Samstag, 16. Februar 2019

Distance, Light & Sky, Dresden, 15.02.19


Konzert: Distance, Light & Sky
Ort: Dreikönigskirche in Dresden
Datum: 15. Februar 2019
Dauer: 85 min
Zuschauer: etwa 180



Eine überraschende musikalische Erkenntnis des letzten Jahres war, dass es sich für mich lohnt, a l l e n musikalischen Projekten Chantal Acdas Aufmerksamkeit zu schenken. Allen voran dem Trio mit Chris Eckman und Eric Thielemans unter dem Namen Distance, Light & Sky, weil hier inzwischen zwei Tonträger vorliegen, die wahre Schätze enthalten und für mich keinerlei Längen haben. Ich hatte Chris Eckman vor vielen Jahren als Veteranen der Glitterhouse-Familie in Beverungen erlebt und fand das zwar nett, aber nicht mehr. 
 


Chantals Musik hingegen hat mich schon über viele Jahre begeistert und mein Herz gefangen. Ich hatte dann sogar gemerkt, dass sie mir unter zwei anderen Namen schon mit ihrer Stimme bekannt gewesen war, bevor ich sie als Person wirklich wahrgenommen hatte. Bei unserer ersten Begegnung vof fünf Jahren war Eric Teil des Ensembles gewesen und hat mich mit seiner Fertigkeit am Marimbaphon und den filigranen drums begeistert.
 


Als ich nun die drei unterschiedlichen Personen auf der Bühne vor mir sitzen sah, musste ich doch ein wenig schmunzeln. Chris wirkte sehr fokussiert und seriös eher wie ein College-Professor oder Jugendpfarrer - ihm gegenüber war der quirlige Eric im Schlabberlook und Mütze, der keinen Moment still sitzen konnte und dazwischen Chantal wie ein bunter Vogel. Und dann produzierten diese unterschiedlichen Typen so ein Gesamtkunstwerk, an dem alle ihren ganz spezifischen Anteil hatten. Das ist doch eigentlich verblüffend und auch ein Stück beglückend zu sehen, dass das geht.
 


Auf der CD-Fassung war mir schon sehr lieb, wie sich die Stimmen von Chris und Chantal für viele der Stücke mischen. Wie die Haltung des genauer hinschauens uns auch ein wenig Ehrfurcht für die Wendungen des Lebens den Singenden gemein ist und zu gemeinsamen Liedern führt, in denen jede/r mal den Aufschlag machen darf bevor der/die andere kommentiert. In der Life-Fassung kam hinzu, dass es einfach total Spaß machte, Eric zu zu sehen, dass natürlich auch Fehler gemacht und viel gelacht wurde und dass das Publikum einfach wunderbar dabei war.
 


Das übrige tat der Raum. Der als Kirchenraum sehr auf den Altar und damit die Bühne fokussierte und zum hören einludt aber in der modernen Fassung nicht diese kalte Erhabenheit der Gotik ausstrahlt, sondern Menschen wirklich zum bleiben und wohl fühlen einlädt.
  


Das Programm begann gleich mit einem Lied, dass mir in Chantals Fassung letztes Jahr schon ans Herz gewachsen war: Don't go dark on me. Später  wurde es sogar richtig rockig und etwas später war für einige Minuten Eric solo im Zentrum des Geschehens.  Für das Finale hatten die drei sich viele meiner Lieblingslieder aufgespart wie Souls (ein wahrer Herzmoment) und in der letze Zugabe Son (bisheriges allerliebstes Lieblingslied meinerseits). So waren dies wunderbare fast anderthalb Stunden für mich. Viele scheinen ähnlich beglückt gewesen zu sein, denn es gab noch viele persönliche Gespräche und frohes Lachen am Merchstand.





Setlist:
01: Don't go dark on me *
02: The Lifer #
03: Look at my feet *
04: Wandering *
05: Good luck with that *
06: Slowed it to a stop *
07: Riding shotgun +
08: This place +
09: Throw in the hat *
10: Walking downhill *
11: Cold summer wood +
12: Souls +
13: Distance, Light & Sky +

14: In circles *
15: Son +

(+ Catching nets - 2014, * Gold coast - 2018)
 


Aus unserem Archiv:
Chantal Acda, Karlsruhe, 03.04.18
Chantal Acda, Karlsruhe, 04.04.18
Chantal Acda, Nürnberg, 09.04.14 

Tourdaten:
15.02. Dresden - Dreikönigskirche
16.02. Hannover - Feinkostlampe
17.02. Northeim - Alte Brauerei

 


 

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