Konzerte: Alamo Race Track
Ort: La Flèche d'or, Paris (Fargo All Stars)
Datum: 25 + 27.10.2007
Zuschauer: ca. 500 jeweils
Die sympathischen Holländer Alamo Race Track waren die wichtigste Band des Fargo All Stars Treffens in der Flèche d'or; sie traten an allen drei Abenden zum Abschluß auf und waren auch zum Gastgeber auserkoren, ihnen gebührte nämlich die Ehre, die Bands auszusuchen, die vor ihnen spielen durften. Ursprünglich war gar ein rein holländisches Festival peplant gewesen, bei dem neben den bereits etablierten Alamo Race Track andere vielversprechende niederländische Künstler ein Podium bekommen sollten. Dazu kam es aber nicht, die Alamos sollten einzige Repräsentanten ihres Landes bleiben.
Am heutigen Donnerstag, dem ersten Abend des Fargo All Star Gipfels hatte das Quartett einige zusätzliche Musiker auf die Bühne zitiert. So gab es neben der Stammbesetzung an Gitarre, Bass und Schlagzeug auch noch einen Violoncellisten, einen Keyboarder, der auch die Pauke bediente und einen Musiker am Xylophon, der ansonsten auch noch andere Percussioninstrumente beisteuerte. Großes Kino für Augen und Ohren also, obwohl das zweite Album "Black Cat John Brown" eigentlich auch so schon grandios ist. Zwölf Lieder gibt es auf diesem legalen Aufputschmittel, mindestens 10 davon sind lupenreine Hits!
Insofern nicht verwunderlich, daß schon der Auftakt mit dem basslastigen "Don't Beat This Dog" außerordentlich gelungen war. Auch "Stanley Vs Hannah" war mit seinem wunderbar stakkatischen Piano zu Beginn wahrlich nicht von schlechten Eltern, aber nach wie vor kommt fast nichts an den Smasher "Black Cat John Brown" heran. Kein Wunder, daß das entsprechende Video auch bei You Tube Liebling der Fans geworden ist. Auch heute räumte die schwarze Katze erwartungsgemäß wieder ordentlich ab. Was mich hingegen eher überraschte war, daß das eher ruhige und melancholische "Chocolate Years" ungeahnte Livequalitäten offenbarte. Verantwortlich hierfür war ein im Gegensatz zum Album abgewandelter Schlußteil, in dem eine launemachende, im Chor gesungenen Lalala-Passage auftauchte. Ebenfalls stark: die "Kiss Me Bar", ein Lied über einen zwielichtiger Schuppen, der passenderweise in Paris beheimatet sein soll. Wo sind meine lieben Holländer denn da hingeraten? Wenn es sich um eine dieser Bars handelt, die sich in großer Anzahl am Fuße des Montmartre befinden, dann gute Nacht! Häßlichere, ältere und verlebtere Frauen als man sie dort antrifft, kann man sich nämlich kaum vorstellen! Wenn aus diesen Barerlebnissen aber ein solch gutes Stück entsteht, soll es mir recht sein...
Zum Abschluß gab es sogar noch Zeit für einen Neuling, bevor "The Northern Territory" noch einmal ordentlich einschlug. In dem Lied geht es auch um Australien, ein Land, welches Sänger Ralph Mulder nach wie vor liebt, obwohl er eigentlich hieran schlechte Erinnerungen hat, wie er schmunzeln berichtete: "I spent my honeymoon in Australia!" (oh, wie schön entfährt es ein paar Leuten im Publikum) - "and than i got...divorced!". "But it's still a beautiful country"...
Die Scheidung scheint einigermaßen verdaut und wer weiß, vielleicht hat sich ja eine junge Frau im Publikum in den immer etwas zerstreut wirkenden gutaussehenden Mann verliebt? Mit seiner Musik und dem gelungenen Auftritt seiner Band hat er jedenfalls mit Sicherheit weitere Fans hinzugewonnen!
Setlist von Alamo Race Track, Flèche d'or 25.10.07:
01: Don't Beat This Dog
02: Stanley Vs Hannah
03: Black Cat John Brown
04: My Heart
05: The Killing
06: Chocolate Years
07: Breaker Breaker 1-2
08: Kiss Me Bar
09: Jets (neu!)
