Konzert: Florian Ostertag als Support für Joris
Ort: Tollhaus in Karlsruhe
Datum: 23. März 2016
Dauer: 30 min
Zuschauer: ausverkauft - etwa 1500
Florian Ostertag ist ein Phänomen für mich. Während er mit Tex 2011 die erste TV Noir Tour bestritt, war ich gar nicht recht auf der Wellenlänge seiner Musik und habe mich nur um September Leaves zu sehen - der auf der Tour in Florians Band war - auf den Weg zum Freiburger Konzert gemacht. Da Florian Ostertag dann allerdings krankheitsbedingt ausfiel, erhielt ich einerseits mein Wunschkonzert (leider gibt es darüber keinen Bericht), aber darüber hinaus auch noch ein Nachholekonzert mit Florian Ostertag einige Monate später (auch ohne Bericht von mir).
Das Konzert in Freiburg wird gleichzeitig unser TVNoir Nachholtermin. Die Tickets vom Oktober gelten auch für dieses Konzert.— Florian Ostertag (@florianostertag) 28. Februar 2012
Inzwischen habe ich ihn dann noch zweimal in Karlsruhe gesehen - einmal noch als Support für Alin Coen und einmal wunderbarst im Café Nun in Hochform. Inzwischen kann ich mich auch nicht mehr hineindenken, was mir ursprünglich so sperrig vorkam an dieser so überaus liebenswerten Musik. Inzwischen war es auch keine Frage, was ich mit der Gelegenheit mache, nach so langer Pause endlich ein Konzert von ihm in Karlsruhe geboten zu bekommen - auch wenn es als Support natürlich zu kurz sein würde. Und - inzwischen - weiß ich auch, dass er auf der Bühne extrem sympatisch ist und immer mit ein paar lustigen Extra-Einfällen aufwarten kann.
So war es auch diesmal. Das Tollhaus ausverkauft für Joris - Florian Ostertag war hier nicht den ersten Tag dabei und stellte sich der eigentlich ziemlich absurden Situation: Einsamer Mann mit Gitarre (und ein paar Utensilien mehr) auf riesiger Bühne vor Menschenmassen gelassen und mit Humor. Er hatte außer dem Humor und den beiden Gitarren auch ein Tonband dabei (es brummt), das im zweiten Song das Schlagzeug einspielen durfte. Er spielte auf die Marlboro Werbekampagne an, die ihn zu einem May-be-Protestlied anstiftete.
Der Applaus war schon nach dem ersten Song mehr als freundlich zu nennen und das Publikum goutierte neben der Musik auch den Spaß auf der Bühne. Ein bisschen seltsam fühlte ich mich aber schon als schließlich beim Mandolinenlied Better version of you alle mitklatschten (auch später noch einmal bei Home). Ein bisschen wie schunkeln zu Indie-Musik - besser gepasst, hätte wahrscheinlich ordentlich mit zu singen (*).
Meine Lieblingsmomente waren für ein so kurzes Programm erstaunlich zahlreich - schon das erste Lied Season of monsoon ist mir sehr ans Herz gewachsen, aber auch Babel, für das er ans Piano ging und Rhythmus vom Band mischte. Das ist gerade so nach meinem Herzen melancholisch (+). Und schließlich der heimliche Hit Home - mit der seit den Maria-Sessions unvermeidlichen Schreibmaschine. Wunderbar war das. Und die CD The constant search (2009) habe ich nun auch endlich gekauft. Wurde aber auch Zeit! (für eine neue Scheibe aber auch, oder?!)
Setlist:
01: Season of monsoon
02: Can't say what you want
03: I'm not John Wayne
04: Better version of you
05: Babel
06: Home
(*) so wie ich es heute schon den ganzen Tag mache, weil mir immer abwechselnd Home und Better version of you als Ohrwurm festhängen
(+) das verlinkte Video (extra) mit September leaves
Aus unserem Archiv:
Florian Ostertag, Karlsruhe, 17.10.14
Florian Ostertag, Karlsruhe, 04.07.13
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