Konzert: Indochine
Ort: L'Autre Canal, Nancy
Datum: 10.12.2007
Zuschauer: ausverkauft
Um eines vorwegzunehmen, ja, dies ist mein 6. Indochine Konzert und das 6. während der laufenden Tour. Wer sich nun fragt, was uns immer wieder bewegt viele, viele Kilometer in benachbarte Frankreich zu reisen um diese Band zu sehen…
Nun ja, wenn man im örtlichen ‚fnac’ steht um seine reservierten Karten abzuholen und die Verkäuferin auf einmal zu einem aufschaut und grinsend strahlt: „Oh, Indochine!“ bevor sie einem dann endgültig die heißen Tickets übergibt, dann weiß man, hier handelt es sich um was Besonderes.
Indochine sind ein franz. Phänomen, gegründet von den Zwillingsbrüdern Nicola und Stéphane Sirkis, und galten anfangs als die franz. ‚The Cure’ oder ‚Depeche Mode’. Gleich ihre zweite Single‚ ‚L'aventurier’ wird zu DEM Megaerfolg schlechthin auf dessen Welle die zwei mit wechselnder Bandbesetzung bis in die `90iger reiten. Doch dann ebbt das Interesse an der Band langsam nach und nach ab, zu allem Überfluss stirb Stéphane 1999 in Paris und hinterlässt seinem Bruder die Scherben ihres gemeinsamen Schaffens.
Dieser jedoch schmeißt diese nicht hin, sondern holt sich mit Oli de Sat den Mann in die Band, der sie nachher retten sollte. Aus dem folgenden Album ‚Paradize’ werden gleich 7 Singles ausgekoppelt (eine u.a. mit Melissa Auf der Maur). In Zahlen: 1.200.000 verkaufte Alben, 1.500.000 Singles und eine 2 jährige Tournee mit 500.000 Besucher im französischen Raum – Indochine sind die erste französische Rockband, die jemals im ausverkauften Bercy auftritt. Ende 2005 erscheint der Nachfolger ‚Alice & June’, der nicht mindererfolgreich ist. Die Tour beginnt noch im Dezember 2005 mit 3 Clubkonzerten und endet im Mai 2007, wobei die Band an diesem letzten Abend mit dem ‚Hanoi Philharmonic Orchester’ im restlos ausverkauften Bercy in Paris auftritt. Während der Tour werden im März dieses Jahres zwei Konzerte in Lille mitgeschnitten, die im Dezember als DVD veröffentlicht werden. Dies ist der Anlass zu einer weiteren kleinen Tour durch 5 kleine französische Hallen mit durchschnittlich 1000 Zuschauern pro Abend.
Und hier sind wir nun in Nancy und freuen uns auf diesen doch ehr intimen Abend mit der Band, die wir die letzten 2 Jahre immer mal wieder begleiten durften.
Nachdem wir am Abend des Vortages noch die wunderschöne Stadt erkundet haben, verlassen wir gegen Mittag unser Hotel um das L'Autre Canal aufzusuchen. Um diese Zeit steht bereits gut ¼ der Konzertbesucher vor der Halle, einige scheinen hier sogar in Zelten übernachtet zu haben. Wir parken und da es nicht regnet, entschließen wir uns dazu noch mal in die nahe gelegene Stadt zu gehen. Als wir gegen 18 Uhr wiederkommen, reicht die Schlange der wartenden Besucher fast einmal um die Halle herum. Gegen 19:30 Uhr beginnt dann der Einlass. Das ‚L'Autre Canal’ ist ein recht neues Veranstaltungszentrum in Nancy (so sagt es zumindest die Seite der Touristeninformation) und liegt auf so etwas wie einer Insel im Fluss Meurthe. In einer Gegend, die gerade von Grund auf neu entsteht und irgendwie an Berlin Mitte erinnert. Die Halle selber erinnert an ein Betonrechteck, dessen Fassade nur durch die blasenähnlichen Fenster und Neonröhren ringsum aufgelockert wird. Der Konzertsaal selber ist am Ende des Gebäudes, welcher irgendwie wie in einem Bunker versteckt scheint, mit einer Galerie ringsherum und einer kleinen Tribüne am Ende. Um kurz vor halbneuen geht es los, nach kurzem Intro betreten Bassist Marc Eliard, Schlagzeuger Mr. Shoes und Keyboarder Matú die Bühne und beginnen ‚Belle Et Sebastiane’ zu intonieren, danach folgen die 2 Gitaristen Oli und Boris und Nicola, der Sänger unter tosendem Applaus. Im Gegensatz zur gerade abgeschlossenen Tour gibt es auf der Bühne keine Bäume, Gräser oder Blumen. Dafür hängt aber ein schöner roter Vorhang hinter der Band in dessen Mitte hinter Mr. Shoe’s Schiessbude ab und an Projektionen erscheinen.
