Konzert: Rökkurró
Ort: King Georg, Köln
Datum: 16.03.2009
Zuschauer: ca. 50
Dauer: 55 min
Gibt es eigentlich Isländer, die unmusikalisch sind? Und die nicht in einer Band spielen und wundervolle Musik machen? Rökkurró, eine fünfköpfige Gruppe aus Reykjavík - mit tollen Instrumenten (Cello, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Akkordeon und Glockenspiel) - überzeugten heute abend jedenfalls restlos.
Zum Konzert der Nordeuropäer zu gehen, war wieder einmal ein spontaner Entschluß. Den Bandnamen hatte ich irgendwo mal aufgeschnappt, mich aber nicht weiter darum gekümmert. Sonntag abend bekam ich aber ein mail, das als Motivation ausreichte:
Um halb zehn kam die Band aus der Garderobe im Keller. Rökkurró besteht aus fünf Mitglieder, Sängerin und Cellistin Hildur Kristín Stefánsdóttir, Schlagzeuger Björn Pálmi Pálmason, Akkordeon und Bassspielerin Ingibjörg Elsa Turchi sowie den beiden Gitarristen Árni Þór Árnason und Arnór Gunnarsson.*
Ich hatte Það kólnar í kvöld..., die Debütplatte der Gruppe, vorher erst einmal gehört, das reichte jedoch aus, mich für die wundervolle Musik zu begeistern. Ein profunderes Urteil lieferte Fanney Ragnarsdóttir auf www.rjóminn.is:
Die Art der Musik, die Rökkurró erzeugen, kann man sich wegen der Indtrumentierung sicher gut vorstellen. Den besonderen Pfiff bekommen ihre Sachen durch die exzellente und wahnsinnig einprägsame Stimme der Cellistin. Manchmal (aber nur manchmal) geht die zwar auch in Björkhafte, insgesamt ist sie aber einfach wundervoll und eben ein wenig isländisch-versponnen (was ein Kompliment ist).
Beim ersten Stück spielte Schlagzeuger Björn noch Gitarre aber obwohl damit dann drei im Einsatz waren, dominierten Gesang und Cello. Bei späteren Titel spielte das Schlagzeug eine größere Rolle. Björn benutzte meist (oder nur - ich bin nicht ganz sicher) Schlegel und Besen. Die Schlegel verhinderten aber nicht, daß sein Spiel ab und zu dramatisch lauter wurde. Die gefiel mir ganz besonders gut, denn die Dramatik, die die sich langsam steigernde Trommelei erzeugte, passte hervorragend zum Grundton der Stücke.
Irgendwann kam dann auch endlich Ingibjörgs Akkordeon zum Einsatz, natürlich auch ein konsequentes Gerät für eine isländische Multi-Instrument-Band! Nur fehlten mir über die Dauer des Konzerts die beiden anderen Istrumente, die das Aushangplakat versprochen hatten: von Melodica und Glockenspiel nichts zu sehen!
Das änderte sich, nachdem die sieben (geplanten) Stücke beendet waren. Die kleine Bar hatte richtig Spaß mit den talentierten Isländern gehabt und forderte Nachschub. Der war offenbar nicht unbedingt eingeplant, das Glockenspiel lag nämlich in der Garderobe. Hildur beauftragte jemanden, das himmelblaue Bling-Gerät zu holen. Puh! Die erste Zugabe, das tolle Lied sieben (Allt gullið), war ganz klar einer der Höhepunkte! Es folgte aber auch noch mein Liebling Ljósglæta - dann ohne Glockenspiel - aber mit viel elfenhaftem** Gesang, ach wie schön!
