Konzert: Hannah Lou Clark
Ort: Gamla Bió, Reykjavik (Iceland Airwaves)
Datum: 03.11.2016
Dauer: knapp 30 min
Zuschauer: ein paar hundert
Hannah Lou Clark sagte mir vor dem Airwaves Festival nichts. Wahrscheinlich hätte ich mir die Engländerin auch nicht angesehen, hätte mir nicht eine Freundin vorher dringend dazu geraten. Bei der Masse an mir unbekannten Bands war ich sehr dankbar für solche Hinweise. Für diese halbe Stunde musste ich mich schon einmal nicht durchs sonstige Lineup hören.
Hannah Lou Clark spielte im Gamla Bió, der ehemaligen Oper ganz in der Nähe der Harpa. Der alte Opern-Saal des Gamla Bió ist wundervoll und erinnerte mich ein wenig an Säle wie das Stollwerck oder das E-Werk in Köln. Dummerweise diente der Raum aber auch denjenigen, denen das Foyer zu kalt war, als Unterhaltungsort, das Konzert war eines von wenigen beim Airwaves mit einem furchtbar unaufmerksamen Publikum.
Die Quatscher verpassten viel, der Auftritt der Engländerin war sehenswert! Hannah Lou Clark stammt aus der Nähe von Reading und war zuletzt in einer Band namens Foe aktiv, mit der sie eine EP und 2012 eine Platte veröffentlichte. Seitdem ist die Sängerin unter ihrem Namen aktiv. Während Foe ziemlich theatralischen Pop machte, der mich ein wenig an die Dresden Dolls erinnert, ist Hannahs Solomusik auf Gitarre, Schlagzeug, Bass und ihre Stimme reduziert. Sehr weit weg von Künsterlinnen wie PJ Harvey oder Scout Niblett war das nicht, was die Britin mit ihrer Band spielte. Die drei Frauen (Bass, zweite Gitarre, Hannah) und der Mann (Schlagzeug) klangen sogar einmal (bei Silent Type) nach Dinosaur jr.
Mir gefiel der halbstündige Auftritt von Hannah Lou Clark sehr gut. Bei Airwaves dominieren isländische Musiker. Die wenigen internationalen Acts (jedenfalls die, die ich gesehen habe), waren ausgezeichnet ausgewählt, die junge Engländerin war da keine Ausnahme.
Setlist Hannah Lou Clark, Gamla Bió, Reykjavik:
01: Matilda
02: Don't sweat it
03: Cowboy Joe
04: We're rich
05: It's your love
06: Silent type
07: Grief underneath
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