Zum zweiten mal wird mir die Ehre zuteil meine Jahresliste hier zu veröffentlichen. Danke dafür! Im Vorjahr noch eine reine Liste, habe ich diese nun mit (viel zu vielen) Worten ausgeschmückt, die meist weniger das eigentliche Konzert als vielmehr das Drumrum oder die Geschichte zum Konzert ausschmücken.
2010 war ich auf deutlich weniger Konzerten als in den Jahren zuvor. Es fing direkt damit an, dass ich zum Jahresbeginn zwecks Studiumsbeendigung auf gar keine Konzerte ging und dabei viele potentielle Highlights (Fanfarlo, Local Natives, Everything Everything, El Pino and the Volunteers) wieder aus dem Kalender strich. Auch im weiteren Verlauf des Jahres ließ es die Zeit nicht zu, ständig nach Köln (wo aus Ruhrgebiets-Position nun mal ein Großteil der relevanten Konzerte stattfindet) zu fahren. Schon allein wegen der Zugverbindungen für den Rückweg. Gute Konzerte sind nämlich in Köln IMMER von Sonntags bis Donnerstags, da dann am nächsten Tag früh der Wecker geht und schlechtere Zugverbindungen gegeben sind. Zwei oder drei Fr./Sa.-Konzerte gab es glaube ich letztes Jahr mit meiner Beteiligung.
Auffällig war, dass 2010 immer mehr Konzerte von quatschenden Menschen zerstört werden. Gab es zwar schon immer, wird aber immer mehr. Tiefpunkt war wohl der Get Well Soon-Auftritt beim Rock im Saal, bei dem man die Musik irgendwann nicht mehr gehört hat vor lauter Rumgejohle im Publikum.
Es ist zudem immer schwer Abschiedskonzerte in so eine Liste einzubauen, weil man dann zu sentimental wird oder sich einbildet, das Konzert trotz seiner Bedeutung womöglich nicht hoch genug einzustufen. Daher taucht das Abschiedskonzert von Virginia Jetzt!, die mir mal wirklich wichtig waren, im Berliner Admiralspalast (welch toller Saal!) hier nicht auf. Auch dass Astra Kid vor kurzem noch einmal zusammengespielt haben und ein wirklich schönes Konzert in ihrer Heimatstadt Datteln abgeliefert haben, soll hier zwar Erwähnung, aber keine Platzierung in der Bestenliste finden.
Zu manchen Konzerte fehlt mir ein wenig die genaue Erinnerung, daher variiert die Textfülle etwas. Die Reihenfolge ist ab Platz 5 abwärts vielleicht auch nicht ganz richtig - es sind aber definitiv diese Konzerte, unter denen die Plätze verteilt werden. Da meine liebste Anekdote beim folgenden sechzehntbesten Auftritt stattfand, gibt es die etwas unorthodoxe Anzahl von – genau – 16 Konzerten.
16: Under Byen - Zeche Carl, Essen (27.03.10)
Freude: Mein erstes Konzert seit über zwei Jahren in der Zeche Carl. Die ist zwar der von mir aus gesehen nächstgelegene Veranstaltungsort (zu Fuß prima erreichbar), aber in der Zwischenzeit war da einfach nix. Erstmal: Juchu, bestuhlt (mit deutlich mehr Stühlen als Zuschauern übrigens). Nachdem die Vorband fertig war, passierte lange Zeit nichts. Da auch die Pausenmusik längst verklungen war, war es seltsam still. Irgendwann kamen dann vier oder fünf Bandmitglieder auf die Bühne, standen im hinteren Bereich der Bühne im Kreis und redeten leise, malten an einer Setlist rum und ansonsten passierte für fünf bis zehn Minuten nichts. Dann kam ein des Deutschen perfekt mächtiges Bandmitglied ans Mikro "Wir haben eine etwas prekäre Situation - unser Cellist ist sehr krank und noch hinten. Wir versuchen jetzt möglichst viele Stücke so zu spielen und vielleicht kommt er später noch dazu". Völlig unvermittelt dann von der Dame vor mir ein lautes "Hat der sich zufällig übergeben?". Band und Publikum gucken die Dame für die "ungewöhnliche" Frage etwas irritiert an, als diese fortfährt "Ich habe hier einen ganzen Medizinkoffer dabei...". Und dann holt sie unter ihrem Stuhl ein Köfferchen hervor, gibt irgendwas an die Band, erklärt was man wie wann nehmen muss und etwas mehr als fünf Minuten später sitzt der Cellist umjubelt an seinem Instrument und das Konzert beginnt. Unfassbar!!!!!
Das Konzert selbst war übrigens auch super.
15: Portugal. The Man - Haldern Pop (14.08.10)
Haben inzwischen fast so viele CDs veröffentlich wie Jack White. Die CDs höre ich nur selten, live aber immer wieder ganz groß.