10: The Northern Territory (Z)
Photos von Alamo Race Track
Am Samstag, dem letzten Tag des Fargo All Star Treffens war die Besetzung schon kleiner. Diesmal gab es keinen Violoncellisten und auch der Herr, der zwei Tage zuvor das Xylophon gespielt hatte, war nicht mit von der Partie. Aber auch in Stammbesetzung und mit chronologisch abgewandelter Setlist wurde hier eine regelrechte Party gefeiert. Die Stimmung schien mir deutlich ausgelassener als am Donnerstag gewesen zu sein. Und gegen Ende wurde sie regelrecht euphorisch, nämlich als die Franzosen von Nelson ("This fucking good Parisian band") zu Northern Territory" die Bühne enterten. Die Pariser hatten schon im Laufe des Jahres mit den Alamos zusammen gespielt und die beiden Bänds schätzen sich gegenseitig sehr. Zunächst hielten sich die Lokalmatadoren noch etwas zurückhaltend an der Seite auf, später dann legten sie jegliche Scheu ab und sangen und tanzten ausgelassen mit den Holländern auf der Bühne. Die Atmosphäre war zauberhaft, kaum jemanden hielt es noch auf den Sitzen und das Lied wollte gar nicht mehr enden. Irgendwann war aber dann doch Schluß mit "The Northern Territory" und die Jungs von Nelson wurden mit herzlichen Umarmungen und frenetischem Applaus verabschiedet. Kaum hatten die Pariser die Bühne geräumt, kam aber auch schon der nächste Gast aus der Kabine gekrochen. Es handelte sich um die niedliche amerikanische Folk-Sängerin Dawn Landes, die am Vortag bereits an gleicher Stelle ein komplettes Konzert gespielt hatte und heute für ein Lied das Line-up verschönern sollte. Mit Pferdeschwanz, enger Jeans und roten Cowboystiefeln trällerte sie zusammen mit "Ralph Mulder" ein countryeskes Stück, dessen Namen ich allerdings nicht kannte. Auch sie wurde hinterher abgeknutscht und gefeiert, bevor die Alamos noch eine lezte Zugabe abfeuerten. und das Festival standesgemäß beendeten.
Setlist Alamo Race Track, Flèche d'or, Paris, 27.10.2007:
01: Stanley Vs Hannah
02: Black Cat John Brown
03: My Heart
04: The Killing
05: Chocolate Years
06: Kiss Me Bar
07: The Northern Territory
08: Stück zusammen mit Dawn Landes
09: Don't Beat This Dog (Z)
Mehr Photos von Alamo Race Track hier
Photos von Alamo Race Track + Nelson hier
Photos von Alamo Race Track + Dawn Landes hier
Ort: La Flèche d'or, Paris (Fargo All Stars)
Datum: 25 + 27.10.2007
Zuschauer: ca. 500 jeweils
Die sympathischen Holländer Alamo Race Track waren die wichtigste Band des Fargo All Stars Treffens in der Flèche d'or; sie traten an allen drei Abenden zum Abschluß auf und waren auch zum Gastgeber auserkoren, ihnen gebührte nämlich die Ehre, die Bands auszusuchen, die vor ihnen spielen durften. Ursprünglich war gar ein rein holländisches Festival peplant gewesen, bei dem neben den bereits etablierten Alamo Race Track andere vielversprechende niederländische Künstler ein Podium bekommen sollten. Dazu kam es aber nicht, die Alamos sollten einzige Repräsentanten ihres Landes bleiben.
Am heutigen Donnerstag, dem ersten Abend des Fargo All Star Gipfels hatte das Quartett einige zusätzliche Musiker auf die Bühne zitiert. So gab es neben der Stammbesetzung an Gitarre, Bass und Schlagzeug auch noch einen Violoncellisten, einen Keyboarder, der auch die Pauke bediente und einen Musiker am Xylophon, der ansonsten auch noch andere Percussioninstrumente beisteuerte. Großes Kino für Augen und Ohren also, obwohl das zweite Album "Black Cat John Brown" eigentlich auch so schon grandios ist. Zwölf Lieder gibt es auf diesem legalen Aufputschmittel, mindestens 10 davon sind lupenreine Hits!
Insofern nicht verwunderlich, daß schon der Auftakt mit dem basslastigen "Don't Beat This Dog" außerordentlich gelungen war. Auch "Stanley Vs Hannah" war mit seinem wunderbar stakkatischen Piano zu Beginn wahrlich nicht von schlechten Eltern, aber nach wie vor kommt fast nichts an den Smasher "Black Cat John Brown" heran. Kein Wunder, daß das entsprechende Video auch bei You Tube Liebling der Fans geworden ist. Auch heute räumte die schwarze Katze erwartungsgemäß wieder ordentlich ab. Was mich hingegen eher überraschte war, daß das eher ruhige und melancholische "Chocolate Years" ungeahnte Livequalitäten offenbarte. Verantwortlich hierfür war ein im Gegensatz zum Album abgewandelter Schlußteil, in dem eine launemachende, im Chor gesungenen Lalala-Passage auftauchte. Ebenfalls stark: die "Kiss Me Bar", ein Lied über einen zwielichtiger Schuppen, der passenderweise in Paris beheimatet sein soll. Wo sind meine lieben Holländer denn da hingeraten? Wenn es sich um eine dieser Bars handelt, die sich in großer Anzahl am Fuße des Montmartre befinden, dann gute Nacht! Häßlichere, ältere und verlebtere Frauen als man sie dort antrifft, kann man sich nämlich kaum vorstellen! Wenn aus diesen Barerlebnissen aber ein solch gutes Stück entsteht, soll es mir recht sein...
Zum Abschluß gab es sogar noch Zeit für einen Neuling, bevor "The Northern Territory" noch einmal ordentlich einschlug. In dem Lied geht es auch um Australien, ein Land, welches Sänger Ralph Mulder nach wie vor liebt, obwohl er eigentlich hieran schlechte Erinnerungen hat, wie er schmunzeln berichtete: "I spent my honeymoon in Australia!" (oh, wie schön entfährt es ein paar Leuten im Publikum) - "and than i got...divorced!". "But it's still a beautiful country"...
Die Scheidung scheint einigermaßen verdaut und wer weiß, vielleicht hat sich ja eine junge Frau im Publikum in den immer etwas zerstreut wirkenden gutaussehenden Mann verliebt? Mit seiner Musik und dem gelungenen Auftritt seiner Band hat er jedenfalls mit Sicherheit weitere Fans hinzugewonnen!
Setlist von Alamo Race Track, Flèche d'or 25.10.07:
01: Don't Beat This Dog
02: Stanley Vs Hannah
03: Black Cat John Brown
04: My Heart
05: The Killing
06: Chocolate Years
07: Breaker Breaker 1-2
08: Kiss Me Bar
09: Jets (neu!)
10: The Northern Territory (Z)
Photos von Alamo Race Track
Am Samstag, dem letzten Tag des Fargo All Star Treffens war die Besetzung schon kleiner. Diesmal gab es keinen Violoncellisten und auch der Herr, der zwei Tage zuvor das Xylophon gespielt hatte, war nicht mit von der Partie. Aber auch in Stammbesetzung und mit chronologisch abgewandelter Setlist wurde hier eine regelrechte Party gefeiert. Die Stimmung schien mir deutlich ausgelassener als am Donnerstag gewesen zu sein. Und gegen Ende wurde sie regelrecht euphorisch, nämlich als die Franzosen von Nelson ("This fucking good Parisian band") zu Northern Territory" die Bühne enterten. Die Pariser hatten schon im Laufe des Jahres mit den Alamos zusammen gespielt und die beiden Bänds schätzen sich gegenseitig sehr. Zunächst hielten sich die Lokalmatadoren noch etwas zurückhaltend an der Seite auf, später dann legten sie jegliche Scheu ab und sangen und tanzten ausgelassen mit den Holländern auf der Bühne. Die Atmosphäre war zauberhaft, kaum jemanden hielt es noch auf den Sitzen und das Lied wollte gar nicht mehr enden. Irgendwann war aber dann doch Schluß mit "The Northern Territory" und die Jungs von Nelson wurden mit herzlichen Umarmungen und frenetischem Applaus verabschiedet. Kaum hatten die Pariser die Bühne geräumt, kam aber auch schon der nächste Gast aus der Kabine gekrochen. Es handelte sich um die niedliche amerikanische Folk-Sängerin Dawn Landes, die am Vortag bereits an gleicher Stelle ein komplettes Konzert gespielt hatte und heute für ein Lied das Line-up verschönern sollte. Mit Pferdeschwanz, enger Jeans und roten Cowboystiefeln trällerte sie zusammen mit "Ralph Mulder" ein countryeskes Stück, dessen Namen ich allerdings nicht kannte. Auch sie wurde hinterher abgeknutscht und gefeiert, bevor die Alamos noch eine lezte Zugabe abfeuerten. und das Festival standesgemäß beendeten.
Setlist Alamo Race Track, Flèche d'or, Paris, 27.10.2007:
01: Stanley Vs Hannah
02: Black Cat John Brown
03: My Heart
04: The Killing
05: Chocolate Years
06: Kiss Me Bar
07: The Northern Territory
08: Stück zusammen mit Dawn Landes
09: Don't Beat This Dog (Z)
Mehr Photos von Alamo Race Track hier
Photos von Alamo Race Track + Nelson hier
Photos von Alamo Race Track + Dawn Landes hier
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen