Sonntag, 21. Februar 2010

Beach House, Paris, 20.02.10


Konzert: Beach House

Ort: La Maroquinerie, Paris
Datum: 20.02.2010
Zuschauer: ausverkauft
Konzertdauer: gut 70 Minuten



Petit résumé en français en bas du texte.



Ein Konzert zum Dahinschmelzen! Victoria Legrand hat mich im Null Komma Nix um den kleinen Finger gewickelt und ich fraß ihr über 1 Stunde aus der Hand. Die hübsche Sängerin der Band Beach House (sie war viel attraktiver als ich das in Erinnerung hatte) bot stimmlich Kaviar für die Ohren. Je nach Tonlage klang ihr Goldkehlchen nach Amy Winehouse (das versoffen, bockige Element), Alela Diane (das Stolze, Erhabene), Hope Sandoval (das Sirenhafte, Verhuschte) oder Cat Power (das Gehauchte, Sinnliche). Den Zuschauern in der Pariser Maroquinerie blieb ob dieser Qualitäten die Spucke weg und mit offenem Munde starrten ein paar hundert Musikfans auf die Bühne, wo Victoria hinter ihrem Keyboard manchmal regelrecht headbangte. Ihre langen, lockigen Haare warf sie unglaublich lasziv nach vorne und wieder zurück und erotisierte mich damit regelrecht. Die beiden Herren der Schöpfung verblassten neben soviel lässiger Erotik und Ausstrahlung, obwohl Alex Scally wunderbar melodisch-melancholische Riffs beisteuerte und der Drummer (den es damals noch nicht gab) für einen gewissen Wums sorgte. Live war das Ganze also etwas druckvoller als auf den ruhigen Alben und langweilig war der zartschmelzende Dream-Pop keine Sekunde. Dafür war das Liedmaterial einfach zu stark. Alte Klassiker wie Gila oder Heart Of Chambers begeisterten genauso wie luftige Schönheiten des neuen Albums, Norway und 10 Mile Stereo allen voran. Die plüschige Atmosphäre der Musik wurde zudem wunderbar durch die Bühnendeko und das puffige Licht unterstrichen. Selbst das Keyboard von Miss Legrand war in Watte (bzw. Kunstfell) gepackt!

Mann, was bin ich verknallt in die Musik von Beach House! Kein Wunder, daß selbst Robin "Fleet Foxes" Pecknold schwärmt und das neue Album Teen Dream schon jetzt zu einem der besten des Jahres 2010 auserwählt. Schade bloß, daß das Konzert nur gut eine Stunde dauerte und nur eine einzige Zugabe serviert wurde. Ich hätte noch stundenlang zuhören, schwelgen und schmachten können. Hach!

Das Strandhaus hat sich längst zu einem Wolkenkratzer entwickelt. Beach House is a skyscraper!

Pour nos lecteurs français:

Incroyablement beau et envoûtant ce concert des américains Beach House! Le duo de Baltimore (qui est un trio en live, parce qu'il y a un batteur) a fait rêver ses fans parisiens avec sa dream pop éthérée et planante. Melangeant très bien les classiques comme Gila ou Master Of None et les nouveaux morceaux comme Norway ou 10 Mile Stereo Victoria Legrand et Alex Scally ont vite mis le public dans leur poche. La voix sensuelle de Victoria était encore plus touchante que sur disque, ça allait vraiment droit au coeur. Je suis sous le charme!!

Setlist Beach House, La Maroquinerie, Paris:

01: Walking In The Park
02: Lover Of Mine
03: Gila
04: Better Times
05: Norway
06: Silver Soul
07: Master Of None
08: Used To Be
09: Zebra
10: Heart Of Chambers
11: Take Care
12: 10 Mile Stereo


Aus unserem Archiv:

Beach House, Paris, 24.05.08



 

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