Konzert: Burkini Beach
Ort: Café Nun in Karlsruhe
Datum: 24. Februar 2018
Dauer: 55 min
Zuschauer: ausverkauft (knapp 100)
Es ist so schön, dass es wieder Konzerte im Café Nun gibt. So habe ich nicht lange Probe gehört, als das Konzert mit Burkini Beach angekündigt wurde, sondern mir sofort eine Karte gesichert. Am Tag selbst war ich ein wenig hin- und hergerissen, ob das so eine gute Idee gewesen war. Ich hatte die Woche doch arg in den Knochen und war ein wenig verdrossen, ob der A*kälte. Auf dem Fahrrad braucht es da selbst für die 4 km ins Nun einige Lagen Schutz. Und Musik von einem Album namens Supersadness Intl. soll dann hinter dem sprichwörtlichen Ofen hervorlocken?
Aber ich würde sagen, es war eine sehr gute Entscheidung, dass ich mich auf den Weg gemacht habe. Schon, weil immer noch die wunderschönen Bilder von Nicole Böttler hängen. Viel mehr als Kinderporträts erscheinen sie mir Kinderlandscha(f/t)ten zu sein. Sie bieten eine Reise an in tiefes wie leichtes, warmes und heißes, das in meinem eigenen Kopf auf dieses anstupsen reagiert. Diese Bilder erden mich sanft und doch mit großer Kraft und schrieben mir lächeln und Nachdenklichkeit zugleich in mein alt gewordenen Gesicht.
Schließlich betrat die Band die Bühne. Eigentlich hatte ich im Vorfeld nicht groß nachgedacht, aber doch Rudi Maier als Alleinunterhalter erwartet, denn von Burkini Beach war als von seinem Solo-Projekt die Rede gewesen. Aber beim ankommen schon hatte ich registriert, dass E-Piano, Schlagzeug und noch ein Bassverstärker warteten neben dem Gesangsmikro. Das gut gefüllte Nun nahm den etwas verstolperten Anfang mit freundlicher Großzügigkeit als Omen für einen ehrlichen und guten Konzertabend. Als dann nach dem ersten Stück doch noch die Strippe gewechselt worden war, kehrte auch auf der Bühne etwas wie Beruhigung ein. Aber es dauerte noch eine ganze Weile, ehe auch zur Musik etwas gesagt wurde
Im ersten Song hatte Rudi schon davon gesungen, sich im Aufwaschbecken ertränken zu wollen. Da dies aber mit so schön verwobener musikalischer Poesie serviert wurde, konnte ich ihm nicht arg böse sein, solche Fässer aufzumachen. Und schon im zweiten Lied merkte ich, dass auch schon im oberflächlichen antesten daheim gut was hängen geblieben war. Luxemburg löste schon im zweiten hören das wohlige Vertrautheitsgefühl aus I lost my heart Luxemburg and took my body to Rotterdam. Das war mir gleich im Gedächtnis geblieben und umkreiste mein Herz in angenehmen Runden.
Sprachlich aufgemerkt habe ich anschließend noch ganz arg beim Weihnachtslied #nofilter. Es hat schon etwas absurdes, wenn Sprache, die ich nur verstehend lese, im Liedtext in aller Selbstverständlichkeit voll ausgesprochen auftaucht. Inklusive Emojis in all ihren schon absurden Namen. Und als das letzte Stück - Bodygards - als Splatter angekündigt wurde, glaubte ich noch an einen Scherz. War es aber nicht. Ganz besonders toll fand ich das Stück, dass sich das Nun-Publikum noch als Zugabe erbitten konnte. In Innigkeit und Schönheit kaum zu überbieten.
Setlist
01: Kitchen Sink
02: Luxembourg
03: Death Cup
04: Small Talks
05: Jungle Book
06: Hungover
07: The World at our Fingertips
08: Tiny Boxes
09: #nofilter
10: Your Weirdness & My Eloquence
11: Bodyguards
12: Zugabe
Tourdaten
14.02. Tonfink, Lübeck
15.02. Astra Stube Hamburg
18.02. Pension Schmidt Münster
20.02. Schlosskeller Darmstadt
21.02. Villa Erckens Grevenbroich
22.02. Schauspielhaus Bochum
23.02. Raststätte Aachen
24.02. Café Nun Karlsruhe
25.02. Swamp Freiburg
26.02. Freiraum Bamberg
28.02. Unter Deck München
01.03. Wunschlos Glücklich Würzburg
02.03. Cammerspiele Leipzig
03.03. Feinkost Lampe Hannover
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