Konzert: The Subways
Ort: Luxor, Köln
Datum: 29.02.2008
Zuschauer: restlos ausverkauft
Lange war es sehr ruhig um die Subways. 2006 hatte ich die Gelegenheit, die jungen Engländer in Duisburg zu sehen. Das Konzert war trotz des abenteuerlichen Phantasialand-Ambientes im Pulp eines der großartigsten, die ich bisher gesehen habe, weil die knackigen Hits der Debütplatte wahnwitzig energisch gespielt wurden, ein Konzert ohne jede Atempause.
Nach der Veröffentlichung von "Young for Eternity" tourten die drei aus Welwyn Garden City bei London irre lange durch die Welt. Sie spielten sehr früh in ihrer Karriere Festivals wie Glastonbury oder Leeds und Reading, wurden dann aber durch eine Erkrankung der Stimmbänder von Sänger Billy zu einer längeren Pause gezwungen. "Es bestand das Risiko, daß ich nie wieder singen kann." Die Zeit der Erholung half ihnen dann aber, wie sie mir vor dem Konzert sagten, nach dem ersten Album auf dem Boden zu bleiben und in Ruhe ein zweites Album vorzubereiten. Obwohl die Auszeit lang war und seitdem viele neue Bands aufgetaucht sind, sind die Subways nicht vergessen worden, denn das Kölner Konzert war schon lange ausverkauft, obwohl es eigentlich aus heiterem Himmel kam, denn die zweite Platte "All or Nothing" erscheint erst im Juni. Auch eine Single gibt es noch nicht - sie existiert schon, erscheint aber erst Ende März.
"Wir spielen nur wenige Lieder von der ersten Platte, das meiste sind neue Songs," sagte Billy noch, bevor die beiden in den Tourbus gingen, um mit einslive zu sprechen, was bei mir ein schlechtes Gefühl hinterließ, weil ich vorher ordentlich über das schwer hörbare deutsche Radio gelästert hatte...
Kurz vor neun kam ich dann wieder im Luxor an. Um acht war Einlaß, um neun sollte es losgehen. Und wie das bei ausverkauften Abenden in diesem Club so ist, war es grausam, in Bereiche zu kommen, in denen man die Bühne zumindest erahnen kann. Glücklicherweise standen noch zig Leute an der Garderobe an, daß es zumindest ein paar Lücken in der Masse aus Menschen gab. Die, die es auf die Tanzfläche geschafft hatten, gingen gleich bei der Vorgruppe mächtig ab - oder wurden von denen, die rockten, hin- und hergeworfen, es war ein heftigeres Getanze als bei den Arctic Monkeys im Palladium. Leider kann man, wenn man im Luxor spät kommt und trotzdem etwas sehen will, nicht verhindern, einen Platz mit garantierten blauen Flecken zu haben.
Die Vorgruppe - 5 Bugs aus Berlin - machte zwar riesig Stimmung, war aber nicht mein Fall. In den letzten zwei Wochen habe ich zu viele brillante Bands gesehen, um mich von dem harten Rock der fünf Männer begeistern zu lassen. Aber es passte zu den Subways, und die Stimmung war ganz prima. 5 Bugs spielten 25 Minuten und ließen dabei keinen Rockstarspruch aus ("Seid Ihr heiß? Oder muß ich fragen 'Are you hot?'").
Beim Umbau tauchten dann Crowdsurfer auf - zu Hintergrundberieselung! Die Umbau-Tätigkeiten bestanden vor allem aus dem Wegräumen aller überflüssigen Sachen von der Bühne, um möglichst viel Platz zu schaffen. Joshs Schlagzeug stand ungewöhnlich weit hinten für eine dreiköpfige Gruppe. Der Grund dafür war mir noch aus Duisburg in Erinnerung. So nett Charlotte und Billy auch jenseits der Bühne sind, stehen sie darauf, sind sie aufgedreht. als ginge es um Leben und Tod. Wenn sie singen, stehen sie vor ihren Mikros. Aber sobald sie nicht an den Platz gebunden sind, rasen beide wie von der Tarantel gestochen über die Bühne, ohne dabei schlecht zu spielen. Vor allem die zierliche Charlotte am Bass legt während eines knapp einstündigen Konzerts eindrucksvolle Strecken zurück.
Der Beginn des Auftritts war "Kalifornia", eines der neuen Lieder, das sie aber schon im letzten Jahr bei Konzerten gespielt haben. Ich kannte nicht eines der neuen Stücke, hatte nichts bei Youtube angesehen. "Kalifornia" gefiel mir auf Anhieb. Es ist kein Ohrwurm wie "With you" oder mein Liebling "I want to hear what you have got to say" aber es überzeugte mich sofort.
