Konzert: Mermaidens
Ort: L'International, Paris
Datum:17.09.2019
Zuschauer: etwa 50
Die junge Band Mermaidens aus Neuseeland sollte man unbedingt auf dem Schirm haben. Es handelt sich um ein Trio, bestehend aus Gussie (Gitarre, Gesang), Lily (Gesang, Bass) und Abe an den Drums, das ich vor ein paar Monaten schon einmal in Paris gesehen hatte. Am 15. Mai im Supersonic war das und damals spielten sie vor Hand Habbits. Ihr Auftritt hatte mir so gut gefallen, dass ich sie heuer im International wiedersehen wollte.
Sie spielten erst gegen 22h30 nachdem zuvor lokale Bands auf dem Programm gestanden hatten. Das Publikum war wohl mehrheitlich für diese französischen, mir völlig unbekannten, Acts gekommen, denn bei den Mermaidens waren wir nicht mehr sehr viele, vielleicht gerade mal 50 Leutchen ! Ärgerlich, denn Neuseeland ist ja nicht gerade um die Ecke. Da fliegen die jungen Musiker Tausende von Kilometern nach Europa und die Clubs sind noch nicht mal richtig voll.
Aber sei's drum, die Zeit der Mermaidens wird sicherlich noch kommen, denn ihr Sound ist kompromisslos hart und direkt, vernachlässigt aber auch die Melodien zumindest nicht völlig. Auf Platte ist das Ganze ohnehin lieblicher und weniger roh, live hingegen gibt es ordentlich was auf die Ohren. Drummer Abe trieb von hinten mächtig an und die blonde Gussie schrie sich manchmal die Lunge aus dem Leibe. Viel sanftmütiger und verträumter schien die brünette Bassisten Lily zu sein. Sie sang auch ab und zu in führender Rolle, war aber eher die Zweitsängerin.
Begonnen hatten die Mermaidens ihr knackiges mit einem drei Jahre alten Stück namens Undergrowth. Düster und geheimnisvoll die Stimmung, verwunschen und sogar ein wenig gruselig. Der Song starte ruhig, wurde zur Mitte hin dann aber fetzig und. schnell.
Balladen im klassischen Sinn gab es ohnehin keine, lediglich Passagen in den kurzfristig das Tempo runtergefahren wurde. Ein Wechselspiel zwischen Spannungsaufbau und ekstatischer Entladung, fast ein wenig wie bei Scout Niblett. Zu nennende Referenzen haben alle irgendwie etwas Grungiges, man dachte auch an Nirvana oder PJ Harvey.
Toll war Cut It Open mit seinem gemächlichen Intro und dem hohen Gesang von Gussie. Ich mochte auch die Gitarrenmelodie die sich durch das ganze Stück zog.
Erwähnenswert auch I Might Disappaear, ein intensiver Track mit Hitpotential, der in einer gerechten Welt hoch in den Charts wäre.
Das Trio beendete sein Konzert mit Cold Skin, einer Nummer bei der am Ende die Gäule durchgingen! Saftiger Rock war angesagt! Da flogen die Haare der Mädels wild durch die Luft!
Ein Klasse Konzert!Hinterher kaufte ich mir konsequenterweise ihr neues Album am Merch.
Setlist
Undergrowth
She's Running
Wander
Cut It Open
Bastards
I Might Disappear
Satsuma
Cold skin
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