Montag, 29. Februar 2016

The Prettiots, Köln, 28.02.16


Konzert: The Prettiots
Ort: Studio 672, Köln
Datum: 28.02.2016
Dauer: knapp 45 min
Zuschauer: etwa 40




Ehrlich gesagt war ich nicht richtig überzeugt, als ich heute zum Konzert der Prettiots ins Studio 672 gefahren bin. Ich kannte ein Video der Prettiots. Ein Duett mit Ukulele und Bass. Daß kaum jemand da war als ankamen, steigerte meine Euphorie nicht. Wenn ich vorher gewusst hätte, daß ich Lieder von den Vengaboys, Queen und Aqua hören würde und ich nicht verabredet gewesen wäre, wäre ich vermutlich zu Hause geblieben. Aber es zeigte sich wieder einmal, daß Unwissenheit auch hilfreich sein kann, denn der Abend mit The Prettiots war herrlich unterhaltsam!

Die Prettiots sind ein Duo aus New York, das im Februar seine Debütplatte Funs cool bei Rough Trade veröffentlicht hat. Offenbar erwartet man beim Label oder beim deutschen Vermarkter eine große Karriere, das komplette Konzert wurde von zwei Kameras gefilmt. Es wirkte absurd, daß in dem überschaubar gefüllten Studio 672 vor der Bühne nur der Kameramann stand. Das wäre eine schöne Chance für jede Menge Häme, wäre das Konzert schlecht gewesen. War es aber nicht.

Die Band kam bereits um 20:45 Uhr auf die Bühne. Die Prettiots sind Bassistin Lulu Landolfi und Ukulelistin* Kay Kasparhauser**. Begleitet wurden die beiden von einem Schlagzeuger.

Die Instrumentierung blieb das Konzert über so - Ukulele, Bass, Schlagzeug. Meist singen Kay und Lulu gemeinsam, dabei ist Kays Stimme, die etwas an Schlumpfine erinnert, unegewöhnlich. Auch das - Dauer-Ukulele und Piepsstimme - klang nicht verlockend. Es klappte aber erstaunlich gut. Die Songs sind live sehr gut, das Konzert war kurzweilig. Die besten Lieder waren Boys (that I dated in highschool) und Suicide hotline ("I wrote it to my therapist, I hope you'll enjoy it"). Beide Lieder waren schöne Beispiele, daß ich mit ganz falschen Erwartungen an den Abend gegangen war. Denn der bittere Text von Suicide hotline ("I'm not fine, but I'll be okay. I probably won't kill myself today") und die Abrechnung mit den Dates der Highschool ("Ian was a DJ [...] He was so good at texting, but our real conversations vexed me. So I moved on to the next thing, 'cause he was only good at texting"), dazu wirklich gute Melodien, die erstaunlicherweise trotz der Ukulele nicht eintönig wirkten, das war sehr viel besser als von mir erwartet.


Die andere Geschichte des Abends waren die Cover... Schon auf der Platte befinden sich zwei, eines von den Misfits und eines von Dolly Parton (alleine diese Kombination!). Das von Dolly Parton (Me and little Andy) spielten die Prettiots. Ziemlich am Anfang hatten sie einen Song von Labelmates vorgetragen, Someday von den Strokes. Wirklich abenteuerlich wurde es nach dem tollen Move to L.A.. Kay kündigte ein Lied an, daß sie eigentlich für ihren kleinen Bruder gecovert habe. Der Song war dann ein Medley aus Boom, boom, boom, boom!! von den scheußlichen Vegaboys und Barbie girl von Aqua. Abenteuerlich! Aber eben auch ein sehr großer Spaß! Und viel besser als die Originale!

Nach Dream boy war das Konzert eigentlich beendet, Kay war mit den drei noch übriggebliebenen Platten auf dem Weg zum Merchtisch. Die drei Musiker entschieden sich für ein weiteres Cover als Zugabe, daß ich als bewußter Queen-Ignorant nicht erkannte (Fat bottomed girl). 

Es war ein wirklich sehr unterhaltsamer Abend mit den Prettiots. Ins Bett gehe ich jetzt mit einem Vengaboys-Song im Ohr. Himmel hilf!

Setlist The Prettiots, Studio 672, Köln:

01: Stabler
02: 18 wheeler
03: Someday (The Strokes Cover)
04: Hope yr happy
05: Blow it (neu)
06: Tellabecca (?) (neu)
07: Suicide hotline
08: Boys (that I dated in highschool)
09: Me and little Andy (Dolly Parton Cover)
10: Move to L.A.
11: Boom, boom, boom, boom!! (Vegaboys Cover) & Barbie girl (Aqua Cover) Medley
12: Dream boy

13: Fat bottomed girl (Queen Cover) (Z)


* heißt das wirklich so?
** heißt die wirklich so?



1 Kommentare :

E. hat gesagt…

alles leider "nur hübsch", ging mir mit
der platte auch so.

 

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