Schon im Vorfeld hatte die Band erklärt, bei den 5 Clubshows vornehmlich Songs aus ihrem (noch) aktuellen Doppelalbum ’Alice & June’ spielen zu wollen und somit jagen die 6 durch das Programm mit Songs, die nunmehr allen Anwesenden geläufig sind. Wird noch beim zweiten Song ‚Ceremonia’ durchgeklatscht, gibt es bei ‚Alice et June’ kein Halten mehr unter den anwesenden und der ganze Saal hüpft fröhlich vor sich hin. Es folgt das selten gespielte ‚Les Portes Du Soir’ gefolgt von ‚Adora’ und ‚Ladyboy’, dann für mich pers. ein Highlight, denn endlich steht mal wieder ‚Morphine’ auf der Setliste. Das Publikum singt lauthals ‚When do you leave you mind’ mit und Nicola drischt immer wieder auf seine Trommel ein. Nach elf Songs ist mit ‚Starlight’ erst einmal Schluss. Nachdem das Publikum lauthals ‚INDOCHINE’ skandiert folgen noch ‚June’, ‚Pink Water’, ‚Crash Me’, ‚Vibrator’. Erstmals erlebe ich, dass das Publikum scheinbar doch zu ‚June’ abgeht, einem Song den ich nie wirklich mochte und auch ‚Pink Water’ kommt heute für mich erstmalig sympathisch daher. Bei ‚Vibrator’ vernascht Gitarrist Boris wortwörtlich seine Gitarre. Nun folgen noch ein Medley bekannter Hits, das auch schon in den großen Hallen für ordentlich Stimmung sorgte, und ‚3 Nuits Par Semaine’ bringt den Saal endgültig zum überkochen. Am Ende holt Nicola – wie jeden Abend der Tour – kleine weinende Mädchen (und heute sind sogar 2 Jungs dabei) auf die Bühne, alles schmiegt sich harmonisch aneinander und ende ist.
Fazit: Eine Sehr schöne Stadt, ein netter intimer Abend, zwar nicht das beste Konzert was ich von der Band gesehen habe, aber auch nicht das schlechteste, eine runde Sache.
Nun ja, wenn man im örtlichen ‚fnac’ steht um seine reservierten Karten abzuholen und die Verkäuferin auf einmal zu einem aufschaut und grinsend strahlt: „Oh, Indochine!“ bevor sie einem dann endgültig die heißen Tickets übergibt, dann weiß man, hier handelt es sich um was Besonderes.
Indochine sind ein franz. Phänomen, gegründet von den Zwillingsbrüdern Nicola und Stéphane Sirkis, und galten anfangs als die franz. ‚The Cure’ oder ‚Depeche Mode’. Gleich ihre zweite Single‚ ‚L'aventurier’ wird zu DEM Megaerfolg schlechthin auf dessen Welle die zwei mit wechselnder Bandbesetzung bis in die `90iger reiten. Doch dann ebbt das Interesse an der Band langsam nach und nach ab, zu allem Überfluss stirb Stéphane 1999 in Paris und hinterlässt seinem Bruder die Scherben ihres gemeinsamen Schaffens.
Dieser jedoch schmeißt diese nicht hin, sondern holt sich mit Oli de Sat den Mann in die Band, der sie nachher retten sollte. Aus dem folgenden Album ‚Paradize’ werden gleich 7 Singles ausgekoppelt (eine u.a. mit Melissa Auf der Maur). In Zahlen: 1.200.000 verkaufte Alben, 1.500.000 Singles und eine 2 jährige Tournee mit 500.000 Besucher im französischen Raum – Indochine sind die erste französische Rockband, die jemals im ausverkauften Bercy auftritt. Ende 2005 erscheint der Nachfolger ‚Alice & June’, der nicht mindererfolgreich ist. Die Tour beginnt noch im Dezember 2005 mit 3 Clubkonzerten und endet im Mai 2007, wobei die Band an diesem letzten Abend mit dem ‚Hanoi Philharmonic Orchester’ im restlos ausverkauften Bercy in Paris auftritt. Während der Tour werden im März dieses Jahres zwei Konzerte in Lille mitgeschnitten, die im Dezember als DVD veröffentlicht werden. Dies ist der Anlass zu einer weiteren kleinen Tour durch 5 kleine französische Hallen mit durchschnittlich 1000 Zuschauern pro Abend.
Und hier sind wir nun in Nancy und freuen uns auf diesen doch ehr intimen Abend mit der Band, die wir die letzten 2 Jahre immer mal wieder begleiten durften.
Nachdem wir am Abend des Vortages noch die wunderschöne Stadt erkundet haben, verlassen wir gegen Mittag unser Hotel um das L'Autre Canal aufzusuchen. Um diese Zeit steht bereits gut ¼ der Konzertbesucher vor der Halle, einige scheinen hier sogar in Zelten übernachtet zu haben. Wir parken und da es nicht regnet, entschließen wir uns dazu noch mal in die nahe gelegene Stadt zu gehen. Als wir gegen 18 Uhr wiederkommen, reicht die Schlange der wartenden Besucher fast einmal um die Halle herum. Gegen 19:30 Uhr beginnt dann der Einlass. Das ‚L'Autre Canal’ ist ein recht neues Veranstaltungszentrum in Nancy (so sagt es zumindest die Seite der Touristeninformation) und liegt auf so etwas wie einer Insel im Fluss Meurthe. In einer Gegend, die gerade von Grund auf neu entsteht und irgendwie an Berlin Mitte erinnert. Die Halle selber erinnert an ein Betonrechteck, dessen Fassade nur durch die blasenähnlichen Fenster und Neonröhren ringsum aufgelockert wird. Der Konzertsaal selber ist am Ende des Gebäudes, welcher irgendwie wie in einem Bunker versteckt scheint, mit einer Galerie ringsherum und einer kleinen Tribüne am Ende. Um kurz vor halbneuen geht es los, nach kurzem Intro betreten Bassist Marc Eliard, Schlagzeuger Mr. Shoes und Keyboarder Matú die Bühne und beginnen ‚Belle Et Sebastiane’ zu intonieren, danach folgen die 2 Gitaristen Oli und Boris und Nicola, der Sänger unter tosendem Applaus. Im Gegensatz zur gerade abgeschlossenen Tour gibt es auf der Bühne keine Bäume, Gräser oder Blumen. Dafür hängt aber ein schöner roter Vorhang hinter der Band in dessen Mitte hinter Mr. Shoe’s Schiessbude ab und an Projektionen erscheinen.
Schon im Vorfeld hatte die Band erklärt, bei den 5 Clubshows vornehmlich Songs aus ihrem (noch) aktuellen Doppelalbum ’Alice & June’ spielen zu wollen und somit jagen die 6 durch das Programm mit Songs, die nunmehr allen Anwesenden geläufig sind. Wird noch beim zweiten Song ‚Ceremonia’ durchgeklatscht, gibt es bei ‚Alice et June’ kein Halten mehr unter den anwesenden und der ganze Saal hüpft fröhlich vor sich hin. Es folgt das selten gespielte ‚Les Portes Du Soir’ gefolgt von ‚Adora’ und ‚Ladyboy’, dann für mich pers. ein Highlight, denn endlich steht mal wieder ‚Morphine’ auf der Setliste. Das Publikum singt lauthals ‚When do you leave you mind’ mit und Nicola drischt immer wieder auf seine Trommel ein. Nach elf Songs ist mit ‚Starlight’ erst einmal Schluss. Nachdem das Publikum lauthals ‚INDOCHINE’ skandiert folgen noch ‚June’, ‚Pink Water’, ‚Crash Me’, ‚Vibrator’. Erstmals erlebe ich, dass das Publikum scheinbar doch zu ‚June’ abgeht, einem Song den ich nie wirklich mochte und auch ‚Pink Water’ kommt heute für mich erstmalig sympathisch daher. Bei ‚Vibrator’ vernascht Gitarrist Boris wortwörtlich seine Gitarre. Nun folgen noch ein Medley bekannter Hits, das auch schon in den großen Hallen für ordentlich Stimmung sorgte, und ‚3 Nuits Par Semaine’ bringt den Saal endgültig zum überkochen. Am Ende holt Nicola – wie jeden Abend der Tour – kleine weinende Mädchen (und heute sind sogar 2 Jungs dabei) auf die Bühne, alles schmiegt sich harmonisch aneinander und ende ist.
Fazit: Eine Sehr schöne Stadt, ein netter intimer Abend, zwar nicht das beste Konzert was ich von der Band gesehen habe, aber auch nicht das schlechteste, eine runde Sache.
Setlist Indochine Nancy:
01: Belle Et Sebastiane
02: Ceremonia
03: Alice & June
04: Les Portes Du Soir
05: Adora
06: Ladyboy
07: Morphine
08: Un Homme Dans La Bouche
09: Sweet Dreams
10: Gang Bang
11: Black Page
12: Starlight
13: June (Z)
14: Pink Water (Z)
15: Crash Me (Z)
16: Vibrator (Z)
17: Medley:
Miss Paramount
Popstitute
Stef II
Astroboy
3 Nuits Par Semaine
Sur Les Toits Du Monde
Talulla
von O.S.
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