Wie schön, diese fabelhafte Band nicht verpasst zu haben! Vollkommen klar, daß ich sie sehr bald wiedersehen will. Glücklicherweise spielen Rökkurró noch einige Termine in Deutschland! Ich wünschte bloß, ich verstünde Isländisch. Aber der Band geht es ähnlich. Hildur fragte: "'Glockenspiel' is a German word? I know a German word!", einer ihrer Gitarristen ergänzte: "I know 'Bratwurst' and 'Schnitzel'"
Setlist Rökkurró, King Georg, Köln:
01: Neu (Arbeitstitel Bibbalag)
02: Ferðalangurinn
03: F.W. Murnau (neu)
04: Wósin (neu)
05: Endalok (neu)
06: Hún
07: Í blíðu stríði
08: Allt gullið (Z)
09: Ljósglæta (Z)
Links:
- Fotos aus dem King Georg
* ich glaube, Arnór ist nicht mehr dabei, bin aber nicht sicher
** "Elfen" dürfen einfach nicht fehlen
Ort: King Georg, Köln
Datum: 16.03.2009
Zuschauer: ca. 50
Dauer: 55 min
Gibt es eigentlich Isländer, die unmusikalisch sind? Und die nicht in einer Band spielen und wundervolle Musik machen? Rökkurró, eine fünfköpfige Gruppe aus Reykjavík - mit tollen Instrumenten (Cello, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Akkordeon und Glockenspiel) - überzeugten heute abend jedenfalls restlos.
Zum Konzert der Nordeuropäer zu gehen, war wieder einmal ein spontaner Entschluß. Den Bandnamen hatte ich irgendwo mal aufgeschnappt, mich aber nicht weiter darum gekümmert. Sonntag abend bekam ich aber ein mail, das als Motivation ausreichte:
unbedingt hingehen, bitte!! ganz ganz ganz tolle band!Die Isländer spielten in einem kleinen Club, in dem ich noch nicht war. Das King Georg liegt am Ebert-Platz und ist nach eigener Beschreibung eine Club-Bar. Früher war es eine andere Sorte Bar, deren Ambiente wohl erhalten wurde. Wenn man an der schweren Tür vorbei ist, geht es in einen recht kleinen knallroten Innenraum, der fast komplett von einer Bar ausgefüllt wird. Am Ende der Bar befindet sich eine kleine runde Bühne, die früher wohl Tanz- und was auch immer -fläche war. An die schließen sich dann in einem Halbrund vier oder fünf kleine Sitzecken an. Wenn man mal etwas zu besprechen hat.
Um halb zehn kam die Band aus der Garderobe im Keller. Rökkurró besteht aus fünf Mitglieder, Sängerin und Cellistin Hildur Kristín Stefánsdóttir, Schlagzeuger Björn Pálmi Pálmason, Akkordeon und Bassspielerin Ingibjörg Elsa Turchi sowie den beiden Gitarristen Árni Þór Árnason und Arnór Gunnarsson.*
Ich hatte Það kólnar í kvöld..., die Debütplatte der Gruppe, vorher erst einmal gehört, das reichte jedoch aus, mich für die wundervolle Musik zu begeistern. Ein profunderes Urteil lieferte Fanney Ragnarsdóttir auf www.rjóminn.is:
"Þessi plata fær 4,5 í einkunn hjá mér. Mér finnst hún frábær, vel spiluð, vel sungin og augljóslega hefur verið sett mikil sál í hana."Mein Liebling (nach dem einen Hören) war Lied 10, in dem Hidurs sensationeller Gesang besonders schön ist. Allerdings reichte der erste Kontakt noch nicht aus, die Stücke gut genug zu kennen, um sie auseinander halten zu können. Textzeilen konnte ich mir auch nicht gut merken, dafür reicht mein Isländisch nicht. Das war aber auch von Vorteil, denn so konnte ich ohne Einschränkung genießen, was die fünf Musiker auf der sich leider nicht drehenden Bühne spielten. Mir fiel aber auch nicht auf, daß die meisten gespielten Titel gar nicht vom bereits 2007 in Island veröffentlichten Debüt stammten.
Die Art der Musik, die Rökkurró erzeugen, kann man sich wegen der Indtrumentierung sicher gut vorstellen. Den besonderen Pfiff bekommen ihre Sachen durch die exzellente und wahnsinnig einprägsame Stimme der Cellistin. Manchmal (aber nur manchmal) geht die zwar auch in Björkhafte, insgesamt ist sie aber einfach wundervoll und eben ein wenig isländisch-versponnen (was ein Kompliment ist).
Beim ersten Stück spielte Schlagzeuger Björn noch Gitarre aber obwohl damit dann drei im Einsatz waren, dominierten Gesang und Cello. Bei späteren Titel spielte das Schlagzeug eine größere Rolle. Björn benutzte meist (oder nur - ich bin nicht ganz sicher) Schlegel und Besen. Die Schlegel verhinderten aber nicht, daß sein Spiel ab und zu dramatisch lauter wurde. Die gefiel mir ganz besonders gut, denn die Dramatik, die die sich langsam steigernde Trommelei erzeugte, passte hervorragend zum Grundton der Stücke.