14: K's Choice - Kulturkirche, Köln (29.04.10)
Mein erster Konzertbesuch überhaupt war das Pinkpop Festival 2001 in den Niederlanden (warum auch klein anfangen?). Headliner des ersten Abends dort: K's Choice. In Nederland glühend verehrt, sind sie hier über Achtungserfolge und eine immerhin sehr, sehr treue Fangemeinde nie so recht hinausgekommen. Der Auftritt damals war für mehrere Jahre mein "bestes Konzert aller Zeiten" (viele habe ich ja nicht gesehen...) und auch heute denke ich noch gern an den Auftritt zurück.
Fast neun Jahre später spielten sie nun nach einer längeren Pause erstmals wieder in Deutschland. Zwischendurch hatte ich Sängerin Sarah Bettens zweimal solo gesehen, aber das ist halt nicht das gleiche. Richard Ashcroft ist halt nicht The Verve. Ein schönes Konzert an einem tollen Ort an einem warmen Frühlingsabend mit den angenehmsten Fans der Welt. Perfekt.
13: Mumford & Sons - Köln, E-Werk (14.04.10)
Großartig in Haldern 2009, großartig in Dortmund 2009, fast so großartig in Köln 2010. Auf das E-Werk hatte ich vorher überhaupt keine Lust, aber trotz der Größe war das alles prima und fast intim.
12: Wir sind Helden - Gebäude 9, Köln (06.08.10)
Im Zeitraum 2003 bis 2006 habe ich "die Helden" auf zahllosen Konzerten im In- und Ausland erlebt. Besonders reizvoll waren dabei immer die kleinen Konzerte in kleinen Clubs, meist unter falschen Namen oder sonst wie "geheim". Im August 2010 gab es endlich wieder Konzerte unter dem beknackten Decknamen "Wo sind Helmet", der bereits im Frühjahr 2005 genutzt wurde. Nun spielte man noch einmal eine handvoll Konzerte im kleinen Rahmen, um sich nach einer mehr als einjährigen Konzertpause auf die großen Festivalauftritte der Folgewochen vorzubereiten. Und dann auch noch im Gebäude 9 an einem Freitag, sehr schön. Absurd, dass es noch eine Abendkasse gab - 30 Minuten vor Konzertbeginn waren in etwa so viele Leute da wie in Jena 2005 um 16 Uhr nachmittags.
Der Beginn des Konzerts war ganz schwach und das Konzert dümpelte zunächst etwa 20 Minuten vor sich hin. Die Band spielte anfangs nahezu wortlos, das Publikum wippte vor sich hin. Es wurd dann aber von beiden Seiten besser und als im Mittelteil ein Block aus alten Stücken kam, gab es kein Halten mehr. Plötzlich kamen aus allen Himmelsrichtungen Leute angehüpft, mit denen man vor gefühlten 100 Jahren schon die Konzerte besucht hat. Wundervoll. Am Ende war es zwar wieder etwas schwächer, aber egal. Ich hatte meinen Spaß.
11: Ellie Goulding - Delta, Essen (07.05.10)
Im Spätherbst 2009 lernte ich durch meinen Lieblings-Unbekannte-Bands-Podcast Ellie Goulding kennen, ein Mädchen mit Gitarre, das Popsongs spielte. Einige Zeit später wurden daraus ziemlich überproduzierte Elektropopsongs, die auch im Eins Live Tagesprogramm nicht weiter auffielen. Als ich das Debütalbum "Lights" zum ersten mal hörte, war ich ziemlich geschockt - was war da aus dem Gitarrenmädchen von Stücken wie "Not following you" (inzwischen von unser aller Lena Meyer-Landrut nahezu 1:1 neu aufgenommen und auf CDs verewigt) und "The end" geworden?!? Recht schnell stellte sich aber heraus: Das Album und die Songs waren trotzdem super - auch dicker Mainstreampop kann prima sein.
Zurück aber zum Konzert: Der Radiosender Eins Live veranstaltet einmal per anno die Aktion "Eine Nacht in..." und bucht dann nahezu alle Veranstaltungsstätten einer Stadt um dort Konzerte, Lesungen usw. zu veranstalten. Völlig unerwartet fand dies 2010 in meinem Wohnort Essen statt, wo ja sonst kaum ein gutes Konzert ist. Plötzlich hatte man Auswahl, was ja auch wieder ärgerlich ist. The Temper Trap auf dem Gelände der Zeche Zollverein hätte es z. B. noch gegeben. Ellie Goulding (sowie die Gruppe Delphic) spielten im Delta, einer Diskothek im Westviertel. Als genauer Ort (Fachjargon: "Floor") dort war der "Boxring" angekündigt, der sich auf Fotos auf der Homepage des Deltas auch als eben solcher entpuppte. Das schien super zu werden, die Band im Boxring und das Publikum drum rum. Leider war das dann doch nicht so, der Boxring wurde weggeräumt und eine normale Bühne an den Rand des Raums gestellt. Ellie Goulding ist nicht die beste Sängerin der Welt, auch nicht die schönste oder sonst was - aber sie hat mich an diesem Abend gnadenlos mitgerissen. Tolle Frau!
Laut last.fm übrigens mein meistgehörter Interpret 2010.
10: The Posies - Gleis 22, Münster (13.10.10)
Was soll man groß über die Posies schreiben? Eben.
