Dienstag, 2. August 2016

Red Sleeping Beauty, Ripley, 31.07.16


Konzert: Red Sleeping Beauty
Ort: Midlands Railway Centre, Ripley (Indietracks)
Datum: 31.07.2016
Dauer: 33 min
Zuschauer: ein paar hundert



Vielleicht war die Ansetzung kurz vor 17 Uhr auf der Hauptbühne nicht glücklich, vielleicht hatte ich auch komplett falsche Erwartungen, das Konzert von Red Sleeping Beauty beim Indietracks ging leider ein wenig an mir vorbei. Dabei ist die Musik der schwedischen Indiepop-Veteranen wie gemacht für Ripley.

Red Sleeping Beauty ist eine dieser typischen Labrador-Bands, auch wenn erst das Album, das 2016 erschien - das erste nach 19 Jahren - auf Labrador herauskam. RSB-Sänger Niklas Angergård ist heute bei Labrador tätig, sein Bruder (und Acid House Kings Bandkollege) Johan Geschäftsführer. 


Kristina, das erste Red Sleeping Beauty Album seit 1997, erschien vor wenigen Wochen. Hinter dem Albumtitel verbindet sich die traurig-schöne Geschichte, daß Sängerin Kristina Borg während der Aufnahmen eine Krebsdiagnose erhielt. Es gehe ihr mittlerweile besser, schreibt die Band, Kristina sei auf dem Weg der Gesundung. Die Platte nach der Sängerin zu bennenen, finde ich wundervoll. 

Das alles wußte ich nicht, als ich den beiden ein wenig lustlos wirkenden Musikern zusah. Schrecklich viele vor der Bühne waren wir nicht. Das macht müden Künstlern das Leben vermutlich auch nicht leichter. Der Auftritt war ein wenig kühl.

Niklas Angergård und Mikael Matsson (Keyboard) spielten zunächst ausschließlich Songs vom neuen Album. Viele davon sind wunderschöne Pop-Perlen. Breaking up is easy beispielsweise ist ein grandioses Lied! In der Indietracks-Kirche ein paar Stunden später wäre das eines der Highlights des Festivals gewesen.


Ich kannte Kristina vorher nicht und war beruhigt, daß Niklas und Mikael offenbar das Songschreiben nicht verlernt haben. Ich mochte alles (außer eben: falsche Tageszeit, zu wenig Zuschauer, müde Musiker). Nachdem sie schon ihre Weihnachtssingle Merry Christmas, Marie gespielt hatten, kam als eines der letzten Lieder Mi amor, das Lied mit dem sie 1968 für Spanien beim Grand Prix teilgenommen hätten. Mi amor ist ein Duett, zu dem RSB Júlia von den wundervollen Jessica & The Fletchers (und Papa Topo, wie sie Niklas verbesserte) begleitet wurden. Mi amor war das letzte Lied, das Kristina vorerst mit ihrer Band aufgenommen hat. Mi amor klang nach einem ECS Lied! Nach einem aus der großen Phase des Wettbewerbs. "It should have won", sagte Niklas danach.


Ganz am Ende kam das eine alte Lied: Don't say you love me von einer EP von 1995. 


Es war ein schönes Konzert, allerdings mit angezogener Handbremse. Auf jedem anderen Festival hätte es vermutlich den Rest trotzdem überstrahlt. Vom 16er Indietracks bleiben bei mir andere Sachen hängen - Soda Fountain Rag, Flowers, Secret Shine, Comet Gain, Expert Alterations, Haiku Salut und und und.

Setlist Red Sleeping Beauty, Indietracks, Ripley:

01: In the darkest hour
02: Breaking up is easy
03: Tell me more
04: Cheryl, Cheryl, bye
05: Merry Christmas, Marie
06: I am the artist
07: Mi amor (mit Júlia von Jessica & The Fletchers // Papa Topo)
08: Always
09: Don't say you love me


 

Konzerttagebuch © 2010

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