbst nennt seine Musik Ambient Folk und hatte live eine sehr geerdete und ernsthafte Ausstrahlung, aber zwischen den Songs blitzte doch das eine oder andere Mal der Schalk durch, zumal es auch durch die Instrumentenwechsel immer mal kleine Unfälle gab.


Sehr persönlich wurde es in dem Moment als er sein Lied seinem israelischen Cousin widmete, der gerade den Einberufungsbefehl erhalten hatte, um im Gaza-Streifen eingesetzt zu werden. Ein unerwartetes Geschenk war es, sozusagen posthum noch eine tolle Band zu entdecken. Die Audiotransparent Cover machten neugierig und es gab im Anschluss CDs der Band, die es leider nicht mehr gibt. Best laid plans ist so ein einfaches Lied, aber von der Sorte das einfache, das schwer zu machen ist!


Setlist I took your name:
01: As Always
02. Another sunny day
03: Honey trap
04: Corridor
05: Phantom Tiger
06: Bird in my hand
07: Best laid plans (Audiotransparent cover)
08: Cold shore (Audiotransparant cover)
09: You faded like a star on the love show
10: Conditional Love
11: A sea of infantry

12: The invasion (Z) 



Im Anschluss an den anrührenden Abend gab es noch lange Gespräche über das Leben, die Musik und befreundete bzw. interessante Bands und alle nahmen sich als Erinnerung einen Tonträger mit heim. Ein so wunderbarer Abend mit Freunden, wie man ihn sich nur wünschen kann. Ich fühlte mich wieder reichlich beschenkt.


(*) Wir hatten viel Spaß dabei, über gemeinsame Bekannten zu stolpern und auch welche in Groningen zu finden wie z.B. Geert van der Velde und Kim Janssen. The Black Atlantic hatten bei einem Releasekonzert von Audiotransparent  als Support gespielt. 

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