09: The National - Haldern Pop (14.08.10)
Der National-Autritt beim Haldern 2008 ist als einer der besten dort in die Festivalgeschichte eingegangen und daran wird die Band auch nicht mehr rütteln können. Auch, wenn sie weniger technische Probleme haben als beim 2010er Headlineauftritt, das schaffen sie einfach nicht mehr.
Randanekdote: Da dies der letzte Auftritt des Festivals war, habe ich zuvor sämtliche Wertmarken versoffen. So stand ich nun also angetrunken vor der Hauptbühne und musste dringend für kleine Festivalgänger. Aber ich konnte nun nicht gehen... da vorne standen schließlich die mächtigen The National. So kam mir das Konzert einerseits endlos vor, andererseits war es aber auch viel zu schnell vorbei.
08: Kevin Devine - Amp, Münster (19.02.10)
Kennt ihr das, dass man eine Band nach einem überragenden Konzert gar kein weiteres mal sehen möchte? Kevin Devine hatte im Mai 2008 im Blue Shell ein solches Konzert gespielt. Es war nicht nur das "Konzert des Jahres 2008" in meinem allgemeinen Listenwahn, sondern wirklich das beste, das ich in den letzten Jahren gesehen habe. Danach konnte ich monatelang die CDs nicht mehr hören und ließ auch die nächste Tour aus. Fast zwei Jahre später traute ich mich dann doch wieder... vielleicht auch, weil ich das Amp so mag. Kevin Devine ist so unfassbar gut.
07: Gisbert zu Knyphausen - FFT, Düsseldorf (25.05.10)
Meinen Volkshelden Gisbert von und zu habe ich 2010 nicht weniger als fünfmal gesehen. Besonders erwähnenswert dabei vielleicht auch der Auftritt in einem Wartehäuschen am Münsteraner Bahnhof im Rahmen des Sozialpalast-Projektes. Bester Auftritt war aber das Maikonzert im Saal des Forum Freies Theater (FFT) in Düsseldorf. Den Auftakt machte der großartige Moritz Krämer mit einem sehr gelungenen Vorprogramm. Gisbert spielte anschließend beide Alben komplett und nocheinige weitere Stücke. Dabei sitzen in gemütlichen Theatersitzen entspricht genau meinen Vorstellungen eines gelungenen Abends.
06: Delphic - Delta, Essen (07.05.10)
Wie oben schon erwähnt war ich bei Ellie Goulding. Danach sollten noch Delphic spielen, die ich auf Grund des Intro-Hypes schon mal doof fand und deren einziges mir bekanntes Stück "Doubt" mich auch nicht grad vom Hocker riss. Naja, da ich ja ohnehin da war, wollte ich mir zumindest den Anfang angucken. Ich stellte mich also ganz nach hinten und wartete, dass die ganz bestimmt völlig überschätzte Band anfing. Selten hat mich eine Band so sehr vom Gegenteil überzeugt... das hat mich völlig weggeblasen. I wouldn't stop the red lights! Red light! Red light! Red lights!
05: Noah and the Whale - Luxor, Köln (25.04.10)
Die Briten von Noah and the Whale habe ich 2009 in Haldern zum ersten mal live gesehen - ein sehr unglücklicher Auftritt. Bekannt geworden sind sie durch eher fröhliche Folkpopnummern, das Debütalbum strotzte über große Längen vor Hits und Mitsing- oder -pfeiftiteln. Darauf freute ich mich und die meisten anderen Zuschauer wohl auch. Der Auftritt bestand dann aber fast ausschließlich aus neuen, traurigen Stücken vom kurz darauf veröffentlichten zweiten Album. Ich war völlig überfordert. Das genau dieses Album kurz darauf zu meinem Lieblingsalbum 2009 avancierte, ist das Erstaunliche - der Ersteindruck war wohl weniger ein Schlechtfinden der neuen Stücke, als die Enttäuschung über das Fehlen der ganzen Hits.
Ein neuer Anlauf im Luxor (nicht gerade mein Lieblingskonzertort) ist dann vollends geglückt. Ein wundervolles Konzert mit einem sehr aufmerksamen Publikum. An mehr kann ich mich eigentlich nicht erinnern...
04: Stornoway - Haldern Pop (12.08.10)
Als letzte Band am langen ersten Abend im Halderner Spiegelzelt endlich Stornoway! Wenns ums Indiefolkdingsbums von der Insel geht, bin ich ja immer dabei. Erst Noah and the Whale und Emmy the Great, dann Mumford & Sons und die überragenden Cherbourg (beste Band, die sich vor Debütalbumveröffentlichung auflöste aller Zeiten, mindestens...) und nun Stornoway. Mein Lieblingsalbum 2010, mein viertliebstes Konzert 2010.
03: Esben and the Witch - Haldern Pop (13.08.10)
Meine Neuentdeckung des Jahres 2010 sind Esben and the Witch aus Brighton. Im Frühjahr entdeckt, fürs Haldern gewünscht, fürs Haldern gebucht (wenn auch sicher ohne Zusammenhang zum vorherigen Punkt), wumm. Nightmare Pop haben sie ihre Musik mal irgendwo genannt, das käut die Presse (z. B. http://www.arte.tv/de/3565548.html) nun genüsslich wider - passender geht es aber auch nicht.
