Mittwoch, 6. November 2024

The Last Dinner Party - Köln - E-Werk - 02.11.2024

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Konzert: The Last Dinner Party
Ort: Köln
Datum: 02.11.2024
Dauer: 75 min
Zuschauer: ausverkauft


Der Rolling Stone schreibt im Februar 2024, das The Last Dinner Party mit ihrem Debütalbum „Prelude To Ecstasy“ beweisen wollen, dass sie mehr sind als ein Hype "mit Renaissance-Outfits und Rockgitarren". So viel vorweg, ein Hype sind sie auf jeden Fall. 

Bei der Ankunft in Köln bietet sich zunächst ein skurriles Bild. Im Palladium gegenüber vom E-Werk findet zeitgleich das Konzert von Sepultura statt. Dort stapeln sich leere Bierflaschen in Einkaufswagen und die Farbe Schwarz dominiert die Outfits. Der Kontrast zur Warteschlange am E-Werk könnte nicht größer sein, denn hier sieht man perfekt zusammengestellte, meist weiße Outfits im typischen The Last Dinner Party Style. 

Im E-Werk angekommen könnte man nur vom Bühnenbild ausgehend eine griechische Tragödie erwarten. Säulen über Säulen. Doch die rund 2000 Fans, viele in Kleidern, Schleifen, Rüschen und Korsagen sind sicher nicht für eine Tragödie erschienen. 

Es benötigte etwas Geduld, bis nach zwei Support Acts, unter anderem die wundervolle Katy J. Pearson, schließlich die orchestralen Klänge des Albumintros ertönen. Die Ekstase, die bereits 2023 das veröffentlichte Video zu „Nothing Matters“ in der Musikpresse auslöste, war beim Publikum spürbar. 


Sängerin Abigail Morris dirigiert und wirbelt mit Leichtigkeit und positiver Energie durch das Set. Alle Songs des Albums sind vertreten und zwischen dem Harmoniegesang bei „Beatiful Boy“ und „Mirror“ wird noch ein Fan Wunsch in der Front Row erfüllt. Es wird eine Skizze für ein zukünftiges Tattoo gewünscht. 

Textsicher ist nicht nur die Band, sondern auch das Publikum. So werden die Hits des Albums wie „Sinner“ und „Caeser on a TV Screen“ zu einem  Erlebnis als gemeinsamer Chor. Die elektronischeren Momente der bisher unveröffentlichten Songs wie „Second Best“ und „Big Dog“ bringen eine ausgelassene Stimmung auf die Bühne, die ich bei den vielleicht schon zu oft gespielten Hits an diesem Abend vermisse. 


Der womöglich nächste, bisher unveröffentlichte Hit „Killer“ mit einem leichten Country Einschlag leitet die Zugabe und den Abschluss des Abends mit dem bisher größten Hit „Nothing Matters“ ein. Die Band spielt ein perfektes, aber leider zu perfektes Konzert. Jeder Ton sitzt, aber auch jeder Seufzer ist an der gleichen Stelle wie im Original zu hören. Diese Perfektion ist es, die das Konzert an diesem Abend zu einstudiert und wenig spontan wirken lässt.

Wir werden hören wie lange dieser Hype sich hält, oder ob der spontane Erfolg doch viel schneller endet, als der von Sepultura gegenüber.



 

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