Konzert: Malky
Ort: Scheune Dresden
Datum: 01.02.2017
Dauer: 120 min
Zuschauer: ca. 200
Mein Konzertjahr beginnt mit einem Paukenschlag. Ich habe die Einladung von Dresdner Freunden angenommen und mich ohne weitere Informationen auf den Weg gemacht. Dabei weiß ich über Malky nur, dass die Protagonisten Daniel Stoyanov und Alexander Vajna Kinder bulgarischer Einwanderer sind.
Außerhalb von Chemnitz beginnen Konzerte oft wie auf dem Programm ausgewiesen und so auch in der Scheune. Kurz nach 21 Uhr betreten Malky die Bühne. Die ersten drei Titel sind genau die Eröffnungsstücke des aktuellen Albums „Where Is Piemont“. Und sie weisen den musikalischen Weg für diesen Abend, sie zeigen bereits die vielfältigen Wurzeln, aus den sich Malky bedienen: Soul, Funk, Pop, Psychedelic. Es stimmt, wenn ich später im Internet lese, dass sich Michael Vajna und Daniel Stoyanov in ihrer Kindheit in die Musik verliebt haben. Und offenbar haben sie damals schon sehr unterschiedliche Stile aufgenommen. Für das dritte Stück „Told I Must Die“ holen sie Inéz von Ätna, der Vorband, auf die Bühne. Dieses Stück ist für mich der perfekte Auftakt für eine dritte Staffel von „True Detektive“. Es folgen Songs des ersten Albums „Soon“. Keinen hält es mehr, das sächsisch-zurückhaltende Publikum beginnt zu swingen und tanzen. Und Daniel Stoyanov ist mit seinem bulgarischen Temperament ein charmanter Entertainer und bedient alle im Publikum. Er tanzt auf der Bühne und später im Saal, leidet mit seinen Liedern und animiert zum Mitsingen. Er bringt die großen Gefühle in die Lieder und über das Auditorium. Die Band spielt die Stücke mit viel mehr Druck und macht damit ganz vergessen, dass man auf der Schallplatte Bläser hört, die auf der Tour nicht dabei sind. Musikalischer Höhepunkt für mich ist „Play“, offenbar einem Freund aus Madagaskar gewidmet. Dieses Stück treibt - anders als auf dem Album - von Beginn an mit hohem Tempo und bringt Verzückung in den Saal.
Bei aller Partystimmung erzählt Daniel Stoyanov die Geschichte seiner Großeltern und Eltern und deren Immigrationserfahrungen mit der Hilfsbereitschaft in Deutschland als Statement auch und gerade für die heutige Zeit. Dies als Intro für den Song „Lampedusa“.
Webseite: http://malkyofficial.com
Setlist:
01. The Only One
02. Theodore
03. Told I Must Die
04. Trouble
05. Intro + Babylon Tree
06. Soon
07. Let Believe
08. Mean Thing
09. The Cage
10. When You Talk To Me
11. Liquor Man
12. Beautiful Vacation
13. Play
14. Cup Of Hope
15. Stuck In Time
16. Diamonds
17. Lampedusa
18. Upper Room
19. Bulgaria (Z)
20. Painlover (Z)
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