Dienstag, 2. Oktober 2012

Emma Russack, Paris, 27.09.12


Konzert: Emma Russack
Ort: La Fabrique des Balades Sonores, Paris
Datum: 27.09.12
Zuschauer: etwa 20
Konzertdauer: 30 Minuten oder so


Der kleine aber feine CD- und Klamottenshop der Balades Sonores, interessanterweise "La Fabrique" genannt, entwickelt sich immer mehr zu einer Anlaufstelle für tolle Folk- und Indieacts auf Durchreise. Wer kurz noch einen Akustikgig aufs Parkett (bzw. den schwarz-weiß gefließten Steinboden) legen will, macht hier noch einmal halt. Höchstens 20 Leute passen in diesen gut sortierten Store, aber diejenien die kommen, sind oft wahre Musikfreaks und immer offen für neue Entdeckungen.



Am Donnerstag machten Emma Russack und Grand Salvo, beide aus Australien, in der Fabrique der Balades Sonores Station. Grand Salvo konnte ich nicht mehr sehen, weil ich da schon wieder zu einem anderen Konzert unterwegs war, den Auftritt der jungen Emma, die auf dem exquisiten australischen Spunk Label veröffentlicht, bekam ich aber ganz mit.

Russack hatte erst kürzlich mit ihrer Labelkollegin Tiny Ruins gespielt und diese Tatsache war quasi schon Grund genug, vorbeizukommen.



Es wurde dann in der Tat auch sehr schön. Die dunkelblonde Emma mit dem kessen Zopf spielte mit Gefühl auf einer Akustikgitarre (ihre Elektrische hatte sie kurz zuvor beschädigt) und sang dazu mit ungewöhnlich tiefer Stimme. Nichts mit glockenklarem Gesang, kein hohes Kleimädchenstimmchen und auch kein ververhuschtes Wispern wie so oft, nein, hier intonierte ein junges Mädchen stolz und selbstbewußt als sei sie schon viel älter und reifer. Das Ganze war mit einem Hauch Blues gewürzt und klang so souverän und gut abgehangen, as sei Emma schon zig Jahre im Geschäft. Die Songs waren zeitlos, wurden ohne große Effektheischerei und Chichi vorgetragen und wirkten sinnlich und relaxt. Auch die Lyrics waren schon sehr ordentlich und ließen auf eine kluge und lässige junge Dame schließen. Das Material stammte von ihrem ersten Album Sounds Of Our City, so zum Beispiel das großartige Stück Colombia, das sehnsüchtig und melancholisch voranschritt und den Puls des gehetzten Großstädters ordentlich drosselte. Tracks dieser Güteklasse gab es noch ein paar und so war klar, daß ich mir unbedingt das Album von Emma zulegen musste. Ich habe es keineswegs bereut, es ist sehr ausgewogen und harmonisch instrumentiert und bereichert seit ein paar Tagen mein Leben.




Bis bald Emma und bis bald auch Les Balades Sonores, der nächste Showcase kommt bestimmt!

Konzerttermine Emma Russack:

02.10.2012: Aaltra, Chemnitz
03.10.2012: Thalia Theater, Dresden
04.10.2012: Monarch, Berlin
05.10.2012: Grüner Jäger, Hamburg




 

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