Konzert: Paul Weller & Steve Cradock
Ort: Mousonturm, Frankfurt
Datum: 16.09.2007
Zuschauer: voll
Meine letzte Begegnung mit einer Art Mod hatte ich am Samstag, als mir ein Roller fast ins Auto gefahren wäre. Der Fahrer war aber vermutlich noch nicht geboren, als Modfather Paul Weller seine Band The Jam schon wieder aufgelöst hatte und hätte daher gar nicht mitbekommen, wie symbolhaft das für mich gewesen wäre, wenn er mir unbeleuchtet ins Auto gerast wäre.
Dafür, daß eine der Hauptpersonen des Mod-Revivals der späten 70er Jahre auftreten sollte, liefen rund um den Mousonturm in Frankfurt verblüffend wenig Leute im Parka rum. Aber bei einigen Koteletten und T-Shirts sah man schon, daß viele alte Fans der Britpop-Legende da waren.
Bevor Paul mit Unterstützer Steve Cradock seinen akustischen Abend begann, trat eine junge Frau auf, passend zum Abend auch nur mit einer Gitarre ausgestattet. Ich hatte vorher gelesen, daß sie Amy MacDonald* heiße, kannte aber keines ihrer Lieder. Amy kommt aus Glasgow und hatte den Saal nach den ersten Takten für sich gewonnen. Es waren zwar ein paar Fans von ihr da (insgesamt waren es einige Briten, die nah an der Bühne standen), der Rest des Publikums kannte die Schottin aber sicher nicht. Ihre großartigen Lieder und nicht zuletzt ihre wundervolle, sehr tiefe Stimme fesselten aber alle so sehr, daß es tosenden Applaus nach jedem Stück gab.
Die 20 Jahre (!) alte Schottin kam über ihre Liebe zu Travis, den Libertines und Babyshambles dazu, selbst Musik zu machen. Ihr Debüt-Album (das ich mir heute bestelle**), erschien im Juli, es folgten im Sommer Auftritte unter anderem in Glastonbury, beim V Festival und bei T in the Park. Eines ihrer Lieder ist dem Barrowland Ballroom in Glasgow gewidmet, einer Veranstaltungsort, in dem Amy einmal auftreten will. Ich habe keinen Zweifel, daß sie das sehr bald tun wird, der kurze Auftritt gestern war schlicht sensationell, Amys Lieder sind wunderbar und so voller Talent!
Eines ihrer Stücke ("Poison prince") widmete sie ihrem musikalischen Vorbild Pete Doherty ("I tell you this my poison prince, you'll soon be knocking on heavens door").
Setlist Amy MacDonald Frankfurt:
Bevor Paul mit Unterstützer Steve Cradock seinen akustischen Abend begann, trat eine junge Frau auf, passend zum Abend auch nur mit einer Gitarre ausgestattet. Ich hatte vorher gelesen, daß sie Amy MacDonald* heiße, kannte aber keines ihrer Lieder. Amy kommt aus Glasgow und hatte den Saal nach den ersten Takten für sich gewonnen. Es waren zwar ein paar Fans von ihr da (insgesamt waren es einige Briten, die nah an der Bühne standen), der Rest des Publikums kannte die Schottin aber sicher nicht. Ihre großartigen Lieder und nicht zuletzt ihre wundervolle, sehr tiefe Stimme fesselten aber alle so sehr, daß es tosenden Applaus nach jedem Stück gab.
Die 20 Jahre (!) alte Schottin kam über ihre Liebe zu Travis, den Libertines und Babyshambles dazu, selbst Musik zu machen. Ihr Debüt-Album (das ich mir heute bestelle**), erschien im Juli, es folgten im Sommer Auftritte unter anderem in Glastonbury, beim V Festival und bei T in the Park. Eines ihrer Lieder ist dem Barrowland Ballroom in Glasgow gewidmet, einer Veranstaltungsort, in dem Amy einmal auftreten will. Ich habe keinen Zweifel, daß sie das sehr bald tun wird, der kurze Auftritt gestern war schlicht sensationell, Amys Lieder sind wunderbar und so voller Talent!
Eines ihrer Stücke ("Poison prince") widmete sie ihrem musikalischen Vorbild Pete Doherty ("I tell you this my poison prince, you'll soon be knocking on heavens door").
