Konzert: Left of the Dial Festival
Ort: Innenstadt Rotterdam
Datum: 23.10.-25.10.2025
Dauer: 3 Tage
Zuschauer: ausverkauft
Das Left of the dial Festival wächst langsam aber stetig. Dieses Jahr waren es nochmal mehr Spielstätten und Konzerte, viel mehr. Schwerpunkt liegt auf Newcomern aus UK und Irland. Einen deutschen Act suchte man im Line-Up vergeblich.
Der Festivalauftakt am Donnerstag begann mit No Joy im Theater De Doelen Up. Die Kanadier waren
ein perfekter Start: dichte Gitarrenwände, schwebender Gesang und ein Sound, der sofort
klarmachte, worum es an diesem Wochenende gehen würde. Um das Eintauchen in neue
Klangwelten. No Joy schafften es, das Publikum in eine melancholische, aber zugleich euphorische
Stimmung zu versetzen. Ein Auftakt, wie man ihn sich nur wünschen kann.
Freitag – Entdeckungen zwischen Windstille und Wohlklang. Am Freitag hatten Wind und Regen deutlich nachgelassen. Nach Sturmtief Benjamin am
Donnerstag fühlte sich die Stadt fast schwerelos an. Über Rotterdam lag eine ruhige, gespannte
Festivalenergie. Man konnte endlich ohne Jacke von venue zu venue ziehen und sich
ganz auf die Musik konzentrieren.
Später in der Paradijskerk spielten DUG, die mit ihrer fesselnd freundlichen und optimistischen
Stimmung im feinsten Americana-Folk das Publikum verzauberten. Ihre Songs waren warm,
erzählerisch und voller Charme und für einen Moment verwandelte sich die alte Kirche gefühlt in
einen kleinen Pub irgendwo in den Hügeln Irlands. Es war einer dieser Auftritte, die keine großen
Effekte brauchen, nur Ehrlichkeit und Herz.
Samstag – Durchgefeiert bis zum letzten Akkord. Der Samstag fühlte sich an wie das große Finale einer intensiven Reise. Die Tageskonzerte des
„Official Unofficial“-Programms lockten bereits am Nachmittag viele in kleine Bars und Cafés, wo es
bereits tolle Bands wie Pebbledash zu sehen gab. Präsentiert, wie zwei weitere Bands, von unseren Freunden des Misty Fields Festival.
Auch die Band Ain´t ist ein Traum für alle, die den
90er-Gitarrensound lieben. Wunderschön melodisch, mit schnellem, treibendem Bass und einer
großartigen Sängerin, deren Stimme zwischen Kraft und Melancholie pendelte.
Den Tag über ging es weiter von Bühne zu Bühne, immer wieder neue Überraschungen, neue
Sounds, neue Begegnungen.
Einen tollen Moment wollen wir nicht vergessen: Zac Lawrence, ansonsten oberkörperfreier Sänger der Band Deadletter präsentierte in der Kirche sein wirklich gelungenes Solo-Album "Beware of Pity". (Hörtipp)
Natürlich haben wir noch viel mehr gute Acts gesehen. Diese stellen wir euch in den nächsten Tagen immer noch in einzelnen Insta-Posts vor.
Rotterdam hat an diesem Wochenende wieder einmal gezeigt, dass Musik nicht glatt und bequem
sein muss. Sie darf weh tun, nass machen und überraschen. Und genau das war Left of the Dial 2025:
laut, ungeschliffen und absolut großartig.








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