Konzert: June Madrona
Ort: Le Vieux Léon, Paris
Datum: 30.04.2010
Zuschauer: 40-50 oder so
Konzertdauer: 45-50 Minuten oder so
Hurra, June Madrona sind zurück in Paris! Der sympathische Dreier (1 Mädchen, 2 Jungen) aus Olympia, Washington, war seit der Oliver Peel Session vom 03.04.2010 ohne Unterlass auf Achse. Vor allem in Deutschland sind sie ausgiebig durch Clubs, Bars und Cafés getingelt und haben unter anderem im Münchner Kafé Kult Station gemacht. Besonders cool war allerdings, daß sie kürzlich bei Karo eine Home Show absolviert haben. Ihr erinnert euch, die tolle Sängerin aus Würzburg war letztes Jahr Stargast bei einer wunderbaren Oliver Peel Session. Die Indie-Welt ist halt eben klein, da sieht man es wieder! Aber daß ist auch gut so, das durchbricht die Anonymität und so enstehen Bekanntschaften und vielleicht sogar langfristig richtige Freundschaften. Ross, der Sänger von June Madrona, hat nun bereits zum zweiten Male angeboten, meine Frau ud mich bei ihm zu beherbergen, falls wir einmal in Olympia, Washington sein sollten. Er muss aufpassen, was er da sagt, ich bin tatsächlich in der Lage bei ihm an der amerikanischen Westküste aufzukreuzen! Noch spannender wäre es aber, im Elternhaus von Molly, der süß schüchternen Cellistin, zu übernachten. Die Gute kommt nämlich aus Alaska und ihre Eltern wohnen immer noch dort. Warm eingepackt ist das sicherlich ein unglaubliches Naturerlebnis, also mich würd's reizen!
Nun sind wir aber erst einmal wie gehabt in der laut Franzosen schönsten Stadt der Welt. Bei jeder Gelegenheit lassen die Pariser so ganz nebenbei diese Floskel fallen. Man müsste mal den Penner fragen, den ich auf meiner Anreise zum Konzert im U -Bahn Schacht gleich neben der Mülltone gesehen habe. Würde er auch sagen: Paris ist die schönste Stadt der Welt? Ich hege leise Zweifel. Die französische Metropole ist höllisch teuer und das schafft soziale Ungleichheiten. Gut, daß die Drinks in der Kneipe Le Vieux Léon, dem heutigen Austragungsort für Pariser Verhältnisse erschwinglich sind, so daß hier viele junge, studentische Leute vorbeischauen. Die meisten kommen nicht unbedingt für Konzerte, sondern zum trinken, plaudern oder essen. Womit wir sofort bei einem Hauptproblem des heutigen Abends wären: Die Geräuschkulisse war eindeutig zu hoch! In (fast) jeder Ecke wurde ohne Unterlaß geschnattert und dies obwohl June Madrona schon längst angefangen hatten. Sänger Roos hatte trotz seiner enorm festen Stimme Probleme, sich verständlich zu machen. Aber er, Polly und Banjospieler Sean sind Profis und wild plapperndes Publikum gewöhnt. Sie ließen sich nichts anmerken und spielten ihr Set konzentriert durch.
Dieses ähnelte weitgehend dem der Oliver Peel Session, wurde an einigen wenigen Stellen etwas abgewandelt. Einer meiner Lieblingssongs, The Sea Of Cortez war auch heute wieder vertreten. Er handelt von dem See zwischen Kalifornien und Mexiko und wird auch "Gulf of California" genannt. Er gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. Ich stelle mir die Landschaft dort unbeschreiblich schön vor und die Musik von June Madrona passt auch glänzend zur Natur, denn alles bei ihnen klingt unglaublich organisch, geerdert und warm. Selten hat man es mit solch authentischen Musikern zu tun, die Texte sind oft autobiografisch und ersetzen (O-Ton Ross) wohl auch die ein oder andere Sitzung beim Psychiater. Schön, daß sie sich uns mitteilen, zumindest denjenigen, die zugehört haben und das waren leider nicht alle im Raume. Bei dem schmissigen Stück Santa Fe sangen die drei Amis aber mit solcher Inbrunst, daß selbst die nervigsten Plappermäuler für eine Weile innehielten und die Augen auf die improvisierte Bühne richteten.
Auch wenn die Bedingungen heute nicht ideal waren: Konzerte von und mit June Madrona sind immer dufte!
