Konzert: Efterklang
Ort: Maifeld Derby, Mannheim
Datum: 1. Juni 2013
Zuschauer: volles Palastzelt (etwa 3000)
Dauer: 70 min
Wie ich auf Efterklang gekommen bin? Auf irgendwelchen verschlungenen Wegen war ich über das Filmprojekt An Island gestolpert. Das hatte mich zunächst vom Konzept her interessiert. Dass privat Filmvorstellungen organisiert wurden und man in einer Liste im Netz Orte finden konnte, wo man so einer Vorstellung beiwohnen können würde. Auf der ganzen Welt fanden sich so Leute für einen Abend zusammen - ganz ohne die Vermittlung durch Verleiher oder Kinobetreiber. Gesammelte Fotos von fast allen diesen Gruppen sind ein ganz eigener Kosmos in dem ich mich für Stunden verlieren kann.
Als ich schließlich im Nuncafe selbst den Film endlich auch sah, war als nächstes bei mir die Faszination für die Männer geweckt: Casper Clausen, Rasmus Stolberg und Mads Brauer - Dänen, die von einer kleinen Insel stammen, zu der sie im Film zurückkehren um überall Musik zu entdecken und zu erwecken. Es gibt viele berührende Szenen, die mir auch jetzt Jahre später noch ganz gewärtig sind. Und dann war da dieser eine Song, der mich auf einmal auch ganz und gar für die Musik von Efterklang gewann.
Danach war das Piramida-Projekt der Band von mir sehr aufmerksam verfolgt worden. Diesmal war ich selbst auch Veranstalterin eines privaten Kinoabends und von dem Film über die verlassene Siedlung im hohen Norden ganz und gar eingenommen. Ebenso auch vom ersten Moment an von der zugehörigen Platte. Trotzdem hatten wir uns live noch immer nicht gesehen, obwohl man den Dänen nicht vorwerfen kann, sie würden nicht fleißig touren. Für Piramida hatten sie sogar mehrere Abende auf der ganzen Welt verteilt mit Sinfonieorchestern gespielt.
Nun würde also das Maifeld unser erstes Date organisieren. Die Truppe war wie für die Liveaufführung des Piramida-Projektes üblich auf sechs Leute aufgestockt. Schon das Erlebnis des Soundchecks war extrem nett und unterhaltsam... Das Konzert selbst war allerdings nicht wirklich optimal für mich. Ich war müde und das Publikum war auch nicht so aufmerksam, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem gab es viele Gänsehaut-Momente. Schon der Anfang mit lärmendem Geräusch, in die die Frauenstimme von Katinka Fogh Vindelev trat bei Hollow Mountain. Und auch am Schluss mit Rain coats und Alike (etwas sehr laut für mich, aber doch auch sehr mitreißend).
Immer ins Gedächtnis gebrannt bleiben wird mir jedoch ganz besonders das Lächeln von Casper. Als wäre er in eine andere Sphäre eingetaucht - wahrhaft wie ein Wesen aus einer anderen Dimension.
Spaß hatte er auch daran ins Publikum zu steigen. Zum singen und auch zum Souvenirs tauschen. Die Band hatte am Vorabend in Leipzig beim Immergut Festival eine Kiste herumgehen lassen, wo Leute Sachen für uns hineingelegt hatten. Am Abend in Mannheim ging diese Kiste ebenso rund. Man konnte Dinge hineintun und herausholen. Eine witzige und irgendwie rührende Sache.
Setlist:
1: Hollow Mountain
2: Apples
3: I was playing drums
4: The ghost
5: I follow blind
6: Black summer
7: The one
8: Sedna
9: Morning drift
10: Rain coats
11: Alike
Aus unserem Archiv:
Efterklang, Paris, 13.12.12
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