Sonntag, 10. Januar 2010

My Year in Lists: die 10 besten Livelieder des Jahrs 2009 (Oliver Peel)


Eigentlich jedes Mal ein fast unmögliches Unterfangen, sich daran zu erinnern, was unter mehreren tausend live gehörten Liedern die absolut besten waren. Aber versuchen kann man es ja mal, gell? Ohne jetzt stundenlang zu überlegen. Dies waren die 10 besten Livesongs des Jahres 2009:


10: Madness- My Girl, Festival Rock en Seine, Paris,

Von den Altmeistern des Ska hatte ich mir eigentlich im Vorfeld nicht so viel erwartet. Dann aber reihten sich ihre Evergreens wie Perlen auf einer Kette und die Engländer boten ein ganz famoses Konzert, bei dem eine sensationelle und völlig ausgelassene Stimmung herrschte. My Girl klang am Anfang besonders sentimental, bevor dann in der Folge wild rumgehüpft wurde.

09: My Girlfriend Is Better Than Yours- Like A Rebirth, La Flèche d'or, Paris

My Girlfriend is Better Than Yours sind ein reizendes Pariser Pärchen, bestehend aus der Filmemacherin Laurie Lassalle und dem Syd Matters Gitarristen Olivier Marguerit, dessen Kollgen Yves (Bass) und vor allem Jonathan (Keyboard und Sänger von Syd Matters) gleich mithalfen, um diesen schmissigen Hit aufs Parkett zu legen.

08: The Maccabbes - Can You Give It, Maroquinerie, Paris

Von den Konzerten der englischen Maccabees hätte man dieses Jahr jedes einzelne Lied nennen können. Ich entscheide mich dennoch für Can You Give It, denn das war mein Sommerhit (obwohl ich eigentlich die Idee eines Sommerhits hasse, aber hier war es nun einmal so). Diabolisch catchy dieses Gitarrenriff! Ein süchtig machendes Lied!

07: Bill Callahan - Eid Ma Clack Shaw, Festival Rock en Seine, Paris

Der gute Bill hat mit Sometimes We Wish We Were An Eagle eines der schönsten Alben des Jahres vorgelegt. Beim Festival Rock en Seine war vor seiner Bühne dennoch nicht viel los, denn das Gros des Publikums war vor der Mainstage, wo die sicherlich nicht schlechten Vampire Weekend zeitgleich spielten. Besonders toll: das Cello!

06: Fleet Foxes, Oliver James, La Cigale & Grand Rex, Paris

Gut gebrüllt, Löwe! Fleet Foxes Sänger Robin Pecknold fletschte regelrecht die Zähne, als er Oliver James ganz ohne Band dafür aber mit 200 % Inbrunst ins Mikro schmetterte. Sein Gesang ging mir durch Mark und Bein! "Oliver James, washed in the rain noooooooo longer!" Nie werde ich das vergessen! Was für ein Sänger! Ein Genie!

05: Rodriguez - Sugar Man, Nouveau Casino, Paris

Noch so ein Genie. Aber er musste erst 67 Jahre alt werden, bevor ich das bemerkte. Die Perlen des Sixto Rodriguez, die er in den frühen 70 er Jahren geschrieben hatte, hätten eigentlich dazu führen müssen, daß der Mann ein Weltstar wird. Leider reichte es aber nur zum Kultstatus in Südafrika und in Australien und zu einigen sehr positiven Kritiken in Musikzeitschriften zum diesjährigen Re- Release seiner legendären Alben Cold Fact und Coming From Reality. "Sugarman, you're the answer that makes my questions disappear". Danke Dir, Sixto, auch wenn mir immer die Tränen die Wange runterollen, wenn ich Deine zeitlosen Songs höre...

04: Metallica- Enter Sandman, Paris-Bercy

Werden wir nicht zu sentimental, sondern gönnen uns zur Abwechslung auch einmal härtere Kost. Wie wäre es mit Enter Sandman von Metallica? Tötlicher können Riffs nicht gespielt werden. Wenn dann auch noch die Flammen hochgehen und tausende Leute headbangen wie wilde Hunde, kann selbst ein weichgewordener Blogger wie ich nicht widerstehen!

03: Bad Lieutenant (New Order), Bizarre Love Triangle, Fnac Paris

Hier kam die Nostalgie in mir hoch! So nah war ich meinem Jugendidol Barney Sumner noch nie! Und selbst wenn der heute fast aussieht wie Elton John, ist er noch eine Legende. Hey, der Mann stand unzählige Male mit Ian Curtis auf der Bühne! Ian war eh der Allergrößte, aber Barney mit seinen zwei Akustikgitarristen boten die weltschönste Version dieses New Order Klassikers und das ist ja wohl auch nicht schlecht, oder? Hach!

02: Bad Lieutenant, Ceremony, Olympia, Paris

Noch mal Nostalgie auf einem Spitzenplatz. Sagte ich nicht, daß Ian Curtis, der diesen morbiden Schocker damals selbst noch gesungen hat, der Allergrößte war? Eben! Und Barney intonierte Ceremony auch gar nicht so schlecht.

01: Yeti Lane: Lonesome George, Paris, Point FMR

Ein Lied über eine Schildkröte auf Platz eins, ist das nicht süß? Lonesome George von den Parisern Yeti Lane, bei denen es sich schlicht und einfach um Cyann ohne Ben handelt, hat so großes Suchtpotential, daß selbst die Schreiberlinge des britischen NME standing ovations spendierten und Lobeshymnen anstimmten. Auch das Debütalbum der Band ist klasse. Einziges Problem: Ich habe es noch nie so richtig gehört, weil ich ständig bei Lonesome George hängenbleibe. Macht süchtig. Sage ich doch...

00: Entertainment For The Braindead, Fences, Oliver Peel Session # 3:

Außerhalb jeglicher Wertung, weil ich hier natürlich nicht unbefangen rangehen kann. Ich habe jedes einzelne Lied, das von engagierten und mutigen Künstlern, während der Oliver Peel Sessions in unserem Wohnzimmer gespielt wurde, heiß und innig geliebt. Dennoch möchte ich der Kölnerin Julia Kotowski alias Entertainment For The Braindead die Krone aufsetzen. Ihre Ballade Fences ist das wohl schönste Lied, das jemals in unserer guten Stube erklungen ist. Und Julia selbst findet es eigentlich kitschig. Einspruch! Fences ist einfach herzerweichend. Schluchz! Und was macht unser dicker Kater? Er pennt! Was erlauben D'Artagnan??

Anmerkung: Wenn Ihr die Links anklickt, gelangt ihr zu den jeweiligen Livevideos. Viel Spaß!

- Like A Rebirth
- My Girl
- Eid Ma Clack Shaw
- Can You Give It
- Oliver James
- Sugar Man
- Enter Sandman
- Bizarre Love Triangle
- Ceremony
- Lonesome George
- Fences

1 Kommentare :

Oliver S. hat gesagt…

das mit madness kann ich auch sehr gut nachvollziehen unglaublich, was die Herren da fuer eine excellente Stimmung zaubern, wo man sie doch eigentlich gar nicht mehr aufm Schirm hatte.

 

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