Konzert: Kaltern Pop Festival
Ort: Kaltern am See
Datum: 26.10.-28.10.2017
Dauer: 3 Tage
Zuschauer: div.
Kaltern ist wie Haldern - Nur noch intimer! Sprach eine Kommentatorin auf Facebook und hat Recht damit. 918km von Haldern entfernt, am wohl wärmsten See Norditaliens, dem Lago di Caldaro, an der Kalterer Weinstraße gelegen - Kaltern am See!
Ein idyllisches Fleckchen Erde, ein verträumt pittoreskes Örtchen kurz hinter Bozen gelegen, eingerahmt von Apfelplantagen und jetzt herbstlich leuchtenden Weinstöcken für den leckersten Lagrein oder Gewürztraminer. Ein Ort zum Verlieben.
Zum dritten Mal nun sind die Macher vom Haldern Pop dabei, ein Festival der besonderen Art an einem besonderen Ort zu etablieren. Wer das erste kpf15 u.a. mit Wanda oder das kpf16 mit Faber, The Slow Show, Hubert von Goisern oder Bears Den verpasst hat und sich auch diesmal nicht auf den Weg über den Brenner gemacht hat, der verpasst erneut ein liebevoll zusammengestelltes LineUp mit Künstlern, die mal in die Kategorie Entdeckungen fallen oder schon derart geliefert haben, dass es eine Freude ist, sie wieder zu hören.
In diesem Jahr trifft dies wohl auf Kettcar oder Loney Dear zu. Kettcar dürfen, müssen, wollen für die erkrankte und kurzfristig abgesagte Judith Holofernes Samstag Abend auf die Bühne. Ein wenig betrübt, denn auf Judith Holofernes hatte ich mich sehr gefreut. Noch nie habe ich es auf eines ihrer Konzerte geschafft. Und von Kettcar habe ich nicht wirklich etwa Neues erwartet. Sollte ich mich irren?
Aber von Anfang an...in diesem Jahr wollte ich ein paar Tage früher in Kaltern sein. Bin ich im vergangenen Jahr mit der vom HaldernPop organisiertem Bustour nach Kaltern geschuckelt (als einziger Vollzahler, aber das wäre eine ganz eigene Geschichte ??), so bin ich dieses Jahr mit Frau, zumindest einem Kind und mit Hund mit dem WoMo schon am Sonntag zuvor angereist. Ganz relaxed quasi. Campingplatz St.Josef und vier Tage PräFestivalTime am See.
Die Wetteraussichten versprachen den Himmel auf Erden und selbst wenn nicht - am Donnerstag wechselte die (Teil-) