Konzert: dEUS
Ort: KulturKirche, Köln
Datum: 14.04.2008
Zuschauer: ausverkauft (300)
Konzertdauer: 100 min.
“Sag, das es ein gutes Konzert war”, gibt mir meine Mitbewohnerin mit auf den Weg. Ist hiermit geschehen, denn es war wirklich ein guter, gelungener Abend gestern in der Kulturkirche in Nippes.
Mitten in einem Wohngebiet gelegen bietet die Kulturkirche gehobenes Musikambiente. Leider mit dem kleinen Nachteil, dass man als Auswärtiger mit dem Fahrzeug ewig lange nach einem Parkplatz suchen darf. Aber so lernt man die Einbahnstrassensysteme der Nachbarschaft kennen. Kann auch unterhaltsam sein, ist aber eher vertrakt; ein Parkplatz fand sich trotzdem.
dEUS, der Inbegriff von Indierock, gastieren in der Stadt. Da will, nein muss man dabei sein. Das denken auch andere, und so wundert es nicht, dass die Kulturkirche ausverkauft ist.
Um kurz vor acht ist das Kirchenschiff noch relativ leer. Wir positionieren uns im vordersten Bereich und warten. Der dritte Konzertbesuch vor Ort lässt Normalität aufkommen. Wir kennen die Kuppel, den Altarraum und die Liedertafeln an der Wand. Darüber müssen wir uns nicht mehr staunend unterhalten. Das machen die anderen. Wir warten einfach. Warten auf die Vorband. Die entert um kurz nach 20 Uhr die Bühne. Black Box Revelation ist eine 2-Mann Combo, ausgestattet mit Schlagzeug und Gitarre, und macht das, was man erwartet. Viel Gitarrenlärm mit scheppernd klingenden Drums. Mal mehr bluesig, mal nur rockig, mal Gitarrensoli. “Noch eine dieser vielen neuen 2er Kominationen”, denke ich. Nett, aber nicht spannend. Unterhaltend, aber nicht interessant. Der Unterschied zu den White Stripes und den Blood Red Shoes ist die Besetzung. Hier sind zwei Jungs am Werk, der weibliche Part fehlt. Die beiden kommen aus Belgien. “Live the duo is a runaway train that combines the best ingredients of idols like Led Zeppelin, The Datsuns, The Rolling Stones, Black Rebel Motorcycle Club and The Stooges.” Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Es ist laut. Die Kulturkirche scheint für diese Art von Musik nicht geeignet zu sein. Da es gerade mal halb voll ist, stimmt die Akkustik noch nicht. Es scheppert ordentlich. Später am Abend ist ist das anders. Dann ist es voll, der Sound zwar immer noch laut, aber allerbest.
Doch bis dahin wird noch eine gute Stunde vergehen. Warum Umbaupausen mitunter so lange dauern müssen wie sie

Es sollte der einzige technische Defekt bleiben und den Abend nicht negativ beeinflussen. dEUS celebrierten eine gute Show, die Kulturkirche war ausser sich und liess sich nur zu gerne begeistern. “Instant street”, “Bad times”, “For the roses”

Es wurden eine Vielzahl neuer Stücke gespielt. Und tatsächlich, man hörte live einen Unterschied, einen Stilbruch zum alten. Die neuen Sachen kommen eher poppiger

Als letztes Lied der Zugabe das unvermeidliche “Suds & Soda”. Immer noch hörbar, immer noch gut, immer noch frisch. Der Hit, der dEUS damals im Rest Europas

Nach guten 90 Minuten war das Konzert vorbei. Glücklich und leicht erschöpft strömten wir aus der Kulturkirche. Es war warm und voll geworden im Laufe des Abends. Die frische Luft tut gut. Nicht wenige fahren jetzt noch Richtung Belgien nach Hause.
Hey, es hat sich gelohnt, den Weg auf sich zu nehmen! Wir sehen uns auf dem Melt!
von Frank von Pretty Paracetamol
Ein Interview mit Keyboarder Klaas folgt in Kürze!
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