Samstag, 2. Februar 2008

Levy, Paris, 01.02.08


Konzert: Levy
Ort: La Flèche D'or, Paris
Datum: 01.02.2008
Zuschauer: so einige



Nach dem gelungen, aber recht kurzen Konzert von Findlay Brown in der Maroquinerie (Bericht morgen hier!), erschien es realistisch, Clubhopping zu betreiben und gleich im Anschluß in die relativ nah gelegene Flèche d'or zu hasten.
Mein Freund Philippe hatte natürlich wieder den totalen Überblick. Er hatte mittags schon in dem Laden angerufen und in Erfahrung gebracht, daß Levy in der Flèche als letzter angesetzt sei. Mit seinem Auftritt dort, sei also gegen 23 Uhr 15 zu rechnen. Mir mußten uns sputen, um nichts zu verpassen. Also legten wir den Turbo ein und erreichten im Laufschritt pünktlich den szenigen Laden. Dort war der rote Vorhang noch geschlossen, wie immer zwischen den einzelnen Acts. Lediglich CDs am Merchandising - Stand deuteten auf den bevorstehenden Auftritt der amerikanischen Band Levy hin. Keine 5 Minuten später ging wie von Zauberhang der Vorhang auf und zum Vorschein kamen 5 Musiker mittleren Alters (für Rockstarverhältnisse, also um die 25-30), die gleich flott loslegten. In der Flèche d'or haben die Künstler selten die Möglichkeit zu trödeln, in der Regel sind am gleichen Abend 4 Bands angesetzt, so daß die einzelnen Konzerte jeweils recht kurz sind. Allerdings ist der Eintritt frei, eine feine Sache, zumal sich hier im letzten Jahr schon namhafte Bands wie die Blood Red Shoes, die Good Shoes, oder iliketrains die Klinke in die Hand gaben! Heute also Levy als letzte Gruppe (die Formierungen vorher sagten mir nichts, aber ich war ja zu diesem Zeitpunkt eh in der Maroquinerie), bevor im Anschluß ein DJ Techno-Musik auflegte. Aber auch das Set, daß die Amerikaner brachten, war durchaus tanzbar. Von einer Ballade abgesehen, die circa zur Mitte des Gigs gespielt wurde, wurde nie das Tempo herausgenommen.

Alles wirkte frisch, melodiös und Laune machend. Wenn da bloß nicht der etwas fade Beigeschmack des déjà-entendu gewesen wäre! Woher kenne ich die Gitarrenriffs?, fragte ich mich nachdem ich ein paar Songs gehört hatte? Und die Stimme, wonach klingt die? - Klarer Fall, daß war eindeutig der Sound der Strokes (vor allem bei "King James"), dieses treibende Element und diese wehleidige in der Stimme! Kein Wunder, wie die Band um Herrn Casablancas, stammen Levy aus Brooklyn, New York. Und wenn nicht gerade die Strokes als Blaupause dienten, dann war es Morrissey. Deshalb kühlte sich meine anfängliche Begeisterung ziemlich rasch ab. Von einer eigenen Handschrift, die die Band von der Masse der Gitarrenbands absetzen würde, merkte ich nicht sonderlich viel. Insofern kann ich auch die von Tim "Ash" Wheeler geäußerte Begeisterung über die New Yorker nicht ganz nachvollziehen. Wem es allerdings nichts ausmacht, daß Levy nicht sonderlich originell sind, empfehle ich einen Konzertbesuch auf jeden Fall. Kurzweilig und fetzig sind sie allemal. Am 9. Februar 2008 besteht in Eindhoven die Gelegenheit dazu und am 12. Februar tritt das Quintett um Sänger, Songwriter und Namensgeber James Levy im Grünen Jäger in Hamburg auf.

Eine (auf Grund der Kürze des Auftritts nicht allzu lange) Setlist von Levy gab es übrigens nicht, aber natürlich wurden im Wechsel Lieder der beiden bisher erschienen Alben "Rotten Love (2005) und "Glorious" (2007) gespielt.



 

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