Anschließend kamen immer mal wieder alte Lieder, der Schwerpunkt lag aber eindeutig bei den unveröffentlichen Songs.
Billy, der Sänger und Gitarrist, und Schlagzeuger Josh kamen mit nacktem Oberkörper auf die Bühne. Charlotte trug einen roten Minirock und ein schwarze Oberteil. Und sie rannten eben unfassbar viel. Schlagzeuger Josh muß sich wahnsinnig ärgern, daß sein Instrument das nicht zuläßt. Er war aber auch ruckzuck durchgeschwitzt. Daß ein Publikum, daß schon in Pausen abgeht wie sonst etwas, das nicht kaltließ, war klar. Und es war sehr heftig.
Von den neuen Stücken haben mir neben "Kalifornia" vor allem "Allright", "I won't let you down" und "Always tomorrow" gefallen. Ich gehe davon aus, daß kaum jemand schon etwas von den neuen Sachen kannte. Das merkte man aber nicht. Sobald ein Song startete, tanzte alles!
Die Subways haben definitiv nichts eingebüßt von ihren alten Live-Qualitäten. "Wir hatten Angst, unseren Sexappeal verloren zu haben, wenn wir den je hatten," rief Billy während des Konzerts. Da ist nichts verloren gegangen, keine Sorge!
Bei "Turnaround" kam eine kurze Vorwarnung, dann sprang Billy ins Publikum und ließ sich ein paar mal über die Tanzfläche tragen. Bei dritten Sprung hatte er eine Bierflasche mitgenommen und trank beim Crowdsurfen!
Eine Dreiviertelstunde spielten die Subways und schlossen zunächst mit "With you." Aber nur kurz. Denn selbstverständlich gab es Zugaben, dabei zunächst etwas Neues, die kommende Single "Girls and boys", auch ein Hit, gar keine Frage! Zum Abschluß dann noch "Rock & roll queen", um allen Beteiligten den Rest zu geben.
Auch wenn es extrem anstrengend war, haben mich die Drei live wieder vollkommen begeistert! Ich bin unsicher, ob ich schon einmal eine aufregendere Liveband, die diese Musik macht, erlebt habe. Für mich sind die Subways bei all den Garagenbands die Referenz schlechthin. Ich bin vollkommen sicher, daß "All or nothing" ein Hit wird, weil es viele enthält.
Nach der Veröffentlichung von "Young for Eternity" tourten die drei aus Welwyn Garden City bei London irre lange durch die Welt. Sie spielten sehr früh in ihrer Karriere Festivals wie Glastonbury oder Leeds und Reading, wurden dann aber durch eine Erkrankung der Stimmbänder von Sänger Billy zu einer längeren Pause gezwungen. "Es bestand das Risiko, daß ich nie wieder singen kann." Die Zeit der Erholung half ihnen dann aber, wie sie mir vor dem Konzert sagten, nach dem ersten Album auf dem Boden zu bleiben und in Ruhe ein zweites Album vorzubereiten. Obwohl die Auszeit lang war und seitdem viele neue Bands aufgetaucht sind, sind die Subways nicht vergessen worden, denn das Kölner Konzert war schon lange ausverkauft, obwohl es eigentlich aus heiterem Himmel kam, denn die zweite Platte "All or Nothing" erscheint erst im Juni. Auch eine Single gibt es noch nicht - sie existiert schon, erscheint aber erst Ende März.
"Wir spielen nur wenige Lieder von der ersten Platte, das meiste sind neue Songs," sagte Billy noch, bevor die beiden in den Tourbus gingen, um mit einslive zu sprechen, was bei mir ein schlechtes Gefühl hinterließ, weil ich vorher ordentlich über das schwer hörbare deutsche Radio gelästert hatte...
Kurz vor neun kam ich dann wieder im Luxor an. Um acht war Einlaß, um neun sollte es losgehen. Und wie das bei ausverkauften Abenden in diesem Club so ist, war es grausam, in Bereiche zu kommen, in denen man die Bühne zumindest erahnen kann. Glücklicherweise standen noch zig Leute an der Garderobe an, daß es zumindest ein paar Lücken in der Masse aus Menschen gab. Die, die es auf die Tanzfläche geschafft hatten, gingen gleich bei der Vorgruppe mächtig ab - oder wurden von denen, die rockten, hin- und hergeworfen, es war ein heftigeres Getanze als bei den Arctic Monkeys im Palladium. Leider kann man, wenn man im Luxor spät kommt und trotzdem etwas sehen will, nicht verhindern, einen Platz mit garantierten blauen Flecken zu haben.
