Sonntag, 13. März 2016

Kirsten & Marie, Karlsuhe. 04.03.16


Konzert mit Kirsten & Marie
Ort: Karlsruhe-Waldstadt
Datum: 4. März 2016
Dauer:  50 min
Zuschauer: 18 + 2 "arbeitslose" Bandmitglieder


Das gibts in keinem Russenfilm! ist bei uns eine Redewendung für schier unglaubliche aber wahre Geschichten. Wie Kirsten & Marie in mein Wohnzimmergekommen sind, ist so eine. 

Über ein Konzert mit Big Fox und kurz später mit Solander hatte ich Adam Evald kennengelernt. Später hatte ich Spaß daran, mit Masha Bender ein Konzert mit ihm nach Karlsruhe in die Kellerhalle zu holen. Masha ist eine findige und umtriebige Person und nachdem sie alle Abenteuer (wie z.B. Monate in China und ganze Welttourneen) mit Adam Evald "durch" hatte, gründete sie ihre Agentur MetaProjects, die nordische Musikerinnen und Musiker mit visuellen Künstlern auf den Weg schickt. Man könnte auch von drei Mashas für Meta sprechen, denn inzwischen macht sie die Arbeit nicht mehr allein....


Wir waren nach unserem Treffen in Karlsruhe im Gespräch geblieben und haben ähnlichen Musikgeschmack und so war bald ausgemacht, dass Kirsten und Marie im Rahmen ihrer Meta-Tour bei uns Station machen sollten. Mich hatte vor allem die interessante und fast naiv zu nennende Zweistimmigkeit des Zwillingspaares aus Viborg in Jütland erobert. Wobei mir auffiel, dass man von ihnen fast nur Aufnahmen von 2010-12 findet (auf denen die beiden wirklich noch halbe Kinder sind).


Tatsächlich hatten sie in Dänemark mit My Dear im Jahr 2010 einen Radiohit und das aufwändig produzierte Debut Newspeak kam dann 2012 heraus. Was seitdem geschah, weiß ich nicht. Als Masha Kolga (eine von den drei Mashas) und ich später über die Details des Konzertes sprachen, wurde klar, dass ich mit fünf Personen rechnen musste. Neben Kirsten und Marie Nyhus Janssen auch noch Mikkel Trøjborg Fink (Drums) und Andreas Grandahl Bach Mortensen am Bass und die visuelle Künstlerin Line Hvid


Aus dem Auto stiegen dann nach schrecklich verzögerter Staufahrt aber doch nur die vier Musiker. Schnell hatten sie über dem Abendessen beschlossen, dass es reichen würde, eine Verstärkerbox für die E-Gitarre aus dem Auto zu holen und alles andere akustisch zu lassen. Tatsächlich funktionierte das hervorragend und die eben noch ziemlich zerknautschten jungen Frauen sangen sich mit dem ersten Song sofort in die Herzen des Publikums. Mit Liedern wie Cracked LipsRosa White und The Moon spielten sie locker ihren Trumpf aus: die authentisch zu Herzen gehende Zweistimmigkeit, die nur selten lieblich wirkt, sondern mit der rotzigen E-Gitarre gemeinsame Sache treibt, aus dem Leben zu erzählen über alles, was eher nicht Happy-End-mäßig ist.


Durch die akustische Darbietung fielen einige Stücke ihres Programms aus, die ihrer Meinung nach nur mit Band funktionierten, aber nach dem geplanten Set konnten wir sie nicht ohne Zugaben freigeben und bekamen noch eine herrlich improvisierte Body-Drum-Version eines akustisch "unspielbaren" Liedes und ein fast fröhliches. Was für ein interessanter Abend mir da zugefallen war. Und es war besonders schön, ihn mit vielen Freunden teilen können.



 

Konzerttagebuch © 2010

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