Irgendwann kam dann auch endlich Ingibjörgs Akkordeon zum Einsatz, natürlich auch ein konsequentes Gerät für eine isländische Multi-Instrument-Band! Nur fehlten mir über die Dauer des Konzerts die beiden anderen Istrumente, die das Aushangplakat versprochen hatten: von Melodica und Glockenspiel nichts zu sehen!
Das änderte sich, nachdem die sieben (geplanten) Stücke beendet waren. Die kleine Bar hatte richtig Spaß mit den talentierten Isländern gehabt und forderte Nachschub. Der war offenbar nicht unbedingt eingeplant, das Glockenspiel lag nämlich in der Garderobe. Hildur beauftragte jemanden, das himmelblaue Bling-Gerät zu holen. Puh! Die erste Zugabe, das tolle Lied sieben (Allt gullið), war ganz klar einer der Höhepunkte! Es folgte aber auch noch mein Liebling Ljósglæta - dann ohne Glockenspiel - aber mit viel elfenhaftem** Gesang, ach wie schön!
Wie schön, diese fabelhafte Band nicht verpasst zu haben! Vollkommen klar, daß ich sie sehr bald wiedersehen will. Glücklicherweise spielen Rökkurró noch einige Termine in Deutschland! Ich wünschte bloß, ich verstünde Isländisch. Aber der Band geht es ähnlich. Hildur fragte: "'Glockenspiel' is a German word? I know a German word!", einer ihrer Gitarristen ergänzte: "I know 'Bratwurst' and 'Schnitzel'"
Setlist Rökkurró, King Georg, Köln:
01: Neu (Arbeitstitel Bibbalag)
02: Ferðalangurinn
03: F.W. Murnau (neu)
04: Wósin (neu)
05: Endalok (neu)
06: Hún
07: Í blíðu stríði
08: Allt gullið (Z)
09: Ljósglæta (Z)
Links:
- Fotos aus dem King Georg
* ich glaube, Arnór ist nicht mehr dabei, bin aber nicht sicher
** "Elfen" dürfen einfach nicht fehlen
8 Kommentare :
Gibt es eigentlich Isländer, die unmusiklaisch sind? - Na, Björk natürlich! Aber ansonsten?
Unmusikalisch, nicht unmusiklaisch;-)
auch zu den unmusicalischen islaendern kennste music from the moon?
http://www.musicfromthemoon.com
du machst mich neugierig.
berichte mal, wo die noch spielen...
s.
auch hier wird sich jemand nach der band umsehen, hast mich auf den geschmack gebracht, christoph. danke!
ich ergänze nach kurzer recherche einfach ungefragt:
19.Mrz.2009 20:00
Feinkostlampe Hannover (DE)
20.Mrz.2009 20:00
Cafe Cairo Würzburg (DE)
21.Mrz.2009 20:00
Noch Besser Leben Leipzig (DE)
22.Mrz.2009 20:00
Lades Copenhagen (DK)
24.Mrz.2009 20:00
Steinbruch Duisburg (DE)
25.Mrz.2009 20:00
Eburg Erfurt (DE)
26.Mrz.2009 20:00
Emile Vache Metz (FR)
27.Mrz.2009 20:00
Kulturwerk 118 Sursee (CH)
28.Mrz.2009 20:00
Elfer Frankfurt (DE)
29.Mrz.2009 20:00
Culturhuis Maison - final concert of the 101 Reykjavík series Maldegem (BE)
30.Mrz.2009 20:00
De Bliskem Den Helder (NL)
31.Mrz.2009 20:00
Vortex Siegen (DE)
01.Apr.2009 20:00
Parkside Aachen (DE)
02.Apr.2009 20:00
Objekt 5 Halle (DE)
Die Locations, in denen die Isländer spielen werden sind interessant, denn Julia aka Entertainment For The Braindead ist auch schon im "Noch Besser Leben" aufgetreten und Samamidon in dem lustig benannten Emile Vache (Die Kuh Emil)...
danke, e.!
s.
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