Samstag, 27. Dezember 2008

My Year In Lists: die fünf schlechtesten Konzerte des Jahres (Christoph)


Die schlechtesten Konzerte des Jahres (Christoph):*

05: We Are Scientists, Rock A Field, Luxemburg: Entertainment sehr gut, Musik bis auf ein paar Ausnahmen vollkommen belanglos. Amüsiert haben mich We Are Scientists wieder einmal. Da wir aber nicht www.ansagetagebuch.de sind, gehören die Amerikaner eindeutig in meine Liste der schlechtesten Konzerte des Jahres (in der nur komplett angesehene Auftritte von Hauptgruppen sind - einige Vorgruppen hätten einen Platz in dieser Flop 5 verdient).

04: Joan As Police Woman, Haldern-Festival: Dieses Konzert gehört in die Liste der enttäuschendsten Auftritte. Von Joan As Police Woman hatte ich mir einiges versprochen, heraus kam ein langweiliger Gig ohne Höhepunkte (mein Kollege Oliver empfand die gute Joan noch etwas besser als ich in seinem Konzertbericht). Warum ich der Amerikanerin bis zum Schluß zugehört habe, weiß ich beim besten Willen nicht mehr, aber so kommt sie immerhin zu der Ehre, in dieser Hitliste aufzutauchen.

03: The Long Blondes, Luxor, Köln: die mittlerweile aufgelösten Long Blondes (sie beendeten ihre Karriere aber nicht wegen der von mir vorhergesagten Erfolglosigkeit sondern aus gesundheitlichen Gründen) waren einmal eine meiner Lieblingsbands. Frontfrau Kate Jackson war darüber hinaus kurzfristig eine der coolsten Indiemusikfrauen. Allerdings (und das ist der letzte Superlativ) verlor die Gruppe auch in Rekordzeit jeden Glanz und Reiz. Bei ihrem Auftritt im Luxor langweilte ich mich enorm. Und ich ersehnte bei den meisten Liedern herbei, daß sie vorbei sein würden. Also genau das, was man sich von einem Konzertabend erhofft. Das war nichts - und wie mir viele andere Long Blondes Konzertgänger berichteten war dieses Nichts nicht die Ausnahme. Die Band war nur in lichten Momenten live gut. Dieser für mich letzte war mehr (fürchter)lich als licht.

02: Robyn, Gebäude 9, Köln: Mein erstes Konzert des Jahres 2008 bescherte mir gleich eine ungeahnt schreckliche Künstlerin: die Schwedin Robyn, die Headlinerin eines Intro Intims war. Robyn sollte im Laufe des Jahres oft in der Musikpresse vorkommen, und das nicht nur, weil sie Madonna auf deren Welttour supportete. Ich wurde also sehr oft an dieses fiese Konzert erinnert, das glücklicherweise nicht symbolhaft für das Musikjahr 2008 war. 2009 werde ich mein erstes Konzert sorgfältiger aussuchen!

01: Kate Nash, Haldern-Festival: Da kam nichts ran! Hätte ich mich während Kates Auftritt in Haldern nicht so gut unterhalten (unterhalten, nicht unterhalten gefühlt), hätte ich den Festivalplatz wohl schon während Mariella verlassen. Meine Güte, war das scheußlich! Aber auch der Rest ihres Programms hob sich davon wenig ab. War schon mein erstes Konzert von ihr im Dezember 2007 ziemlich enttäuschend, war dies nur noch fürchterlich. Kate Nash hat mir eines meiner liebsten Poplieder mit Foundations bereitet (und einen der schönsten Albumtitel - Made Of Bricks) aber noch kein gutes Konzert, sondern eines, das ok war und zwei schreckliche Festivalauftritte - und Haldern war der Tief- und Schlußpunkt. I wish you couldn't figure me out, but you always wanna know what I was about.




21 Kommentare :

Christoph hat gesagt…

* Dies ist der Beginn unseres Jahresrückblicks. In den nächsten Tagen folgen einige andere Listen, zuletzt Olivers und meine jeweiligen Konzerte des Jahres.

Anonym hat gesagt…

Bei den 3 Auftritten, die ich auch gesehen habe (Joan As Police Woman, Robyn und Kate Nash) kann ich nur zustimmen! Vor allem Kate Nash war mit ihrem "ever ever ever" wohl einer der Konzerttiefpunkte des Jahres ;)

Mein persönliches schlechtestes Konzert 2008 war übrigens Crystal Castles im Rheintriadem. GRUSELIG. War hauptsächlich wegen der Vorband 1000 Robota da, aber auch die waren an diesem Abend enttäuschend.

Anonym hat gesagt…

Zum Glück war ich da bei keinem dabei!

Meine Tiefpunkte (in keiner bestimmten Reihenfolge):

- Blood Red Shoes auf dem Immergut (wobei die Band da wahrscheinlich wenig für konnte)...da war der Sound so dermaßen schlecht, nur IHR Gesang zu hören (wahrscheinlich ist keiner auf die Idee gekommen, dass auch jemand anders als die schnucklige Frontfrau singen könnte), und als am Schluss "der Sound war scheiße"-Rufe aus dem Publikum kamen, kommentierte das der eklige Moderator damit, dass die Band ja nur scheiße klingen könne, da sie ja keinen Bassisten hätten!

- diese Dog and Pony Show mit The Strange Death of Liberal England...grauenhaft! (vor allem wegen der Rahmenbedingungen)

- ebenfalls wegen den Rahmenbedingungen: Foals auf der Visions-Party (zum Glück das Konzert im Prime Club ja einiges gut gemacht)

- einfach als Band schlecht fand ich u.a. Eight Legs und WinterKids

- und Ben Folds war zweimal ENTTÄUSCHEND!!! leider :(

E. hat gesagt…

bei dir sind es nur fünf schlechte konzerte, christoph, ich nehme an, weil du auch der harmonischere von Euch beiden bist, gell? ich glaube, du attestierst erst recht spät einer band oder einem künstler, dass er schlecht ist. finde ich gut, wenngleich ich einem schönen verriss durchaus etwas abgewinnen kann. außerdem müsstest Ihre diese berauschtheit, die man bei einem konzert empfindet doch weitgehend abgelegt haben, um dann nur noch professionell beurteilen zu können.
provokation, ick hör dir trapsen!
freue mich auf Eure nächsten listen und bitte um erkundung und beurteilung sowie ergänzung meiner. freunde!

Christoph hat gesagt…

Das ist alles so weit richtig :-)

Ich hätte auch sicher auf zehn kommen können, möchte aber keinen Krawall um des Krawalls wegen.

Zum anderen versuche ich schon, ausschließlich zu Konzerten von Bands zu gehen, deren Musik ich mag. Das sind schon so viele, daß Konzerte aus reiner Neugierde Luxus wären.

Natürlich sind Verrisse für beide Seiten amüsant, sehr viele Gelegenheiten dafür hatte ich aber einfach nicht.

Letztes Jahr wäre Siouxsie Sioux Nummer eins der Liste gewesen, eine meiner großen Heldinnen. Aber das Konzert war Mist, obwohl ich mich so sehr darauf gefreut hatte.

Die Konzertberauschtheit möchte ich nicht ablegen. :-) Der typische echte Musikjournalist, der an der Theke oder im Vorraum steht, und dann über das Konzert, das er kaum mitbekommt, schreibt, führt doch eigentlich ein schreckliches Leben. Wenn die Coolness es erfordert, jede Begeisterung zu unterdrücken. Jamais!

E. hat gesagt…

das macht Euch ja aus: der persönliche standpunkt und das vermeiden einer metaebene, die so trügerisch ist, weil sie emotion ausklammert.

Gauche&Droite hat gesagt…

Sogenannte Premium-Emotionen sind das bei uns, ha!

Ansonsten ist hinzuzufügen, daß auch Christoph auf Krawall gebürstet sein kann, nur eben ein wenig subtiler und vorsichtiger. Immerhin hat er die Liste mit den "schlechtesten Konzerten des Jahres" überhaupt erst vorgeschlagen, hahaha! Außerdem habe ich einfach zahlenmäßig deutlich mehr Gigs gesehen.

Ansonsten: Was heißt "eine professionelle" Beurteilung für Dich, Eike? Verrisse halte ich jedenfalls nicht für unprofessionnell, im Gegenteil das gehört auch dazu.

Aber nun genug damit,konzentrieren wir uns jetzt lieber auf die besten und schönsten Konzerte, denn davon gab es eine ganze Menge!

Gauche&Droite hat gesagt…

Hinter Cécile steckte in diesem Falle Oliver. Muss meine Frau auch immer mein Google Konto desaktivieren? Krawall, Krawall! Ehestreit, lol

E. hat gesagt…

professionell meint wohl 'mit bedacht', also abseits von einer ergriffenheit, die blind macht, die von fantum beseelt ist usw.

Anonym hat gesagt…

hi christoph, und ich kriege gerade beim lesen von cécile hier angstschweissausbrueche ... mag mich und o.1, noch mehr verbinden? anyway netter rueckblick ... meine tiefstpunkte waren klee in ms (grausiges konzert mit zimmerlautstaerke in einem vielzuvollen kleinen raum, es lag wohl weder an der band noch an den westfalen, muss wohl das gleis gewesen sein ... leider: aber mit 12€ zu verkraften. viel schlimmer waren meine (ja, ich habe nuneinmal lange (vielleicht zu lange) in koeln gewohnt) lokalmatadoren BAP, was anfangs irgendwie charmant und spannend klang (buergerhaus anroehchte) entpupte sich nacher als dorffestveranstaltung, wo es mehr um den bierkonsum an der theke ging, als um die musik ... grauselig, das erste und einzige konzert, was ich dieses jahr nach dem reg. set verlassen habe ;o(

aber hey, 2009 is schon geplant und gebucht r`n`r ihr beiden!

o.

Anonym hat gesagt…

Den Sound oder die Musik zu kritisieren ist ja ganz okay aber das Aussehen von Kate Nash zum Thema zu machen ist ganz schön daneben. Christoph könnte man ja auch als "DICKERCHEN" bezeichnen.

Marcus

Christoph hat gesagt…

Ich habe mich nie zu ihrem Aussehen geäußert.

Mir ist egal, wie Kate aussieht; die Musik war Mist, und darüber ahbe ich geschrieben.

Anonym hat gesagt…

Schon klar, aber es ist doch Eure gemeinsame Seite. Ich habe Oliver glücklicherweise noch nie gesehen, daher kann ich seine Körpermaße nicht beurteilen. Da er aber anscheinend so viel wert auf "schlanke Körper" legt, sollte er dies vielleicht auch für die Auswahl seiner Freunde und Bekannten berücksichtigen.
Geschmack ist jedenfalls relativ. Das Konzert von Robyn im Gebäude 9 fand ich übrigens ganz gut.
Beste Grüße
Marcus

Christoph hat gesagt…

Ich fühlte mich ein wenig angegriffen, oberflächlich zu sein, daher meine Antwort.

Oliver hat sich mich als Freund ausgewählt, weil ich wahnsinnig nett bin! :-)

Gut, daß es verschiedene Geschmäcker gibt. Aber das ist ja sicher unstrittig. Bei Robyn ist sehr gut möglich, daß ich keine mehrheitliche Meinung vertrete. Mir half das aber nicht, ich fand sie schrecklich.

Anonym hat gesagt…

Wer andere kritisiert sollte selbst auch ein wenig Kritik vertragen können!! Meine Anmerkungen beziehen sich in erster Linie auch auf die Kommentare/Bewertungen von Oliver. Der Kommentar über das Konzert von Lykke Li (die auch in erster Linie wieder eine Bewertung ihres Aussehens ist) ist leider auch nicht sehr freundlich. Man (ich zumindest) hat den Anschein, Oliver geht es mehr um Äußerlichkeiten als um die Musik (die auf dieser Seite ja eigentlich das Hauptthema sein sollte). Vielleicht ist Oliver auch nur ein verbitterter Mensch dem es Spaß bereitet, Musiker(innen) wegen ihrem Aussehen in die Pfanne zu hauen?
Ich bin übrigens kein verärgerter Kate Nash Fan. Ich habe sie mal in der Kantine gesehen. War ganz nett und auch optisch würde ich Kate als hübsch bezeichnen (gleiches gilt für Lykke Li). Möglicherweise sieht man das anders wenn man in Paris von Super-Models umschwärmt wird?!
Also, nicht persönlich nehmen!! Möglicherweise ist Oliver ja auch ein wahnsinnig netter Mensch, dem jedoch etwas mehr Stil und journalistisches Feingefühl gut tun würde.
Viele Grüße und viele schöne Konzerte 2009.
Marcus

Christoph hat gesagt…

Ich glaube, das ist nicht das richtige Forum, über die Oliver oder mich oder Dich zu reden. Aber ja, er ist sehr nett und unverbittert.

Anonym hat gesagt…

Das war auch nicht meine Absicht. Schreibt lieber weiter unverschämte Kommentare zu Gigs die euch nicht gefallen haben. Vielleicht hört ihr euch auch vorher mal die ein oder andere CD mehr an. Das verhindert "unangenehme Überraschungen"...

Christoph hat gesagt…

Das erleichtert mich ein wenig, denn ich halte mich eigentlich oft für zu schnell zu begeistern von vielem.

E. hat gesagt…

mensch, christoph, ich staune immer wieder über deine ausgeglichene art mit unverschämten rückmeldungen umzugehen. spätestens wenn meine körpermaße gegenstand eines kommentars sind, wäre löschen eine probate lösung (aber erst nachdem dem schlauberger die meinung gegeigt wurde).
dem anonymen marcus sei gesagt, dass er sich 1. doch gern woanders konzertkritiken anschauen darf und 2. ansonsten damit leben muss, dass die perspektive der hier schreibenden eine persönliche ist und damit dem artenschutz unterliegt.

Anonym hat gesagt…

Das wäre typisch, kritische Kommentare zu zensieren. Meine "Kritik" war im Vergleich zu deinen unsachlichen Kommentaren doch eher recht freundlich. Ironie scheint auch nicht eure stärke zu sein. Vielleicht spielt es 2009 für dich ja keine Rolle mehr, welche Kleidergröße der auftretende Künstler hat. Viel Spaß beim löschen der kritischen Kommentare.

Christoph hat gesagt…

Außer Spam (da gab es einen Typen, der gerne Pornoseiten verlinkt hat) löschen wir hier nichts.

Und solange mein Name richtig geschrieben ist, bin ich zufrieden. :-)

 

Konzerttagebuch © 2010

Blogger Templates by Splashy Templates