Die Bühne komplett in Nebel gehüllt, ausschließlich blaues und violettes Licht, die drei Musiker an Bass, Gitarre, Trommel und Elektrogedöns und dazu diese fesselnde, dämonische Musik. The xx meets deine schlimmsten Albträume. Ich denke, dass dieses YouTube-Video den Auftritt gut illustriert. Nach 25 oder 30 von geplanten 45 Minuten verlässt die Band mit einem leisen "Thank you" (so ziemlich das erste, was sie sagen) die Bühne und der Auftritt ist vorbei. Kurz, aber heftig.
02: Los Campesinos! - Gebäude 9, Köln (13.03.10)
Zum Los Campesinos!-Konzert hat Christoph hier seinerzeit einen schönen Bericht geschrieben. Ich weiß zwar viel weniger über die Band, habe keine Ahnung wie die Menschen auf der Bühne heißen und bei einem Großteil der Songs habe ich auch keinen Schimmer, wie der aktuelle Songtitel lautet (obwohl ich mitsinge) - dennoch liebe ich die Band. Nachdem die tollen Copy Haho vorher ein prima Vorprogramm gespielt haben, war dies wirklich ein würdiger Platz 2 dieser Liste. Und das nicht nur weil ich mein Lieblingslied der letzten Jahre, "The sea is a good place to think of the future", zum ersten mal live gehört habe. Einfach, weil die Gruppe so wundervoll spielfreudig, mitreißend und toll ist. Hoffentlich kommen sie bald wieder nach Deutschland.
01: The Low Anthem - Haldern Pop (14.08.10)
Den Platz 1 erobern The Low Anthem, ein echter Überraschungssieger. Zumindest wenn man sie nicht live gesehen hat. Vor dem Haldern kannte ich sie nur flüchtig und beinahe hätte ich sie gar nicht gesehen. Da mich Frightened Rabbit auf der Hauptbühne aber nicht wirklich überzeugten, ging ich einige Minuten früher und kam noch in das Spiegelzelt. Was ich da sah (hörte!) lässt sich schwer in Worte fassen. Die ruhigen Stücke, die Harmonie, die Stimmung, das mucksmäuschenstille Publikum, die überschäumende Begeisterung des Publikums zwischen den Stücken, die Musik, die Musik, die Musik! Es hatte etwas... religiöses. Als würde man als gläubiger Christ im Petersdom vom Papst persönlich die Segnung erhalten.
Im Frühjahr spielt die Band in Köln, allerdings ohne mich - besser kann es nicht mehr werden und ich möchte nicht, dass der Zauber Kratzer bekommt.
Die anschließenden Blood Red Shoes, 2008 noch auf meiner Bestenliste und eigentlich bei Haldern auch drauf gefreut, habe ich mir dann nicht angesehen. Das passte einfach nicht und ich musste erst mal diesen zauberhaften Konzertmoment verdauen.
Bleibt noch das schlechteste Konzert des Jahres... Viele Auftritte 2010 waren Mist, meist waren es Vorgruppen oder Bands auf Festivals, die man ohnehin nicht sehen wollte. Einige waren so egal, das es schon wieder nervte (Gary als Vorband von Klez.e in Oberhausen), andere nervten einfach nur (Sonic Boom Foundation beim Juicy Beats, Alex Amsterdam vor Kevin Devine). Schlimm auch der Auftritt von 2raumwohnung in Duisburg, die ich eigentlich von einem Konzert vor ca. 5 Jahren immer als gute Liveband im Gedächtnis hatte - fürchterlich. Sämtliche Vögel abgeschossen hat aber ein Auftritt beim - ja - Haldern Festival im Spiegelzelt. Jedes Jahr schaffen sie es dort zwischen den ganzen tollen Gruppen einen Totalausfall zu platzieren. 2009 war dies beispielsweise Little Boots, noch schlimmer wurde es jetzt mit I Blame Coco. Gezwungenermaßen musste ich mir den Auftritt ansehen, da ich auf die anschließenden Stornoway (siehe oben) wartete. Schlechte Songs, schlechte Musik, miese Stimme und optisch auch ein totaler Fehlgriff. Und wie guckte die überhaupt beim singen? Wenn Oliver beim Ellie Goulding Konzert nach einer Pistole verlangte, erhebe ich nachträglich mein Anrecht auf ein ganzes Waffenarsenal. Schauerlich.
2010 war ich auf deutlich weniger Konzerten als in den Jahren zuvor. Es fing direkt damit an, dass ich zum Jahresbeginn zwecks Studiumsbeendigung auf gar keine Konzerte ging und dabei viele potentielle Highlights (Fanfarlo, Local Natives, Everything Everything, El Pino and the Volunteers) wieder aus dem Kalender strich. Auch im weiteren Verlauf des Jahres ließ es die Zeit nicht zu, ständig nach Köln (wo aus Ruhrgebiets-Position nun mal ein Großteil der relevanten Konzerte stattfindet) zu fahren. Schon allein wegen der Zugverbindungen für den Rückweg. Gute Konzerte sind nämlich in Köln IMMER von Sonntags bis Donnerstags, da dann am nächsten Tag früh der Wecker geht und schlechtere Zugverbindungen gegeben sind. Zwei oder drei Fr./Sa.-Konzerte gab es glaube ich letztes Jahr mit meiner Beteiligung.
Auffällig war, dass 2010 immer mehr Konzerte von quatschenden Menschen zerstört werden. Gab es zwar schon immer, wird aber immer mehr. Tiefpunkt war wohl der Get Well Soon-Auftritt beim Rock im Saal, bei dem man die Musik irgendwann nicht mehr gehört hat vor lauter Rumgejohle im Publikum.
Es ist zudem immer schwer Abschiedskonzerte in so eine Liste einzubauen, weil man dann zu sentimental wird oder sich einbildet, das Konzert trotz seiner Bedeutung womöglich nicht hoch genug einzustufen. Daher taucht das Abschiedskonzert von Virginia Jetzt!, die mir mal wirklich wichtig waren, im Berliner Admiralspalast (welch toller Saal!) hier nicht auf. Auch dass Astra Kid vor kurzem noch einmal zusammengespielt haben und ein wirklich schönes Konzert in ihrer Heimatstadt Datteln abgeliefert haben, soll hier zwar Erwähnung, aber keine Platzierung in der Bestenliste finden.
Zu manchen Konzerte fehlt mir ein wenig die genaue Erinnerung, daher variiert die Textfülle etwas. Die Reihenfolge ist ab Platz 5 abwärts vielleicht auch nicht ganz richtig - es sind aber definitiv diese Konzerte, unter denen die Plätze verteilt werden. Da meine liebste Anekdote beim folgenden sechzehntbesten Auftritt stattfand, gibt es die etwas unorthodoxe Anzahl von – genau – 16 Konzerten.
16: Under Byen - Zeche Carl, Essen (27.03.10)
Freude: Mein erstes Konzert seit über zwei Jahren in der Zeche Carl. Die ist zwar der von mir aus gesehen nächstgelegene Veranstaltungsort (zu Fuß prima erreichbar), aber in der Zwischenzeit war da einfach nix. Erstmal: Juchu, bestuhlt (mit deutlich mehr Stühlen als Zuschauern übrigens). Nachdem die Vorband fertig war, passierte lange Zeit nichts. Da auch die Pausenmusik längst verklungen war, war es seltsam still. Irgendwann kamen dann vier oder fünf Bandmitglieder auf die Bühne, standen im hinteren Bereich der Bühne im Kreis und redeten leise, malten an einer Setlist rum und ansonsten passierte für fünf bis zehn Minuten nichts. Dann kam ein des Deutschen perfekt mächtiges Bandmitglied ans Mikro "Wir haben eine etwas prekäre Situation - unser Cellist ist sehr krank und noch hinten. Wir versuchen jetzt möglichst viele Stücke so zu spielen und vielleicht kommt er später noch dazu". Völlig unvermittelt dann von der Dame vor mir ein lautes "Hat der sich zufällig übergeben?". Band und Publikum gucken die Dame für die "ungewöhnliche" Frage etwas irritiert an, als diese fortfährt "Ich habe hier einen ganzen Medizinkoffer dabei...". Und dann holt sie unter ihrem Stuhl ein Köfferchen hervor, gibt irgendwas an die Band, erklärt was man wie wann nehmen muss und etwas mehr als fünf Minuten später sitzt der Cellist umjubelt an seinem Instrument und das Konzert beginnt. Unfassbar!!!!!
Das Konzert selbst war übrigens auch super.
15: Portugal. The Man - Haldern Pop (14.08.10)
Haben inzwischen fast so viele CDs veröffentlich wie Jack White. Die CDs höre ich nur selten, live aber immer wieder ganz groß.
14: K's Choice - Kulturkirche, Köln (29.04.10)
Mein erster Konzertbesuch überhaupt war das Pinkpop Festival 2001 in den Niederlanden (warum auch klein anfangen?). Headliner des ersten Abends dort: K's Choice. In Nederland glühend verehrt, sind sie hier über Achtungserfolge und eine immerhin sehr, sehr treue Fangemeinde nie so recht hinausgekommen. Der Auftritt damals war für mehrere Jahre mein "bestes Konzert aller Zeiten" (viele habe ich ja nicht gesehen...) und auch heute denke ich noch gern an den Auftritt zurück.
Fast neun Jahre später spielten sie nun nach einer längeren Pause erstmals wieder in Deutschland. Zwischendurch hatte ich Sängerin Sarah Bettens zweimal solo gesehen, aber das ist halt nicht das gleiche. Richard Ashcroft ist halt nicht The Verve. Ein schönes Konzert an einem tollen Ort an einem warmen Frühlingsabend mit den angenehmsten Fans der Welt. Perfekt.
13: Mumford & Sons - Köln, E-Werk (14.04.10)
Großartig in Haldern 2009, großartig in Dortmund 2009, fast so großartig in Köln 2010. Auf das E-Werk hatte ich vorher überhaupt keine Lust, aber trotz der Größe war das alles prima und fast intim.
