Samstag, 12. Juni 2010

Festival Music For Toys, Paris, 12.06.10


Konzert: Festival Music For Toys 1. Tag, mit Inga Liljeström, Eliote et Les Ritournelles, Artuan De Lierree und Honoka Sakai

Ort: Palais de Tokyo, Paris

Datum: 12.06.2010

Zuschauer: 100 oder so, darunter viele kleine Kinder

Konzertdauer: pro Künstler etwa 30 Minuten (die Kids haben nicht so viel Geduld, you know?)


Das Pariser Museum Palais de Tokyo hat kürzlich für unrühmliche Schlagzeilen gesorgt, als bei einem spektakulären Kunstraub eklatante Sicherheitsmängel offenbar wurden und die Täter scheinbar mühelos wertvolle Gemälde (Werke von Picasso, Matisse, Modigliani, Braque und Léger) im Wert von 100 Millionen Euro erbeuteten.

Bei der dritten Ausgabe des entzückenden Festivals Musik For Toys, welches in eben jenem Palais de Tokyo stattfand, ging es aber heute nicht um Gemälde, sondern um Spielzeuginstrumente, auf denen erwachsene Musiker vornehmlich für Kinder musizierten. Organisiert wurde das Ganze wie in den vorangegangenen Jahren von dem gemeinnützigen Label Monster K7, das uns mit Orouni auch schon einmal einen ihrer Künstler ins heimische Wohnzimmer geschickt hatte und für die letztjährige Ausgabe zudem die süßen Schwedinnen Tada Tata verpflichten konnte, die prompt ebenfalls eine denkwürdige Oliver Peel Session einspielten (siehe Video!).



Los ging das musikalische Programm heute in einem recht kleinen, überhitzten Raum, in dem es sich die Kleinsten auf winzigen Stühlchen bequem gemacht hatten und die Musiker ziemlich eingepfercht ihre Kompositionen auf Spielzeuginstrumenten vortrugen. Natürlich dürfen auch "normale" Instrumente verwendet werden, aber es müssen zumindest ab und zu Toy Pianos, Toy Ukulelen usw. zum Einsatz kommen, das ist die Bedingung um an diesem speziellen Festival teilzunehmen.

Den Anfang machte die in Parise lebende Schwedin Inga Liljestrom, die ich schon einmal mit Scott Matthew auf einer Konzertbühne gesehen hatte.* Im vergangenen Jahr im Europeen war das und Inga begleitete den bärtigen Ami damals als Backgroundsängerin auf wunderbare Weise. Sie verfügt über eine soulig/jazzige Stimme und ist sicherlich nicht von ungefähr von Scott verpflichtet worden. Die Dame hat was, soviel ist sicher. Und sie trägt auch was und zwar in ihrem Bauch, sie ist nämlich schwanger und konnte heute schon einmal in der Praxis testen, ob kleine Kinder nicht zu nervig sind. Zusammen mit einer Cellistin und einem Gitarristen trug sie ein paar hübsche Songs vor und leitete gekonnt in das Festival ein.

Dann kamen eliotE & the ritournelles. Drei Franzosen mit der kessen Minnie als Hauptsängerin. Die Lieder waren bestens für Kinder geeignet (insbesondere das tolle Pour Les Enfants Qui Ont Peur de L'Orage), denn es gab lustige Mitsingparts, die kindlich anmutende Stimme von Minnie und spannende Instrumente, die die Kleinen mit großen Augen anstarrten. Sehr charmant und liebenswürdig, was die drei Musiker da vorne boten! Folk für Kinder, der auch Erwachsenen ohne Scham gefallen darf, na das nenne ich doch einmal einen tollen Musikstil! Etwa ein halbes Dutzend folkpoppiger Stücke wurde vorgetragen und das Set gefiel mir so gut, daß ich eliotE & The Ritournelles nach den Sommerferien höchstwahrscheinlich zu einer Oliver Peel Session einladen werde!

Das Festivalprogramm ging im Anschluß dann aber noch munter weiter, aber ich musste mich nun sputen, um die Einkäufe für die morgige Oliver Peel Session mit Mia Doi Todd zu tätigen. Deshalb bekam ich von Artuan de Lierrée (faszinierende Mischung aus Klezmer und Filmmusik) nur noch zwei Stücke mit und verpasste die Japanerinnen von Honoka Sakai komplett. Mist, die hätte ich zu gerne gesehen und gehört!


* das 1. Bild stammt von diesem Konzert.


2 Kommentare :

Christina hat gesagt…

Hat es den Kindern gefallen? Und halten sie 30 Minuten Musik durch? Solche Informationen sind wichtig!

(um das Festival beneide ich die Pariser sehr, wenn das nächstes Jahr nochmal stattfindet versuche ich wirklich mal zu kommen!)

Oliver Peel hat gesagt…

Den Kindern hat es sehr gut gefallen gefallen. Sie haben lauthals den Refrain "Fling Flang Flung" bei Pour Les Enfants Qui Ont Peur de L'Orage mitgesungen. Total süß! Man kann sich diesen Kinderchor auf MysSpace bei eliotE & the ritournelles anhören (sind dann natürlich nicht die gleichen Kinder wie gestern, aber egal)

http://www.myspace.com/eliotee

Ansonsten: die Kinder halten 30 Minuten in den meisten Fällen gut durch.Das Problem waren eher die Eltern! Die wollten schon nach zwei Liedern nach draußen, weil es ihnen in dem Raum zu warm war, ehrlich!

 

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