Die Vorgruppe - 5 Bugs aus Berlin - machte zwar riesig Stimmung, war aber nicht mein Fall. In den letzten zwei Wochen habe ich zu viele brillante Bands gesehen, um mich von dem harten Rock der fünf Männer begeistern zu lassen. Aber es passte zu den Subways, und die Stimmung war ganz prima. 5 Bugs spielten 25 Minuten und ließen dabei keinen Rockstarspruch aus ("Seid Ihr heiß? Oder muß ich fragen 'Are you hot?'").
Beim Umbau tauchten dann Crowdsurfer auf - zu Hintergrundberieselung! Die Umbau-Tätigkeiten bestanden vor allem aus dem Wegräumen aller überflüssigen Sachen von der Bühne, um möglichst viel Platz zu schaffen. Joshs Schlagzeug stand ungewöhnlich weit hinten für eine dreiköpfige Gruppe. Der Grund dafür war mir noch aus Duisburg in Erinnerung. So nett Charlotte und Billy auch jenseits der Bühne sind, stehen sie darauf, sind sie aufgedreht. als ginge es um Leben und Tod. Wenn sie singen, stehen sie vor ihren Mikros. Aber sobald sie nicht an den Platz gebunden sind, rasen beide wie von der Tarantel gestochen über die Bühne, ohne dabei schlecht zu spielen. Vor allem die zierliche Charlotte am Bass legt während eines knapp einstündigen Konzerts eindrucksvolle Strecken zurück.
Der Beginn des Auftritts war "Kalifornia", eines der neuen Lieder, das sie aber schon im letzten Jahr bei Konzerten gespielt haben. Ich kannte nicht eines der neuen Stücke, hatte nichts bei Youtube angesehen. "Kalifornia" gefiel mir auf Anhieb. Es ist kein Ohrwurm wie "With you" oder mein Liebling "I want to hear what you have got to say" aber es überzeugte mich sofort.
Anschließend kamen immer mal wieder alte Lieder, der Schwerpunkt lag aber eindeutig bei den unveröffentlichen Songs.
Billy, der Sänger und Gitarrist, und Schlagzeuger Josh kamen mit nacktem Oberkörper auf die Bühne. Charlotte trug einen roten Minirock und ein schwarze Oberteil. Und sie rannten eben unfassbar viel. Schlagzeuger Josh muß sich wahnsinnig ärgern, daß sein Instrument das nicht zuläßt. Er war aber auch ruckzuck durchgeschwitzt. Daß ein Publikum, daß schon in Pausen abgeht wie sonst etwas, das nicht kaltließ, war klar. Und es war sehr heftig.
Von den neuen Stücken haben mir neben "Kalifornia" vor allem "Allright", "I won't let you down" und "Always tomorrow" gefallen. Ich gehe davon aus, daß kaum jemand schon etwas von den neuen Sachen kannte. Das merkte man aber nicht. Sobald ein Song startete, tanzte alles!
Die Subways haben definitiv nichts eingebüßt von ihren alten Live-Qualitäten. "Wir hatten Angst, unseren Sexappeal verloren zu haben, wenn wir den je hatten," rief Billy während des Konzerts. Da ist nichts verloren gegangen, keine Sorge!
Bei "Turnaround" kam eine kurze Vorwarnung, dann sprang Billy ins Publikum und ließ sich ein paar mal über die Tanzfläche tragen. Bei dritten Sprung hatte er eine Bierflasche mitgenommen und trank beim Crowdsurfen!
Eine Dreiviertelstunde spielten die Subways und schlossen zunächst mit "With you." Aber nur kurz. Denn selbstverständlich gab es Zugaben, dabei zunächst etwas Neues, die kommende Single "Girls and boys", auch ein Hit, gar keine Frage! Zum Abschluß dann noch "Rock & roll queen", um allen Beteiligten den Rest zu geben.
Auch wenn es extrem anstrengend war, haben mich die Drei live wieder vollkommen begeistert! Ich bin unsicher, ob ich schon einmal eine aufregendere Liveband, die diese Musik macht, erlebt habe. Für mich sind die Subways bei all den Garagenbands die Referenz schlechthin. Ich bin vollkommen sicher, daß "All or nothing" ein Hit wird, weil es viele enthält.
Setlist The Subways Luxor, Köln:
01: Kalifornia (neu)
02: Oh yeah
03: Allright (neu)
04: Shake shake (neu)
05: Mary
06: I won't let you down (neu)
07: Obsession (neu)
08: I want to hear what you have got to say
09: Turnaround (neu)
10: Always tomorrow (neu)
11: With you
12: Girls and boys (neu) (Z)
13: Rock & roll queen (Z)
Links:
- The Subways 2006 im Pulp in Duisburg
- Fotos vom Konzert im Luxor
- ein ausführliches Interview mit Charlotte und Billy
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen