Konzert: Eagle Seagull
Ort: La Flèche d'or, Paris
Datum: 29.04.2010
Zuschauer: circa 200-250 Konzertdauer: etwa 1 Stunde
Der 29. April 2010, vielleicht der bislang wärmste Tag des Jahres in Paris. Und vollgepackt mit Indie-Konzerten: These New Puritans im Point FMR, She & Him im Alhambra, Editors* (mit unseren Lieblingen iliketrains als Vorgruppe!) im Olympia, Farewell Poetry (Post Punk Sensation aus Paris) in der Société de la curiosité und Eagle Seagull in der Flèche d'or. Eigentlich sollten zudem auch noch The Leisure Society in der Maroquinerie spielen, aber dieses Konzert wurde abgesagt.
Ich entschied mich schließlich für Eagle Seagull, denn die hatte ich nie zuvor gesehen. Relativ bekannt geworden durch das 2006 er Debüt-Album, waren die Amis in der Folge wieder recht schnell in Vergessenheit geraten. Aber nun sind sie mit dem neuen Opus The Year Of The How-To Book zurück und heimsen damit sehr ordentliche Kritiken ein. Ich war gespannt, ob sie mir gefallen würden. Zunächst war aber noch eine französische Garagenrock/Punkband namens Non! zu ertragen, die volles Rohr auf The Kills machten. Sie als wildes männermordendes Luder, er mit gemeinen Gitarrenriffs und höllisch lauten Distorsionen. Zum Glück sangen sie wenigstens auf französisch, so daß das Ganze zumindest ein wenig originell war. Und gelangweilt habe ich mich eigentlich nicht, denn die Sängerin hatte wirklich die coolsten Rockstarposen drauf.
Gegen 22 Uhr 30 dann endlich Eagle Seagull. Sofort fiel mein Blick auf die gleich vor mir stehende blonde Keyboarderin. Was für ein höllisch attraktives Weibsbild schon wieder! Ihrer Wirkung auf die Männer war sie sich aber natürlich vollkommen bewußt und poste das ganze Set über lasziv, nahm einen Arm hinter ihren Kopf oder legte einen verführerischen Schlafzimmerblick auf. Das blonde Gift hatte zudem ein geiles Tattoo auf dem Oberarm und mir fielen vor lauter Glotzerei fast die Augen aus dem Kopf! Den Vogel schoß sie allerdings ab, als sie Geige spielte und dabei wirkte, als sei sie bei einem Modeshooting. Ich hielt volles Rohr drauf, na klar! Aber auch der Sänger war ein Hingucker. Pfauenfedernes Stirnband, lange Lockenmähne und grün (!) lackierte Fingernägel. Ich glaube er teilt sich den Nagellack mit der Keyboarderin. Aber egal...
Komplettiert wurde die Runde durch eher unauffällige Herrschaften an Bass, Gitarre und Schlagzeug. Der gespielte Sound war deutlich elektronischer als ich das erwartet hatte. Oft sorgten gleich zwei Keyboards auf einmal für einen treibenden, tanzbaren Beat, der seine Wirkung bei den Fans in den ersten Reihen nicht verfehlte. Ich persönlich hätte mir ein wenig mehr Gitarren gwünscht, aber zumindest der Bass dröhnte und holperte rasant schnell vor sich hin. Stimmlich erinnerte Frontmann Elie Mardock an Robert "The Cure" Smith, aber natürlich auch an Win Butler, oder - mit etwas Fantasie-, an Marc "Soft Cell" Almond. Beachtlich sein Falsett, vor allem bei The Boy With A Serpent In His Heart. Er sang mindestens 95 Prozent der Texte, aber bei einem Lied durfte auch einmal die blonde Tatto-Lady Carrie Butler ran. Das Set war dem der am 26. April eingespielten Black Session sehr ähnlich. Es fanden sich darin Songs mit so kuriosen Titeln wie I Don't Know If People Have Hated Me But I Have Hated People oder I'm Sorry But I'm Beginning To Hate Your Face, die absolut größte Zugnumer kam aber mit You're The Reason Why I'm Afraid To Die gegen Ende. Melancholisch, manchmal fast kitschig und mit Arcade Fireschen Klagesängen überzogen, bevor die Post tierisch abging. Viele sangen den Refrain mit, was nicht schwer war. Eagle Seagull sind catchy wie Hölle, das müssen ihnen zumindest auch die Nichtfans zugestehen!
Das Publikum hatte seinen Spaß und bekam gegen den Applaus auch noch zwei Zugaben spendiert.
Möglicherweise gab es irgendwo anders heute in Paris ein besseres Konzert, aber Eagle Seagull waren überhaupt nicht verkehrt. Eine Frage stellten sich aber am Ende alle: Was hatte der ehemalige Premier Minister Dominique De Villepin hier verloren?? Als das Konzert bereits zu Ende war, latschte er mit ein paar Begleiterin einmal durch den Raum Richtung Restaurant und wieder zurück...
Setlist Eagle Seagull, Paris:
01: I Don't Know If People Have Hated Me But I Have Hated People
02: Photograph
03: Thanks To All
04: I'm Sorry But I'm Beginning To Hate Your Face
05: You Can't Call Yourself A Secret
06: The Boy With A Serpent In His Heart
07: 20 000 Light Years
08: I Don't Know If It's Ignorance Or Transcendance
09: The Year Of The How-To-Book
10: Your Beauty Is A Knife I Turn On My Throat
11: You're The Reason Why I'm Afraid To Die
* Exkurs: Setlist Editors, Olympia, Paris (from Rockerparis):
Ort: La Flèche d'or, Paris
Datum: 29.04.2010
Zuschauer: circa 200-250 Konzertdauer: etwa 1 Stunde
Der 29. April 2010, vielleicht der bislang wärmste Tag des Jahres in Paris. Und vollgepackt mit Indie-Konzerten: These New Puritans im Point FMR, She & Him im Alhambra, Editors* (mit unseren Lieblingen iliketrains als Vorgruppe!) im Olympia, Farewell Poetry (Post Punk Sensation aus Paris) in der Société de la curiosité und Eagle Seagull in der Flèche d'or. Eigentlich sollten zudem auch noch The Leisure Society in der Maroquinerie spielen, aber dieses Konzert wurde abgesagt.
Ich entschied mich schließlich für Eagle Seagull, denn die hatte ich nie zuvor gesehen. Relativ bekannt geworden durch das 2006 er Debüt-Album, waren die Amis in der Folge wieder recht schnell in Vergessenheit geraten. Aber nun sind sie mit dem neuen Opus The Year Of The How-To Book zurück und heimsen damit sehr ordentliche Kritiken ein. Ich war gespannt, ob sie mir gefallen würden. Zunächst war aber noch eine französische Garagenrock/Punkband namens Non! zu ertragen, die volles Rohr auf The Kills machten. Sie als wildes männermordendes Luder, er mit gemeinen Gitarrenriffs und höllisch lauten Distorsionen. Zum Glück sangen sie wenigstens auf französisch, so daß das Ganze zumindest ein wenig originell war. Und gelangweilt habe ich mich eigentlich nicht, denn die Sängerin hatte wirklich die coolsten Rockstarposen drauf.
Gegen 22 Uhr 30 dann endlich Eagle Seagull. Sofort fiel mein Blick auf die gleich vor mir stehende blonde Keyboarderin. Was für ein höllisch attraktives Weibsbild schon wieder! Ihrer Wirkung auf die Männer war sie sich aber natürlich vollkommen bewußt und poste das ganze Set über lasziv, nahm einen Arm hinter ihren Kopf oder legte einen verführerischen Schlafzimmerblick auf. Das blonde Gift hatte zudem ein geiles Tattoo auf dem Oberarm und mir fielen vor lauter Glotzerei fast die Augen aus dem Kopf! Den Vogel schoß sie allerdings ab, als sie Geige spielte und dabei wirkte, als sei sie bei einem Modeshooting. Ich hielt volles Rohr drauf, na klar! Aber auch der Sänger war ein Hingucker. Pfauenfedernes Stirnband, lange Lockenmähne und grün (!) lackierte Fingernägel. Ich glaube er teilt sich den Nagellack mit der Keyboarderin. Aber egal...
