Ort: rhiz, Wien
Datum: 22.11.2010
Zuschauer: puh, 100 auf jeden Fall...
Konzertdauer: Beat Beat 30 Minuten, die Strange Boys 80 Minuten
Das war heute vielleicht ein toller Abend. Und das, obwohl ich eigentlich gar nicht geplant hatte, hinzugehen. Ein glücklicher Umstand verfrachtete mich dann doch ins rhiz, wo die Strange Boys aus Texas anzutreffen waren.
Grundsätzlich nicht ganz meine musikalische Heimat, war ich von diesem psychedelisch-rockigen Garage/Lo-Fi/Blues-Quintett höchst angetan.
Weniger spektakulär fand ich da die Vorstellung Beat Beat, die zu dritt (O-Ton Schlagzeuger: "Wir sind kein Trio, deshalb sind wir auch zu dritt") schrammelten, das es eine Freude war (am meisten für die Band selbst), dabei aber nichts wirklich Neues ablieferten. Frei nach Karl Kraus: "Es ist alles schon gespielt worden, aber noch nicht von jedem."
Ein "Who The Fuck Is Mick Jagger"-Shirt und Sonnenbrille trug das gitarrespielende Drittel des Nicht-Trios und ich weiß zwar auch nicht, wer Mick Jagger ist, dafür weiß ich mit Sicherheit, dass sich Beat Beat mit ihrer Eigen-Schubladisierung auf Myspace einen Scherz erlaubt haben: Die Klagenfurter/Wiener mögen ja alles sein, aber bestimmt nicht Emotronic/Salsa/Zouk.
Auch während des Konzerts wurden ein paar Kalauer serviert (vorrangig aus dem Eck, in das der Drummer mit seinem Equipment gepfercht war), im Wesentlichen aber erfüllten Beat Beat ihre Aufgabe ganz gut und die lautete, das Publikum auf die Strange Boys einzustimmen. Ob das jetzt mit humoristischen Einlagen oder schwungvoller Garage-Musik gelang, darf jeder für sich selbst entscheiden.
Da ich die Strange Boys nur unwesentlich besser kenne als ihre Vorband, kann ich heute leider nicht mit Setlist und ähnlichem Fachwissen dienen, meine
Eindrücke dieses texanischen "Katzenmusik-Wunders" (c/FAZ) will ich dennoch ganz kurz schildern.
Zu fünft standen die Strange Boys dann auf der kleinen Bühne (eigentlich stand der Bassist aus Platzgründen sogar im Zuschauerraum) und zeigten dem trotz aller gegenteiligen Erwartungen zahlreich erschienen Publikum, wo in Texas der Hase lang läuft.
Schräge Töne sind bei den Strange Boys nicht ungewöhnlich, sondern sogar programmatisch. In der Tradition großer Psychedelic aus vergangenen Jahrzehnten spielten sie sich die Seele aus dem Leib, es gab großartig tanzbare Passagen sowie ruhigere akkustische Nummern, Saxophon-Solos und Gitarrenlärm, es gab stellenweise Wohlklang und dann wiederum Herausforderungen an das mitteleuropäische Harmonie-Verständnis - gut, die komischen Jungen heißen ja auch nicht umsonst so.
Dem Publikum schien es auch sehr zu gefallen (besonders gut kamen "Be Brave" und "Night Might" an), was Ryan Sambol auch bemerkte und sich bei der "most amzing audience so far" bedankte. Saxophonistin Jenna wollte das ein wenig revidieren, aber Ryan ließ da keine Zweifel zu und verlautbarte auch, gerne wiederkommen zu wollen.
An mir und allen, die im rhiz waren, solls nicht scheitern. Man sieht ja wirklich selten Bands, die einen den eigenen musikalischen Horizont ein wenig erweitern lassen, besonders aus den amerikanischen Südstaaten habe ich bis jetzt in dieser Hinsicht noch wenig vernommen. Das hat sich ein wenig geändert.
Und vielleicht geht ja auch Kollege Oliver, der über die Strange Boys schon mal auf französisch geschrieben hat, nächste Woche zu den Texanern in die Flèche d'Or und gibt dann eine etwas fundiertere Expertise ab als ich es konnte. Die Strange Boys hätten es sich verdient!
Aus unserem Archiv:
The Strange Boys, Paris, 16.07.10
Vielen Dank für das Foto an Mehan Jayasuriya!
Weniger spektakulär fand ich da die Vorstellung Beat Beat, die zu dritt (O-Ton Schlagzeuger: "Wir sind kein Trio, deshalb sind wir auch zu dritt") schrammelten, das es eine Freude war (am meisten für die Band selbst), dabei aber nichts wirklich Neues ablieferten. Frei nach Karl Kraus: "Es ist alles schon gespielt worden, aber noch nicht von jedem."
Ein "Who The Fuck Is Mick Jagger"-Shirt und Sonnenbrille trug das gitarrespielende Drittel des Nicht-Trios und ich weiß zwar auch nicht, wer Mick Jagger ist, dafür weiß ich mit Sicherheit, dass sich Beat Beat mit ihrer Eigen-Schubladisierung auf Myspace einen Scherz erlaubt haben: Die Klagenfurter/Wiener mögen ja alles sein, aber bestimmt nicht Emotronic/Salsa/Zouk.
Auch während des Konzerts wurden ein paar Kalauer serviert (vorrangig aus dem Eck, in das der Drummer mit seinem Equipment gepfercht war), im Wesentlichen aber erfüllten Beat Beat ihre Aufgabe ganz gut und die lautete, das Publikum auf die Strange Boys einzustimmen. Ob das jetzt mit humoristischen Einlagen oder schwungvoller Garage-Musik gelang, darf jeder für sich selbst entscheiden.
Da ich die Strange Boys nur unwesentlich besser kenne als ihre Vorband, kann ich heute leider nicht mit Setlist und ähnlichem Fachwissen dienen, meine
Eindrücke dieses texanischen "Katzenmusik-Wunders" (c/FAZ) will ich dennoch ganz kurz schildern.
Zu fünft standen die Strange Boys dann auf der kleinen Bühne (eigentlich stand der Bassist aus Platzgründen sogar im Zuschauerraum) und zeigten dem trotz aller gegenteiligen Erwartungen zahlreich erschienen Publikum, wo in Texas der Hase lang läuft.
Schräge Töne sind bei den Strange Boys nicht ungewöhnlich, sondern sogar programmatisch. In der Tradition großer Psychedelic aus vergangenen Jahrzehnten spielten sie sich die Seele aus dem Leib, es gab großartig tanzbare Passagen sowie ruhigere akkustische Nummern, Saxophon-Solos und Gitarrenlärm, es gab stellenweise Wohlklang und dann wiederum Herausforderungen an das mitteleuropäische Harmonie-Verständnis - gut, die komischen Jungen heißen ja auch nicht umsonst so.
Dem Publikum schien es auch sehr zu gefallen (besonders gut kamen "Be Brave" und "Night Might" an), was Ryan Sambol auch bemerkte und sich bei der "most amzing audience so far" bedankte. Saxophonistin Jenna wollte das ein wenig revidieren, aber Ryan ließ da keine Zweifel zu und verlautbarte auch, gerne wiederkommen zu wollen.
An mir und allen, die im rhiz waren, solls nicht scheitern. Man sieht ja wirklich selten Bands, die einen den eigenen musikalischen Horizont ein wenig erweitern lassen, besonders aus den amerikanischen Südstaaten habe ich bis jetzt in dieser Hinsicht noch wenig vernommen. Das hat sich ein wenig geändert.
Und vielleicht geht ja auch Kollege Oliver, der über die Strange Boys schon mal auf französisch geschrieben hat, nächste Woche zu den Texanern in die Flèche d'Or und gibt dann eine etwas fundiertere Expertise ab als ich es konnte. Die Strange Boys hätten es sich verdient!
Aus unserem Archiv:
The Strange Boys, Paris, 16.07.10
Vielen Dank für das Foto an Mehan Jayasuriya!
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