Eine runde Sache: The Notwist in der Düsseldorfer Tonhalle
Datum: 03.10.2012
Ort: Tonhalle, Düsseldorf
Dauer: Ewert and the Two Dragons ca. 30 Minuten, The Notwist ca. 100 Minuten
Von Ursula von Neulich-als-ich-dachte, Erstveröffentlichung hier

Als ehemalige (mittlerweile sehr ehemalige) Kölnerin habe ich eine natürliche Abneigung gegen alles, was mit Düsseldorf zu tun hat. Nichtsdestotrotz hatte ein Kurzbesuch beim hier stattfindenden New Fall Festival im letzten Jahr gezeigt, dass Düsseldorf im Herbst interessante Konzerte an schönen Veranstaltungsorten zu bieten hat. Also nahmen wir die Chance, dieses Mal das Konzerttagebuch zu repräsentieren, bereitwillig wahr.

Auf den bereitliegenden Feedback-Fragebögen zum Festival könnte man höchstens den Online-Kartenvorverkauf via tickets.de bemängeln, der einem wiederholt vorgaukelte, sich auf dem Saalplan einen Sitzplatz aussuchen zu dürfen, um einen dann im Buchungsprozess einfach per Zufallsgenerator irgendwohin zu platzieren, und zwar bei jedem erneuten Versuch auf denselben Platz. Wobei innerhalb von Sekunden auch ganze Sitzblöcke plötzlich nicht mehr zu buchen waren. Daher sollten sich wohl die Platzanweiser an diesem Abend auch darüber beschweren, dass teilweise Sitzplätze doppelt vergeben waren.


Nach eine halben Stunde Umbaupause, die zahlreiche Gäste dafür nutzten, sich einen besseren Sitzplatz zu sichern – reichlich Plätze waren frei geblieben – betraten The Notwist zu sechst die Bühne. Während das erste, sich langsam steigernde Lied namens „Hands“ noch brav angesagt wurde, begannen bereits mit dem folgenden, sich nahtlos anfügenden Song unsere Setlistenprobleme, die wir auch mit späterem „Nachhören“ einzelner Lieder nicht vollständig lösen konnten.


Auf der Bühne folgten nun die bekannten Lieder „Pick Up The Phone“ und „Where In This World“, die ebenfalls ineinander flossen. Beim anschließenden „This Room“, das in einer anderen, leicht jazzigeren Version als auf „Neon Golden“ gespielt wurde, gab es Szenenapplaus, bevor es vor allem Markus Acher, der auf einem bereit stehenden Plattenspieler scratchte, der Schlagzeuger sowie der Saxofonist (der Teil eines bei mehreren Liedern mitspielenden Bläsertrios war) kakophonisch enden ließen.

Die Kommunikation mit dem Publikum fiel spärlich aus, außer „Tausend Dank“ wurde wenig gesprochen, immerhin das letzte Lied, „Gravity“, wurde aber für die zunehmend verzweifelten Setlistenmitschreiber angesagt und passte mit seiner Textzeile „I see the planets spinning faster“ auch sehr gut zum ehemaligen Planetarium, in dem wir unsbefanden. Wie beim letztjährigen Jens Lekmann-Konzert wurden auch jetzt Tausende von Seifenblasen in den Saal geweht – beim nächsten Konzert wird sich zeigen, ob dies Zufall war oder ein Markenzeichen von allen Konzerten des New Fall Festivals ist.
Das begeisterte Publikum holte The Notwist noch zweimal zurück auf die Bühne, im ersten Zugabenteil müssen wir leider nach „One With The Freaks“ und „Off The Rail“ den dritten Titel schuldig bleiben, anschließend wurden noch „Consequence“ und „Gone Gone Gone“ gespielt, wonach die Band mit stehenden Ovationen verabschiedet wurde.
Es war ein sowohl hinsichtlich Ambiente und Atmosphäre als auch der dargebotenen Liedversionen ausgesprochen schöner Konzertabend, so dass man dem New Fall Festival – das 2012 erst zum zweiten Mal stattfindet – nur eine lange Zukunft wünschen
kann. Selbst, wenn es in Düsseldorf stattfindet.
Setliste:
Hands On Us
?
Pick Up The Phone
Where In This World
This Room
Casino (?)
Boneless
On Planet Off
Gloomy Planets
Trashing Days
Neon Golden
Pilot
Gravity
One With The Freaks
Off The Rail
?
Consequence
Gone Gone Gone
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