Konzert: The Last Dinner Party
Ort: Köln
Datum: 02.11.2024
Dauer: 75 min
Zuschauer: ausverkauft
Bei der Ankunft in Köln bietet sich zunächst ein skurriles Bild. Im Palladium gegenüber vom E-Werk
findet zeitgleich das Konzert von Sepultura statt. Dort stapeln sich leere Bierflaschen in Einkaufswagen
und die Farbe Schwarz dominiert die Outfits. Der Kontrast zur Warteschlange am E-Werk könnte
nicht größer sein, denn hier sieht man perfekt zusammengestellte, meist weiße Outfits im typischen
The Last Dinner Party Style.
Im E-Werk angekommen könnte man nur vom Bühnenbild ausgehend eine griechische Tragödie
erwarten. Säulen über Säulen. Doch die rund 2000 Fans, viele in Kleidern, Schleifen, Rüschen und Korsagen sind sicher
nicht für eine Tragödie erschienen.
Es benötigte etwas Geduld, bis nach zwei Support Acts, unter anderem die wundervolle Katy J. Pearson, schließlich die orchestralen Klänge des
Albumintros ertönen. Die Ekstase, die bereits 2023 das veröffentlichte Video zu „Nothing
Matters“ in der Musikpresse auslöste, war beim Publikum spürbar.
Sängerin Abigail Morris dirigiert und
wirbelt mit Leichtigkeit und positiver Energie durch das Set. Alle Songs des Albums sind vertreten und
zwischen dem Harmoniegesang bei „Beatiful Boy“ und „Mirror“ wird noch ein Fan Wunsch in der
Front Row erfüllt. Es wird eine Skizze für ein zukünftiges Tattoo gewünscht.
Textsicher ist nicht nur
die Band, sondern auch das Publikum. So werden die Hits des Albums wie „Sinner“ und „Caeser on a
TV Screen“ zu einem Erlebnis als gemeinsamer Chor. Die elektronischeren Momente der bisher unveröffentlichten Songs
wie „Second Best“ und „Big Dog“ bringen eine ausgelassene Stimmung auf die Bühne, die ich bei den
vielleicht schon zu oft gespielten Hits an diesem Abend vermisse.
Wir werden hören wie lange dieser Hype sich hält, oder ob der spontane Erfolg doch viel schneller endet, als der von Sepultura gegenüber.
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