Samstag, 10. Februar 2007

Razorlight, Heidelberg, 09.02.07

Konzert: Razorlight
Ort: Karlstorbahnhof Heidelberg
Datum: 09.02.2007
ausverkauft

Vor zwei Wochen hatte mir Orkan Kyrill einen schönen Konzertabend versaut. Da hatte ich eine Karte für Razorlight aber leider nur die Möglichkeit, die hervorragende Vorgruppe Karpatenhund und zwei Lieder von Razorlight zu hören. Heute hatte ich keine Karte für das letzte Konzert der englischen Band in Deutschland (die wurden bei ebay für über 50 € versteigert), bin aber trotzdem spontan nach Heidelberg gefahren, in der Hoffnung, ein Ticket schwarz kaufen zu können. Das sah erst sehr schlecht aus, weil einige Leute noch suchten aber niemand etwas verkaufte. Kurz vor meiner frustrierten Rückfahrt tauchte aber noch jemand auf, der ein Ticket loswerden wollte. Als ich ihn fragte, was er dafür haben wollte, sagte er "50 €". Als ich schon abwinken wollte, sagte er "Ach Quatsch, 15 €, die haben ja 15 gekostet. Ich will nur das, was auf dem Ticket steht." Das fand ich fair.

Der Karlstorbahnhof ist ein schöner Konzertraum, niedlich klein und dadurch p
erfekt für solch ein Konzert.

Das Publikum bestand erwartungsgemäß aus sehr vielen kleinen Mädchen. Und den üblichen lauten und gutgelaunten Engländern. Die Engländer brüllten ununterbrochen "Kasabian, Kasabian".

Um halb zehn kam sehr zu meiner Freude wieder Karpatenhund auf die Bühne. Und
mein Eindruck von Köln wurde wieder bestätigt. Die junge Band um Sängerin Claire schafft es phänomenal gut, Publikum für sich zu gewinnen. Ich habe das selten so eindrucksvoll erlebt. Keine Frage, Karpatenhund macht tollen deutschen Pop. Mein letzter Vergleich mit Juli ist allerdings Blödsinn. Karpatenhund ist um Nummern besser. Und nach ein zwei Liedern waren selbst die "Kasabian"-Engländer angetan. Claire hat live eine Top-Stimme und es macht Spaß, dieser Band zuzusehen.

Setlist:
01: Ist es das, was du wolltest
02: Nicht wirklich glücklich
03: Zusammen verschwinden
04: Sendet Gegner
05: Neonlicht
06: Alles ist schiefgegangen
07: Ich will, dass du bleibst
08: Meer
09: Eigentlich wollte ich mich nicht mehr verlieben
10: Gegen den Rest


Gut, die Stimmung war also hochgepusht, als dann kurz vor halb elf Razorlight auf die Bühne traten. Vor mir stand ein netter Ordner, der
die Bühne bewachen sollte. Denn im Gegensatz zu den Köln-Konzerten gab es keine Sicherheitsbarriere vor der Bühne. Der Ordner, der ein wenig wie Andreas Hinkel aussah, fragte mich, was Razorlight für Musik machen und warum da so viele Mädchen seien. Als ich ihm sagte, daß Johnny ein Frauenliebling sei, fragte er besorgt, ob denn da Mädchen ohnmächtig würden.

Eröffnungsstück war wieder "In the morning", das natürlich direkt abräumte. Und spätestens bei "Golden touch" war die Stimmung für den Ordner besorgniserregend. Es war toll. Das Set war bunt gemischt aus beiden Platten, keiner meiner Lieblinge fehlte. Obwohl es einige technische Probleme gab (eine Gitarre tat es nicht, mehrere Mikros mußten ausgetauscht werden), war es ein tolles Konzert. Razorlight ist wirklich eine der ganz großen Live-Bands. Mich hat in den letzten Wochen sehr genervt, daß "America" bei SWR3 hoch und runterläuft, mitten zwischen vielem Schrott. Das Konzert heute hat mich aber voll und ganz überzeugt. Ich hoffe (und bin ganz sicher), daß ich die Band noch häufiger sehen werde.


Setlist:
01: In the morning
02: Hold on
03: Golden touch
04: Back to the start
05: Don't go back to Dalston
06: Pop song 2006
07: LA waltz
08: Before I fall to pieces
09: I can't stop this feeling I've got
10: Somewhere else
11: America
12: In the city

13: Stumble and fall (Z)



4 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

warst du der, der mit 'nem din a4-block rumgelaufen ist?

Christoph hat gesagt…

Nein, ich hatte einen gefalteten 20 x 20 cm Schmierzettel in der Hosentasche.

Anonym hat gesagt…

ok, bin beruhigt. der typ hatte was seltsames. eure paris-reviews sind echt interessant.

Christoph hat gesagt…

Puh! :-)

 

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