Sonntag, 8. April 2007

Konzertrückblick: The Hidden Cameras, Paris, 10.10.06


Konzert: The Hidden Cameras

Ort: Point Ephemere, Paris
Datum: 10. 10.2006

Die Location war schon mal interessant gewählt: Das Point Ephemere ist ein Teil einer alten Fabrikhalle und liegt idyllisch am Canal St. Martin im 10. Pariser Arrondissement. Während irgendeine langweilige Vorgruppe noch vor sich hin dudelt, nehme ich meinen Mut zusammen (das ist kein Stalker-Gen, sondern ich bin nur kommunikativ!) und spreche ein Bandmitglied der französischen Hushpuppies an, den ich schon oft auf Konzerten gesehen habe, zuletzt auch bei El Perro Del Mar. Er ist erfreut, es mit einem Deutschen zu tun zu haben, denn es läuft sehr gut für die Hushpupppies in Deutschland, wie er nicht ohne Stolz erzählt. Im Dezember stehen wohl wieder Konzerte der Band in Germany an, mit Louis XIV und einer deutschen Gruppe, deren Namen er vergessen hat. Ich verabschiede mich und trete in die dunkle Spelunke ein, es geht nämlich jetzt los mit den versteckten Kameras.

Go-Go-Tänzer kann ich zum Glück keine ausmachen, dafür wäre wohl auch die Bühne zu klein. Stattdessen tummelt sich auf derselben ein erstaunlich heterogenes Häuflein (sind die gecastet?), angeführt von dem durchtrainierten Sänger, der auch als Personal Fitness-Trainer eine gute Figur abgeben könnte. Begleitet wird er von zwei Streichern (einer der beiden hat was von Hape Kerkeling), einem Cellisten und u.a. zwei Damen, wobei die eine die Dolmetscherin abgibt, denn die Band spricht kaum Französisch. Sie (spielt Keyboard) scheint ohnehin eine sehr aktive Rolle in der Band zu spielen.

Das Publikum bekommt eine Band voller Spielfreude und Energie zu sehen (die beiden Streicher amüsieren sich wie Bolle!), die es auch ohne Go-Go-Tänzer schafft, die oft etwas unterkühlten Pariser aus der Reserve zu locken. Meine neuen Freunde von den Hushpuppies tanzen jedenfalls wie wild ab zu den Country-Geigen, den Handclapps und dem Falsett-Gesang. Alles wirkt hier sympatisch amateurhaft, spielerisch und spontan. Gespielt werden Stücke aus allen drei Alben und beendet wird das Set von dem Gassenhauer: "I believe in the good of life". Ein gutes Motto für einen gelungenen Abend, dem nichts mehr hinzuzufügen ist.

von Oliver


 

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