Konzert: Here We Go Magic & Reza & Maison Neuve
Ort: La Maroquinerie, Paris
Datum: 13.07.2009
Zuschauer: mittlerer Andrang
Da die Zeit drängt, kann ich nur mit einer gestrafften Zusammenfassung dienen:
Anreise: Scheiße! Im wahrsten Sinne des Wortes! Eine blöde Taube hat mir beim Warten auf den Bus (der nicht kam!) aufs Hemd geschissen. Eklig!
Maison Neuve: Der Post Punk Revival Act made in France stieg als erster in den Ring. Inzwischen kenne ich die Liveversionen ihrer Songs schon so gut, daß ich die Melodien mitpfeifen kann. Oberkracher ist und bleibt das bisher unveröffentlichte The Wrong Class, das trotzdem jeder hier kennt, weil es eine ganze Weile Profilsong auf meiner MySpace Seite war. Spaß bei Seite, MySpace interessiert keine Sau mehr und meine Seite schon gar nicht! Heute hängt doch jeder den lieben langen Tag bei Facebook ab oder twittert wie so ein Weltmeister. Nichts für mich, ganz im Gegensatz zu Maison Neuve, die sich immer mehr zu einer meiner französischen Lieblingsbands mausern. Sie singen sogar auf französisch. Zumindest manchmal. Genauer gesagt bei zwei Liedern, aber das ist ja auch schon mal etwas! Und die englischen Stücke hätten New Order kaum besser hinbekommen, so packend und euphorisierend sind sie. Victor pfeifen ja schon die (scheißenden) Pariser Tauben von den Dächern. "Victor, Victor"...
Reza: Der französische Johnny Cash. Oder eher der französische Leonhard Cohen? Oder doch Bill Callahan? Wie auch immer, der Sound von Reza Hatami und seiner Band klingt dermaßen nach Wüste von New Mexico oder Arizona, daß Calexico, Giant Sand und Lambchop sich fragen müssen, ob nicht etwa ein Franzose mit iranischen Wurzeln den perfekten Soundtrack zur Landschaft von Albuquerque und Tucson geschrieben hat. Mit seiner großartigen Baritonstimme und seinen äußerst harmonischen und gediegenen Kompositionen hat mich Reza restlos begeistert und bewiesen, daß man auch in Frankreich dufte Country-Musik machen kann. Und bei ihm kommt alles so lässig aus der Hüfte geschossen, daß es eine wahre Freude ist! Großartig auch die Band. Ein Gitarrist, der seinem Instrument herrliche kleine Melodien entlockt. Ein Kontrabassist, der stoisch das riesige Stück Holz bearbeitet. Und ein Drummer, der sein Schlagzeug phasenweise mit einem Schneebesen schmiert wie ein Koch sein Soufflé und zudem noch solch sensationelle Grimassen schneidet, daß er auch in einem Monthy Phyton Film eine Rolle bekäme. Großes Kino!
Setlist Reza, La Maroquinerie, Paris:
01: Desert Land
02: Flying Girl
03: Desespoir
04: Rain
05: Child
06: Love Goes On! (The Go Betweens Cover)
07: Back Home
08: Waiting
09: Falling From Grace
10: Save My Life
11: Remake
Here We Go Magic: Luke Temple hatte ich an gleicher Stelle bereits einmal live gesehen. Wenn ich ehrlich bin: Das war eher fad und nicht sonderlich prickelnd. Meine Erwartungshaltung an das Konzert des neuen Projekts von Luke Temple war also im Vorfeld nicht sonderlich hoch. Aber meine Skepsis sollte sich als völlig unbegründet herausstellen! Von einem netten und charmanten, aber nicht überragenden Singer/Songwriter, hat sich Luke Temple mit Hilfe einer fünfköpfigen Band, in der auch zwei adrette junge Frauen an Bass und Keyboard bzw. Orgel Akzente setzen, zu einem hochinteressanten Magier (jaja, der Name passt!) und Tüftler entwickelt, der es schafft, den amerikanischen Indierock auf eine höhere Ebene zu hieven. Auf fast geniale Weise werden spannende und sehr kreative Sounds kredenzt, die trotzdem eingängig und höllisch catchy sind. Als wäre der Bursche in eine krativen Jungbrunnen gefallen, schüttelt er nun tierisch gute Indiesongs aus dem Ärmel, nach denen sich andere innovative Bands mit tierischem Namen (Grizzly Bear, Panda Bear, Animal Colletive) die Finger schlecken würden. Da wird psychedelischer Pop mit Folk und tropischen Rhythmen gekreuzt und das Ergebnis ist wahrlich berauschend. Herausragend waren insbesondere Fangela und Tunnelvisions, aber auch das hibbelige Only Pieces, das gegen Ende kam und einen Luke Temple am Keyboard zeigte, hatte geradezu hypnotische Wirkung. Everything Is Big (so auch der Name eines anderen hervorstechenden Songs)?- Genau, alles an Here We Go Magic ist big und great. Ein Knüller!
01: Desert Land
02: Flying Girl
03: Desespoir
04: Rain
05: Child
06: Love Goes On! (The Go Betweens Cover)
07: Back Home
08: Waiting
09: Falling From Grace
10: Save My Life
11: Remake
Here We Go Magic: Luke Temple hatte ich an gleicher Stelle bereits einmal live gesehen. Wenn ich ehrlich bin: Das war eher fad und nicht sonderlich prickelnd. Meine Erwartungshaltung an das Konzert des neuen Projekts von Luke Temple war also im Vorfeld nicht sonderlich hoch. Aber meine Skepsis sollte sich als völlig unbegründet herausstellen! Von einem netten und charmanten, aber nicht überragenden Singer/Songwriter, hat sich Luke Temple mit Hilfe einer fünfköpfigen Band, in der auch zwei adrette junge Frauen an Bass und Keyboard bzw. Orgel Akzente setzen, zu einem hochinteressanten Magier (jaja, der Name passt!) und Tüftler entwickelt, der es schafft, den amerikanischen Indierock auf eine höhere Ebene zu hieven. Auf fast geniale Weise werden spannende und sehr kreative Sounds kredenzt, die trotzdem eingängig und höllisch catchy sind. Als wäre der Bursche in eine krativen Jungbrunnen gefallen, schüttelt er nun tierisch gute Indiesongs aus dem Ärmel, nach denen sich andere innovative Bands mit tierischem Namen (Grizzly Bear, Panda Bear, Animal Colletive) die Finger schlecken würden. Da wird psychedelischer Pop mit Folk und tropischen Rhythmen gekreuzt und das Ergebnis ist wahrlich berauschend. Herausragend waren insbesondere Fangela und Tunnelvisions, aber auch das hibbelige Only Pieces, das gegen Ende kam und einen Luke Temple am Keyboard zeigte, hatte geradezu hypnotische Wirkung. Everything Is Big (so auch der Name eines anderen hervorstechenden Songs)?- Genau, alles an Here We Go Magic ist big und great. Ein Knüller!
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