12: Wir sind Helden - Gebäude 9, Köln (06.08.10)
Im Zeitraum 2003 bis 2006 habe ich "die Helden" auf zahllosen Konzerten im In- und Ausland erlebt. Besonders reizvoll waren dabei immer die kleinen Konzerte in kleinen Clubs, meist unter falschen Namen oder sonst wie "geheim". Im August 2010 gab es endlich wieder Konzerte unter dem beknackten Decknamen "Wo sind Helmet", der bereits im Frühjahr 2005 genutzt wurde. Nun spielte man noch einmal eine handvoll Konzerte im kleinen Rahmen, um sich nach einer mehr als einjährigen Konzertpause auf die großen Festivalauftritte der Folgewochen vorzubereiten. Und dann auch noch im Gebäude 9 an einem Freitag, sehr schön. Absurd, dass es noch eine Abendkasse gab - 30 Minuten vor Konzertbeginn waren in etwa so viele Leute da wie in Jena 2005 um 16 Uhr nachmittags.
Der Beginn des Konzerts war ganz schwach und das Konzert dümpelte zunächst etwa 20 Minuten vor sich hin. Die Band spielte anfangs nahezu wortlos, das Publikum wippte vor sich hin. Es wurd dann aber von beiden Seiten besser und als im Mittelteil ein Block aus alten Stücken kam, gab es kein Halten mehr. Plötzlich kamen aus allen Himmelsrichtungen Leute angehüpft, mit denen man vor gefühlten 100 Jahren schon die Konzerte besucht hat. Wundervoll. Am Ende war es zwar wieder etwas schwächer, aber egal. Ich hatte meinen Spaß.
11: Ellie Goulding - Delta, Essen (07.05.10)
Im Spätherbst 2009 lernte ich durch meinen Lieblings-Unbekannte-Bands-Podcast Ellie Goulding kennen, ein Mädchen mit Gitarre, das Popsongs spielte. Einige Zeit später wurden daraus ziemlich überproduzierte Elektropopsongs, die auch im Eins Live Tagesprogramm nicht weiter auffielen. Als ich das Debütalbum "Lights" zum ersten mal hörte, war ich ziemlich geschockt - was war da aus dem Gitarrenmädchen von Stücken wie "Not following you" (inzwischen von unser aller Lena Meyer-Landrut nahezu 1:1 neu aufgenommen und auf CDs verewigt) und "The end" geworden?!? Recht schnell stellte sich aber heraus: Das Album und die Songs waren trotzdem super - auch dicker Mainstreampop kann prima sein.
Zurück aber zum Konzert: Der Radiosender Eins Live veranstaltet einmal per anno die Aktion "Eine Nacht in..." und bucht dann nahezu alle Veranstaltungsstätten einer Stadt um dort Konzerte, Lesungen usw. zu veranstalten. Völlig unerwartet fand dies 2010 in meinem Wohnort Essen statt, wo ja sonst kaum ein gutes Konzert ist. Plötzlich hatte man Auswahl, was ja auch wieder ärgerlich ist. The Temper Trap auf dem Gelände der Zeche Zollverein hätte es z. B. noch gegeben. Ellie Goulding (sowie die Gruppe Delphic) spielten im Delta, einer Diskothek im Westviertel. Als genauer Ort (Fachjargon: "Floor") dort war der "Boxring" angekündigt, der sich auf Fotos auf der Homepage des Deltas auch als eben solcher entpuppte. Das schien super zu werden, die Band im Boxring und das Publikum drum rum. Leider war das dann doch nicht so, der Boxring wurde weggeräumt und eine normale Bühne an den Rand des Raums gestellt. Ellie Goulding ist nicht die beste Sängerin der Welt, auch nicht die schönste oder sonst was - aber sie hat mich an diesem Abend gnadenlos mitgerissen. Tolle Frau!
Laut last.fm übrigens mein meistgehörter Interpret 2010.
10: The Posies - Gleis 22, Münster (13.10.10)
Was soll man groß über die Posies schreiben? Eben.
09: The National - Haldern Pop (14.08.10)
Der National-Autritt beim Haldern 2008 ist als einer der besten dort in die Festivalgeschichte eingegangen und daran wird die Band auch nicht mehr rütteln können. Auch, wenn sie weniger technische Probleme haben als beim 2010er Headlineauftritt, das schaffen sie einfach nicht mehr.
Randanekdote: Da dies der letzte Auftritt des Festivals war, habe ich zuvor sämtliche Wertmarken versoffen. So stand ich nun also angetrunken vor der Hauptbühne und musste dringend für kleine Festivalgänger. Aber ich konnte nun nicht gehen... da vorne standen schließlich die mächtigen The National. So kam mir das Konzert einerseits endlos vor, andererseits war es aber auch viel zu schnell vorbei.
08: Kevin Devine - Amp, Münster (19.02.10)
Kennt ihr das, dass man eine Band nach einem überragenden Konzert gar kein weiteres mal sehen möchte? Kevin Devine hatte im Mai 2008 im Blue Shell ein solches Konzert gespielt. Es war nicht nur das "Konzert des Jahres 2008" in meinem allgemeinen Listenwahn, sondern wirklich das beste, das ich in den letzten Jahren gesehen habe. Danach konnte ich monatelang die CDs nicht mehr hören und ließ auch die nächste Tour aus. Fast zwei Jahre später traute ich mich dann doch wieder... vielleicht auch, weil ich das Amp so mag. Kevin Devine ist so unfassbar gut.
07: Gisbert zu Knyphausen - FFT, Düsseldorf (25.05.10)
Meinen Volkshelden Gisbert von und zu habe ich 2010 nicht weniger als fünfmal gesehen. Besonders erwähnenswert dabei vielleicht auch der Auftritt in einem Wartehäuschen am Münsteraner Bahnhof im Rahmen des Sozialpalast-Projektes. Bester Auftritt war aber das Maikonzert im Saal des Forum Freies Theater (FFT) in Düsseldorf. Den Auftakt machte der großartige Moritz Krämer mit einem sehr gelungenen Vorprogramm. Gisbert spielte anschließend beide Alben komplett und nocheinige weitere Stücke. Dabei sitzen in gemütlichen Theatersitzen entspricht genau meinen Vorstellungen eines gelungenen Abends.
06: Delphic - Delta, Essen (07.05.10)
Wie oben schon erwähnt war ich bei Ellie Goulding. Danach sollten noch Delphic spielen, die ich auf Grund des Intro-Hypes schon mal doof fand und deren einziges mir bekanntes Stück "Doubt" mich auch nicht grad vom Hocker riss. Naja, da ich ja ohnehin da war, wollte ich mir zumindest den Anfang angucken. Ich stellte mich also ganz nach hinten und wartete, dass die ganz bestimmt völlig überschätzte Band anfing. Selten hat mich eine Band so sehr vom Gegenteil überzeugt... das hat mich völlig weggeblasen. I wouldn't stop the red lights! Red light! Red light! Red lights!
05: Noah and the Whale - Luxor, Köln (25.04.10)
Die Briten von Noah and the Whale habe ich 2009 in Haldern zum ersten mal live gesehen - ein sehr unglücklicher Auftritt. Bekannt geworden sind sie durch eher fröhliche Folkpopnummern, das Debütalbum strotzte über große Längen vor Hits und Mitsing- oder -pfeiftiteln. Darauf freute ich mich und die meisten anderen Zuschauer wohl auch. Der Auftritt bestand dann aber fast ausschließlich aus neuen, traurigen Stücken vom kurz darauf veröffentlichten zweiten Album. Ich war völlig überfordert. Das genau dieses Album kurz darauf zu meinem Lieblingsalbum 2009 avancierte, ist das Erstaunliche - der Ersteindruck war wohl weniger ein Schlechtfinden der neuen Stücke, als die Enttäuschung über das Fehlen der ganzen Hits.
Ein neuer Anlauf im Luxor (nicht gerade mein Lieblingskonzertort) ist dann vollends geglückt. Ein wundervolles Konzert mit einem sehr aufmerksamen Publikum. An mehr kann ich mich eigentlich nicht erinnern...
04: Stornoway - Haldern Pop (12.08.10)
Als letzte Band am langen ersten Abend im Halderner Spiegelzelt endlich Stornoway! Wenns ums Indiefolkdingsbums von der Insel geht, bin ich ja immer dabei. Erst Noah and the Whale und Emmy the Great, dann Mumford & Sons und die überragenden Cherbourg (beste Band, die sich vor Debütalbumveröffentlichung auflöste aller Zeiten, mindestens...) und nun Stornoway. Mein Lieblingsalbum 2010, mein viertliebstes Konzert 2010.
03: Esben and the Witch - Haldern Pop (13.08.10)
Meine Neuentdeckung des Jahres 2010 sind Esben and the Witch aus Brighton. Im Frühjahr entdeckt, fürs Haldern gewünscht, fürs Haldern gebucht (wenn auch sicher ohne Zusammenhang zum vorherigen Punkt), wumm. Nightmare Pop haben sie ihre Musik mal irgendwo genannt, das käut die Presse (z. B. http://www.arte.tv/de/3565548.html) nun genüsslich wider - passender geht es aber auch nicht.
Die Bühne komplett in Nebel gehüllt, ausschließlich blaues und violettes Licht, die drei Musiker an Bass, Gitarre, Trommel und Elektrogedöns und dazu diese fesselnde, dämonische Musik. The xx meets deine schlimmsten Albträume. Ich denke, dass dieses YouTube-Video den Auftritt gut illustriert. Nach 25 oder 30 von geplanten 45 Minuten verlässt die Band mit einem leisen "Thank you" (so ziemlich das erste, was sie sagen) die Bühne und der Auftritt ist vorbei. Kurz, aber heftig.
02: Los Campesinos! - Gebäude 9, Köln (13.03.10)
Zum Los Campesinos!-Konzert hat Christoph hier seinerzeit einen schönen Bericht geschrieben. Ich weiß zwar viel weniger über die Band, habe keine Ahnung wie die Menschen auf der Bühne heißen und bei einem Großteil der Songs habe ich auch keinen Schimmer, wie der aktuelle Songtitel lautet (obwohl ich mitsinge) - dennoch liebe ich die Band. Nachdem die tollen Copy Haho vorher ein prima Vorprogramm gespielt haben, war dies wirklich ein würdiger Platz 2 dieser Liste. Und das nicht nur weil ich mein Lieblingslied der letzten Jahre, "The sea is a good place to think of the future", zum ersten mal live gehört habe. Einfach, weil die Gruppe so wundervoll spielfreudig, mitreißend und toll ist. Hoffentlich kommen sie bald wieder nach Deutschland.
01: The Low Anthem - Haldern Pop (14.08.10)
Den Platz 1 erobern The Low Anthem, ein echter Überraschungssieger. Zumindest wenn man sie nicht live gesehen hat. Vor dem Haldern kannte ich sie nur flüchtig und beinahe hätte ich sie gar nicht gesehen. Da mich Frightened Rabbit auf der Hauptbühne aber nicht wirklich überzeugten, ging ich einige Minuten früher und kam noch in das Spiegelzelt. Was ich da sah (hörte!) lässt sich schwer in Worte fassen. Die ruhigen Stücke, die Harmonie, die Stimmung, das mucksmäuschenstille Publikum, die überschäumende Begeisterung des Publikums zwischen den Stücken, die Musik, die Musik, die Musik! Es hatte etwas... religiöses. Als würde man als gläubiger Christ im Petersdom vom Papst persönlich die Segnung erhalten.
Im Frühjahr spielt die Band in Köln, allerdings ohne mich - besser kann es nicht mehr werden und ich möchte nicht, dass der Zauber Kratzer bekommt.
Die anschließenden Blood Red Shoes, 2008 noch auf meiner Bestenliste und eigentlich bei Haldern auch drauf gefreut, habe ich mir dann nicht angesehen. Das passte einfach nicht und ich musste erst mal diesen zauberhaften Konzertmoment verdauen.
Bleibt noch das schlechteste Konzert des Jahres... Viele Auftritte 2010 waren Mist, meist waren es Vorgruppen oder Bands auf Festivals, die man ohnehin nicht sehen wollte. Einige waren so egal, das es schon wieder nervte (Gary als Vorband von Klez.e in Oberhausen), andere nervten einfach nur (Sonic Boom Foundation beim Juicy Beats, Alex Amsterdam vor Kevin Devine). Schlimm auch der Auftritt von 2raumwohnung in Duisburg, die ich eigentlich von einem Konzert vor ca. 5 Jahren immer als gute Liveband im Gedächtnis hatte - fürchterlich. Sämtliche Vögel abgeschossen hat aber ein Auftritt beim - ja - Haldern Festival im Spiegelzelt. Jedes Jahr schaffen sie es dort zwischen den ganzen tollen Gruppen einen Totalausfall zu platzieren. 2009 war dies beispielsweise Little Boots, noch schlimmer wurde es jetzt mit I Blame Coco. Gezwungenermaßen musste ich mir den Auftritt ansehen, da ich auf die anschließenden Stornoway (siehe oben) wartete. Schlechte Songs, schlechte Musik, miese Stimme und optisch auch ein totaler Fehlgriff. Und wie guckte die überhaupt beim singen? Wenn Oliver beim Ellie Goulding Konzert nach einer Pistole verlangte, erhebe ich nachträglich mein Anrecht auf ein ganzes Waffenarsenal. Schauerlich.
3 Kommentare :
Ganz so schauderhaft war doch I Blame Coco nicht, Nelle. Klar, ihr Pop ist gezuckert und ziemlich flach, aber schlimmer als Ellie Goulding? Niemals! Dicker Mainstream-Pop ist nun mal nicht prima, zumindest nicht für mich.
Ich sehe mal gerade nach, was ich zum Haldern-Auftritt von I Blame Coco geschrieben hatte:
"Musikalisch ist das Ganze aber eher mittelprickelnd. Eingängiger Pop/Rock für das Mainstreamradio, vorgetragen von einer wilden Rockröhre mit angeschlossener Männerband. Die einen finden sie catchy und unterhaltsam, die anderen eher flach und käsig. Ich persönlich muss die ganze Zeit an die schwedischen Sounds als Referenzband denken und die sind ja auch nicht ganz geschmackssicher"
Schöne Nummer eins im Übrigen und die Story zu Under Byen ist wirklich witzig.
Vielen lieben Dank für deinen Beitrag.
The Low Anthem auf der 1 - eine verwandte Seele, wie schön!
Ich bin in Köln dabei, die schaffen das noch mal, hab Vertrauen.
Ein ganz toller Bericht!
So wär' mein Konzert-Leben also, wenn ich noch in Dortmund leben würde.
The Low Anthem möchte ich auch gerne mal live sehen! Leider hab' ich am 18. März schon was anderes vor - Gang of Four.
Dann schick ich eben den Oliver ins Cafe de la Danse ;-)
Uschi aus Paris
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