Komplettiert wurde die Runde durch eher unauffällige Herrschaften an Bass, Gitarre und Schlagzeug. Der gespielte Sound war deutlich elektronischer als ich das erwartet hatte. Oft sorgten gleich zwei Keyboards auf einmal für einen treibenden, tanzbaren Beat, der seine Wirkung bei den Fans in den ersten Reihen nicht verfehlte. Ich persönlich hätte mir ein wenig mehr Gitarren gwünscht, aber zumindest der Bass dröhnte und holperte rasant schnell vor sich hin. Stimmlich erinnerte Frontmann Elie Mardock an Robert "The Cure" Smith, aber natürlich auch an Win Butler, oder - mit etwas Fantasie-, an Marc "Soft Cell" Almond. Beachtlich sein Falsett, vor allem bei The Boy With A Serpent In His Heart. Er sang mindestens 95 Prozent der Texte, aber bei einem Lied durfte auch einmal die blonde Tatto-Lady Carrie Butler ran. Das Set war dem der am 26. April eingespielten Black Session sehr ähnlich. Es fanden sich darin Songs mit so kuriosen Titeln wie I Don't Know If People Have Hated Me But I Have Hated People oder I'm Sorry But I'm Beginning To Hate Your Face, die absolut größte Zugnumer kam aber mit You're The Reason Why I'm Afraid To Die gegen Ende. Melancholisch, manchmal fast kitschig und mit Arcade Fireschen Klagesängen überzogen, bevor die Post tierisch abging. Viele sangen den Refrain mit, was nicht schwer war. Eagle Seagull sind catchy wie Hölle, das müssen ihnen zumindest auch die Nichtfans zugestehen!
Das Publikum hatte seinen Spaß und bekam gegen den Applaus auch noch zwei Zugaben spendiert.
Möglicherweise gab es irgendwo anders heute in Paris ein besseres Konzert, aber Eagle Seagull waren überhaupt nicht verkehrt. Eine Frage stellten sich aber am Ende alle: Was hatte der ehemalige Premier Minister Dominique De Villepin hier verloren?? Als das Konzert bereits zu Ende war, latschte er mit ein paar Begleiterin einmal durch den Raum Richtung Restaurant und wieder zurück...
Setlist Eagle Seagull, Paris:
01: I Don't Know If People Have Hated Me But I Have Hated People
02: Photograph
03: Thanks To All
04: I'm Sorry But I'm Beginning To Hate Your Face
05: You Can't Call Yourself A Secret
06: The Boy With A Serpent In His Heart
07: 20 000 Light Years
08: I Don't Know If It's Ignorance Or Transcendance
09: The Year Of The How-To-Book
10: Your Beauty Is A Knife I Turn On My Throat
11: You're The Reason Why I'm Afraid To Die
* Exkurs: Setlist Editors, Olympia, Paris (from Rockerparis):
01: In This Light And On This Evening
02: An End Has A Start
03: You Don't Know Love
04: Bones
05: A Life As A Ghost
06: Eat Raw Meat = Blood Drool
07: Blood
08: Escape The Nest
09: Last Day
10: Bullets
11: The Big Exit
12: The Racing Rats
13: Munich
14: Smokers Outside The Hospital Doors
15: No Sound But The Wind
16: Bricks And Mortar
17: Papillon
18: Fingers In The Factories
02: An End Has A Start
03: You Don't Know Love
04: Bones
05: A Life As A Ghost
06: Eat Raw Meat = Blood Drool
07: Blood
08: Escape The Nest
09: Last Day
10: Bullets
11: The Big Exit
12: The Racing Rats
13: Munich
14: Smokers Outside The Hospital Doors
15: No Sound But The Wind
16: Bricks And Mortar
17: Papillon
18: Fingers In The Factories
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen