Sonntag, 28. Oktober 2018

Garda, Karlsruhe, 27.10.18


Konzert: Garda
Ort: Café Nun in Karlsruhe
Datum: 27. Oktober 2018
Dauer: 80 min
Zuschauer: etwa 80


Dieser Abend im Nun war magisch. Das habe ich in meinem ersten Konzertbericht über Garda im Café Nun geschrieben, der schon 6 1/2 Jahre zurückliegt. Aber es stimmt auch für das gestrige Konzert am gleichen Ort. Geblieben (bzw. wieder zutreffend) ist auch die Besetzung:
 
  Kai Lehmann ~ Gitarren, Gesang
  Ronny Wunderwald ~ Schlagzeug
  Cornelia Mothes ~ Piano, Gesang
  Frank Heim ~ Gitarre, Pedal Steel
  Lars Hiller ~ Gitarren, Lapsteel
  Karsten Pretschner ~ Bass.



Weiterhin zutreffend ist auch meine damalige Einschätzung zur Musik voller Melancholie und dem tief forschenden und etwas verwunderten Blick auf die Welt und das Leben. Und dass das Publikum im Café Nun vom ersten Moment an ganz und gar gebannt und dabei war.
 


Geändert und weiter entwickelt hat sich derweilen natürlich auch vieles: kein sitzender Kai Lehmann mehr. Es gibt eine Tee trinkende Teilmenge auf der Bühne und es wird über den 40. Geburtstag gefrotzelt. Aber schon der Titel des ersten Songs hat die wichtigste Botschaft: Made it here after all... Nachdem mir die Pause bis zum Konzert 2016 in Reutlingen schon sehr lang vorkam, sind nun noch einmal 2 Jahre ins Land gegangen, bis zum neuen Album Odds (erschienen 28.9.) und der ersten noch etwas tastenden Runde an Konzerten dazu. An Heimatorten, wo man ähnlich Freude empfindet wie hier im Café Nun.



Und es dauert nicht sehr lange, schon beim zweiten Song Wild/Lights wird der Garda Zaubertrick erfolgreich zelebriert: Er beginnt mit ein wenig Horror-feeling mit krietsch-gebremsten Gitarren und scheint ganz zurückgenommen bis er aufbricht und die erste Extase des Abends zelebriert. Und spätestens bei Oh Euphoria, my dear bleibt es nicht aus, dass ich mitgrölen muss (und kann) All we need is a promise... Ein Moment voller Glück und Seligkeit.



Es ist ein wenig lauter geworden, aber der Kompromiss des Abends funktioniert super. Es wird expressiv und es gibt Momente, die mich an verpasste Konzerte mit MONO erinnern, aber es passt ohne Ohrschutz in den Raum und haut durch die Intensität mehr die Seele um als durch Lautstärke. Die Zeit vergeht wie im Flug, bevor mit einem Klassiker 00:00 ein fast ruhiger Schlußpunkt gesetzt werden soll: die vertrauten quietschenden Klänge vom Schlagzeug als Einstieg, ruhiges fast depressives Musizieren, bevor das Klavier ein optimistisches Ende dagegensetzt.
 


Freilich muss es Zugaben geben. Und die beiden dafür ausgewählten Stücke machen mir noch einmal ganz besonders viel Spaß. Ganz besonders der "endgültige" Schlusspunkt Black mit dem inzwischen so vertrauten Gitarrenriff, das hier nach etwa 2/3 des Songs das Signal gibt, dass die Post abgeht wie bei einem Dampfzug kraftvoll, wenn auch bergauf und dadurch gebremst. Ein herrlich befriedigendes Finale für ein Konzert, das mich noch neugieriger darauf gemacht hat, was uns wohl im Dezember in der Elbphilharmonie erwarten wird.


Setlist:
01: Made it here after all (Odds)
02: Wild/Lights (Odds)
03: Upper/lower water course (HoP) Sehr ruhig und nachdenklich
04: Oh Euphoria, my dear (HoP) mitgrölen
05: Meds (Odds)
06: Disappear (Odds)
07: Iron (Odds)
08: Hunter (Odds)
09: 400 Pages (Odds)
10: This City is ours (DTd)
11: Vessels (HoP)
12: Are we (...)? (Odds)
13: 00:00

14: A guilty conscience (Z) beide HoP
15: Black (Z) 

 

Aus unserem Archiv:
Garda, Reutlingen, 29.07.16
Garda, Karlsruhe, 15.04.14
Garda, Dresden, 01.09.13
Garda, Mannheim, 31.05.13
Garda, Lörrach, 02.03.13
Garda, Karlsruhe, 20.04.12
Garda, Paris, 15.10.08



 

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