Konzert mit Dan Korn in Karlsruhe Waldstadt
Datum: 13. Januar 2017
Dauer: 55 min
Zuschauer: 15
Das mit den Konzerten im Wohnzimmer ist ja so ein lebendiges Ding. Langsam wächst darüber mein Freundeskreis und etwas schneller wächst ein Kreis von Musikern und Musikerinnen, die an diesen Ort schöne Erinnerungen haben, gern wiederkehren und anderen davon erzählen. So ging es auch mit Dan Korn aus London, der schon mit seinem Plan, einige Zeit in Karlsruhe verbringen zu wollen die Adresse in der Waldstadt genannt bekam. Nun wohnt er schon seit einigen Monaten in hier in Karlsruhe, aber unsere Pläne für ein Konzert klappten erst jetzt - im Januar. Im nachhinein finde ich das ein wenig schade, denn nach unserem tollen gemeinsamen Abend hätte ich ihn am liebsten auf Tour geschickt zu all unseren Karlsruher Wohnzimmern...
Dan Korn macht schon länger eigene Musik - auch gern mit Band. In Deutschland hat er beste Erfahrungen mit Solo-Wohnzimmerkonzerten gemacht. So war er nicht scheu, sondern ließ sich auf die Situation ein, packte auch neue Songs ins Rund wie Supermoon und ans Ende Running from ghosts. Immerhin mit einem Lied - Clary - war auch sein Mann am Bass (Joe Sharp) irgendwie präsent. Das Publikum lauschte dem freundlichen Briten gebannt und auch die zwei jüngsten Zuhörer waren ganz dabei. Von den für Dan "alten" Lieder kam uns Laurels besonders lockerflockg und folkig schunkelend entgegen, was vielleicht nur noch vom dideidideididei in Lost love shanty getoppt wurde.
Dan erzählte uns, dass ihn das Meer fasziniert und deshalb oft in seinen Liedern auf die eine oder andere Art vorkommt in seiner Schönheit und der von ihm ausgehenden Gefahr zugleich. Nighttime luminescent präsentierte er fast als ein schunkelndes Schlaflied mit spürbar dunkler Untergrundströmung. Sehr eindrucksvoll fand ich den Text am Anfang vom Mirrors: Father in heaven I doubt you exist, in case you do though will you listen to this... Da hat einer den Schalk im Genack und das noch mit britischem understatement gewürzt.
Natürlich baten wir am Schluß um mehr. Als Zugabe bot uns Dan das wiegende Water von Johnny Flynn nicht ohne ein wenig Trauer darüber, dass der seiner Meinung nach fantastische Liederschmied gerade als Darsteller mit der Sitcom Lovesick ausgelastet ist, statt Musik zu machen.
Es ist eine herrliche Ironie, dass am Tag des Konzertes ein erstes Zeichen eines neuen Albums von Johnny Flynn auftauchte.
Setlist:
01: Super Moon
02: Laurels
03: Galway Bay
04: Lost Love Shanty
05: Clary (by Joe Sharp)
06: The Stream
07: Nighttime Luminescence
08: Mirrors
09: New Bread
10: Running From Ghosts
11: The Water (Z, by Johnny Flynn)
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