Setlist Amy MacDonald Frankfurt:
01: This is the life
02: Poison prince
03: Footballer's wife
04: Mr Rock and Roll
05: The youth of today
06: Mr Brightside
07: Run
Nachdem der überschaubare Bühnenaufbau von Amy abgeräumt war, stellten die beiden nach Zwillingen aussehenden Roadies das hin, was jeder bei einem akustischen Abend erwartet hatte: zwei Barhocker, zwei Notenständer und zwei Mikros. Steve Cradock bekam zusätzlich eine Packung Zigaretten hingelegt!
Cradock, Gitarrist von Ocean Colour Scene, der schon häufiger mit Paul Weller zusammengearbeitet hat, begleitet ihn auf der akustischen Tour. Ich vermute, es hat mit Wellers Wertschätzung Cradock gegenüber zu tun, daß beide Namen im Titel der Veranstaltung auftauchen.
Vor begeistertem Publikum nahmen die beiden auf ihren Hockern Platz (rechts und links auf der Bühne, auch hier keine erkennbare Hierarchie), rückten die Pappbecher mit Rotwein zurecht und begannen. Den Auftakt bildete "All on a misty morning" von "As is now" von 2005. Für mich war das das erste Paul Weller Konzert, daher kann ich nicht vergleichen, nicht enttäuscht sein, weil die Lieder sonst live anders klingen. Ich war fasziniert von Pauls sehr eindringlicher, souliger Stimme. Dazu kam das perfekt zusammenpassende Gitarrenspiel der beiden. Steve Cradock saß direkt vor mir. Ihn beim Spielen zuzusehen, war wirklich fesselnd, besonders dann, wenn er hoch konzentriert auf einer zwölfsaitigen Gitarre spielte.
Der erste Teil des Konzerts bestand ausschließlich aus Liedern von Pauls Soloplatten (dabei war "Lite nites" vermutlich neu). Und es war wirklich wundervoll, was der grauhaarige Mann mit der lustigen Frisur da hinlegte. Die beiden Musiker ließen sich auch nur selten aus der Ruhe bringen. Einmal mußte Weller während eines Lieds lächeln, als eine Frau in meiner Nähe Seifenblasen auf die Bühne pustete - eine herrliche Idee! Schon Amy MacDonald hatte das mit einem Lachen registriert. Ab und zu reagierte Paul auf Zurufe des englischen Teils des Publikums.
"Pan" und "Wings of speed" spielten Weller & Cradock dann auf Keyboard (Cradock) und Klavier (Weller), die im Hintergrund standen und vorher nicht weiter aufgefallen waren.
Ein besonderer Höhepunkt war kurz später "Ghosts", daß Paul Weller wohl lange nicht mehr gespielt hatte und das wahnsinnig gut ankam. Ähnlich räumte gegen Ende des regulären Teils "English rose" ab, begleitet von nach vorne fliegenden Rosen. Für den Rest des Programms verließ ich meinen Platz ganz vorne, weil es da mittlerweile unerträglich heiß war. Später, als ich dann wieder die Chance hatte, echte Luft zu atmen, bemerkte ich, wei unglaublich schlecht die Luft drinnen war. Es war heiß, stickig, roch eklig, es war, als ginge man durch verschiedene stinkende, schwere Vorhänge auf dem Weg Richtung Bühne. Einen tollen Konzertsaal haben die Frankfurter da, dann an der Lüftung zu sparen, ist allerdings fies.
Im etwas kühleren hinteren Teil bekam ich dann noch "Shadow of the sun" als Abschlußlied mit. Nach kurzer Pause kamen die beiden Musiker aber natürlich zurück, um insgesamt sechs Zugaben zu spielen, u.a. Wellers großartiges "You do something to me", "Down in the Seine" aus der Style Council Zeit, "Out of the sinking" und als Abschluß "Sweet pea, my sweet pea".
Ich bin sehr froh, mit Weller endlich eine der ganz großen Musikerlegenden einmal live gesehen zu haben. Auch wenn ein akustisches Konzert sicher Weller für Fortgeschrittene ist, war es ein tolles Erlebnis. Zu dem tollen Gesamteindruck trug aber auch Amy MacDonald kräftig bei, die ein ganz toller Support war!
Cradock, Gitarrist von Ocean Colour Scene, der schon häufiger mit Paul Weller zusammengearbeitet hat, begleitet ihn auf der akustischen Tour. Ich vermute, es hat mit Wellers Wertschätzung Cradock gegenüber zu tun, daß beide Namen im Titel der Veranstaltung auftauchen.
Vor begeistertem Publikum nahmen die beiden auf ihren Hockern Platz (rechts und links auf der Bühne, auch hier keine erkennbare Hierarchie), rückten die Pappbecher mit Rotwein zurecht und begannen. Den Auftakt bildete "All on a misty morning" von "As is now" von 2005. Für mich war das das erste Paul Weller Konzert, daher kann ich nicht vergleichen, nicht enttäuscht sein, weil die Lieder sonst live anders klingen. Ich war fasziniert von Pauls sehr eindringlicher, souliger Stimme. Dazu kam das perfekt zusammenpassende Gitarrenspiel der beiden. Steve Cradock saß direkt vor mir. Ihn beim Spielen zuzusehen, war wirklich fesselnd, besonders dann, wenn er hoch konzentriert auf einer zwölfsaitigen Gitarre spielte.
Der erste Teil des Konzerts bestand ausschließlich aus Liedern von Pauls Soloplatten (dabei war "Lite nites" vermutlich neu). Und es war wirklich wundervoll, was der grauhaarige Mann mit der lustigen Frisur da hinlegte. Die beiden Musiker ließen sich auch nur selten aus der Ruhe bringen. Einmal mußte Weller während eines Lieds lächeln, als eine Frau in meiner Nähe Seifenblasen auf die Bühne pustete - eine herrliche Idee! Schon Amy MacDonald hatte das mit einem Lachen registriert. Ab und zu reagierte Paul auf Zurufe des englischen Teils des Publikums.
"Pan" und "Wings of speed" spielten Weller & Cradock dann auf Keyboard (Cradock) und Klavier (Weller), die im Hintergrund standen und vorher nicht weiter aufgefallen waren.
Ein besonderer Höhepunkt war kurz später "Ghosts", daß Paul Weller wohl lange nicht mehr gespielt hatte und das wahnsinnig gut ankam. Ähnlich räumte gegen Ende des regulären Teils "English rose" ab, begleitet von nach vorne fliegenden Rosen. Für den Rest des Programms verließ ich meinen Platz ganz vorne, weil es da mittlerweile unerträglich heiß war. Später, als ich dann wieder die Chance hatte, echte Luft zu atmen, bemerkte ich, wei unglaublich schlecht die Luft drinnen war. Es war heiß, stickig, roch eklig, es war, als ginge man durch verschiedene stinkende, schwere Vorhänge auf dem Weg Richtung Bühne. Einen tollen Konzertsaal haben die Frankfurter da, dann an der Lüftung zu sparen, ist allerdings fies.
Im etwas kühleren hinteren Teil bekam ich dann noch "Shadow of the sun" als Abschlußlied mit. Nach kurzer Pause kamen die beiden Musiker aber natürlich zurück, um insgesamt sechs Zugaben zu spielen, u.a. Wellers großartiges "You do something to me", "Down in the Seine" aus der Style Council Zeit, "Out of the sinking" und als Abschluß "Sweet pea, my sweet pea".
Ich bin sehr froh, mit Weller endlich eine der ganz großen Musikerlegenden einmal live gesehen zu haben. Auch wenn ein akustisches Konzert sicher Weller für Fortgeschrittene ist, war es ein tolles Erlebnis. Zu dem tollen Gesamteindruck trug aber auch Amy MacDonald kräftig bei, die ein ganz toller Support war!
Setlist Paul Weller Frankfurt:
01: All on a misty morning
02: Into tomorrow
03: Who brings joy
04: Lite nites (wohl neu)
05: Oranges and rosewater
06: Amongst butterflies
07: Black is the colour
08: Pan
09: Wings of speed
10: Foot of the mountain
11: Ghosts (The Jam)
12: Roll along summer
13: I wanna make it alright
14: Let it be me (Gilbert Bécaud bzw. Jill Corey Cover)
15: English rose (The Jam)
16: Shadow of the sun
17: You do something to me (Z)
18: Down in the Seine (Z) (Style Council)
19: Hung up (Z)
20: Wishing on a star (Z)
21: Out of the sinking (Z)
22: Sweet pea, my sweet pea (Z)
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* der Mousonturm hatte sie als Amy McDonald angekündigt
** falsch: "gekauft habe" muß es heißen
3 Kommentare :
Amy ist also besser als diese dickmachenden Burger, oder? ;-)
Werde mir die Dame dann auch mal näher ansehen, mit Paul Weller habe ich mich ja schon ausführlich beschäftigt.
Die Frau ist ganz prima!
Grossartig! Ich freue mich so sehr auf morgen! Köln ich komme.
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