Setlist June Madrona, Le Vieux Léon, Paris:
01: Our Friends
02: Boundaries
03: Early Spring
04: Sea Of Cortez
05: Lion Talk
06: Santa Fe
07: The Western Flight
08: Tinnitus
09: Come Over
10: Tent Caterpillar
11: Perseus
Datum: 30.04.2010
Zuschauer: 40-50 oder so
Konzertdauer: 45-50 Minuten oder so
Hurra, June Madrona sind zurück in Paris! Der sympathische Dreier (1 Mädchen, 2 Jungen) aus Olympia, Washington, war seit der Oliver Peel Session vom 03.04.2010 ohne Unterlass auf Achse. Vor allem in Deutschland sind sie ausgiebig durch Clubs, Bars und Cafés getingelt und haben unter anderem im Münchner Kafé Kult Station gemacht. Besonders cool war allerdings, daß sie kürzlich bei Karo eine Home Show absolviert haben. Ihr erinnert euch, die tolle Sängerin aus Würzburg war letztes Jahr Stargast bei einer wunderbaren Oliver Peel Session. Die Indie-Welt ist halt eben klein, da sieht man es wieder! Aber daß ist auch gut so, das durchbricht die Anonymität und so enstehen Bekanntschaften und vielleicht sogar langfristig richtige Freundschaften. Ross, der Sänger von June Madrona, hat nun bereits zum zweiten Male angeboten, meine Frau ud mich bei ihm zu beherbergen, falls wir einmal in Olympia, Washington sein sollten. Er muss aufpassen, was er da sagt, ich bin tatsächlich in der Lage bei ihm an der amerikanischen Westküste aufzukreuzen! Noch spannender wäre es aber, im Elternhaus von Molly, der süß schüchternen Cellistin, zu übernachten. Die Gute kommt nämlich aus Alaska und ihre Eltern wohnen immer noch dort. Warm eingepackt ist das sicherlich ein unglaubliches Naturerlebnis, also mich würd's reizen!
Nun sind wir aber erst einmal wie gehabt in der laut Franzosen schönsten Stadt der Welt. Bei jeder Gelegenheit lassen die Pariser so ganz nebenbei diese Floskel fallen. Man müsste mal den Penner fragen, den ich auf meiner Anreise zum Konzert im U -Bahn Schacht gleich neben der Mülltone gesehen habe. Würde er auch sagen: Paris ist die schönste Stadt der Welt? Ich hege leise Zweifel. Die französische Metropole ist höllisch teuer und das schafft soziale Ungleichheiten. Gut, daß die Drinks in der Kneipe Le Vieux Léon, dem heutigen Austragungsort für Pariser Verhältnisse erschwinglich sind, so daß hier viele junge, studentische Leute vorbeischauen. Die meisten kommen nicht unbedingt für Konzerte, sondern zum trinken, plaudern oder essen. Womit wir sofort bei einem Hauptproblem des heutigen Abends wären: Die Geräuschkulisse war eindeutig zu hoch! In (fast) jeder Ecke wurde ohne Unterlaß geschnattert und dies obwohl June Madrona schon längst angefangen hatten. Sänger Roos hatte trotz seiner enorm festen Stimme Probleme, sich verständlich zu machen. Aber er, Polly und Banjospieler Sean sind Profis und wild plapperndes Publikum gewöhnt. Sie ließen sich nichts anmerken und spielten ihr Set konzentriert durch.
Dieses ähnelte weitgehend dem der Oliver Peel Session, wurde an einigen wenigen Stellen etwas abgewandelt. Einer meiner Lieblingssongs, The Sea Of Cortez war auch heute wieder vertreten. Er handelt von dem See zwischen Kalifornien und Mexiko und wird auch "Gulf of California" genannt. Er gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. Ich stelle mir die Landschaft dort unbeschreiblich schön vor und die Musik von June Madrona passt auch glänzend zur Natur, denn alles bei ihnen klingt unglaublich organisch, geerdert und warm. Selten hat man es mit solch authentischen Musikern zu tun, die Texte sind oft autobiografisch und ersetzen (O-Ton Ross) wohl auch die ein oder andere Sitzung beim Psychiater. Schön, daß sie sich uns mitteilen, zumindest denjenigen, die zugehört haben und das waren leider nicht alle im Raume. Bei dem schmissigen Stück Santa Fe sangen die drei Amis aber mit solcher Inbrunst, daß selbst die nervigsten Plappermäuler für eine Weile innehielten und die Augen auf die improvisierte Bühne richteten.
Auch wenn die Bedingungen heute nicht ideal waren: Konzerte von und mit June Madrona sind immer dufte!
Setlist June Madrona, Le Vieux Léon, Paris:
01: Our Friends
02: Boundaries
03: Early Spring
04: Sea Of Cortez
05: Lion Talk
06: Santa Fe
07: The Western Flight
08: Tinnitus
09: Come Over
10: Tent Caterpillar
11: Perseus
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen