Konzert: Morgan Finlay
Ort: Wohnzimmer am Rand von Hannover
Datum: 30. September 2015
Dauer: 105 min
Zuschauer: 25
Ich war mal wieder unterwegs. Diesmal führte mich ein Workshop nach Hannover und bei der Planung der Abende dort fiel mir ins Auge, dass ich die Chance hätte, Morgan Finlay in einem Wohnzimmer zu erleben. Man könnte es schon fast eine Tradition nennen, denn unsere erste Begegnung fand auch in einem privaten Rahmen statt - in Chemnitz. Der kanadische Liedermacher hat gerade eine Tour durch Deutschland und die Schweiz begonnen und wird am 12. Oktober auch in Karlsruhe Station machen (die Daten erstrecken sich bis kurz vor Weihnachten).
In Chemnitz kannte ich die Gastgeber wenigstens von der Ferne - in Hannover war es jemand, mit dem ich noch gar keinen Kontakt gehabt hatte, der nichtsdestotrotz sein Wohnzimmer auch für mich öffnete. Wie schön! Mein eigener Trott(=Auskennerstatus) war dann jedoch verantwortlich dafür, dass mir erst zu spät klar wurde, dass ich gar nicht wusste sondern nur vermutete, wann denn der Konzertabend starten würde und als ich mich noch schnell erkundigte war sofort klar, dass ich es nicht mehr ganz pünktlich schaffen würde. Aber zum Glück fuhren die Bahnen planmäßig und so war ich nur ein wenig zu spät. Musste natürlich am Musiker vorbei zu einem Plätzchen auf der Treppe durchrutschen und wurde dabei gleich mal persönlich begrüßt.
Nur wer Morgan schon einmal selbst erlebt hat, weiß ganz sicher, dass das wirklich nur nett gemeint war und er froh darüber war, dass es noch geklappt hatte bei mir. In den beiden Sets des Abends gab es viele Themen an denen er seine lustige eigene Sprachschöpfung zwischen Deutsch und Englisch erprobte. Z.B. den von ihm nicht ganz verstandenen Kult in Deutschland um den Film Dinner for one oder seine baldige neue Heimat Sevilla, in der er vor Tourstart ein wenig verschnauft hatte.
Morgan hat gerade eine intensive Phase in Neufundland (dem Ostfriesland Kanadas) abgeschlossen, in der er Songs für eine neue Platte komponiert und Demos aufgenommen hat. Das Voting für die Songs, die nun auf sein aktuellstes Album kommen werden lief an dem Abend kurz nach Konzertende aus und er animierte noch alle anwesenden fleißig, für ihre Lieblinge die Stimme abzugeben. Zwischendurch hatte die kleine Tochter des Hauses und ihre Freundin immer wieder Kircheranfälle. Vielleicht auch wegen des Dauerthemas das Wort geil durch andere Varianten wie z.B. krass zu ersetzen?!
Nach der Pause gab es noch eine tolle Besonderheit des Abends in Hannover. Eine Zuschauerin begleitete Morgan für das erste Stück The hard way mit dem Cello. Sicher war das einigermaßen aufregend gewesen und die Noten sahen auch etwas abenteuerlich aus. Aber es passte wunderbar in diesen sympathischen Abend voller Gastfreundschaft. Vielen Dank an die Gastgeber, dass ich dabei sein durfte!
Setlist:
01: The way it is
02: Merge
03: The fisherman's son
04: Far beyond words
05: So courageous (*)
06: Quiet harbor (*)
07: Blessing & Burning
08: Out of nowhere (*)
09: When this long road ends
-Pause-
10: The hard way (mit cello)
11: Mescaline
12: The one that got away (*)
13: Sun dogs (*)
14: Allez allez
15: Pixels (*)
16: Blow by blow
17: Oh the good times (*)
18: My good & noble friend (*)
19: (In)security (Z)
20: Seattle (Z)
21: The Everything about me (Z)
(*) noch unveröffentlichte Kandidaten für das neuste Album
Aus unserem Archiv:
Morgan Finley, Adorf, 01.11.14
Morgan Finlay, Adorf, 08.12.13
Morgan Finlay, Chemnitz, 11.10.13
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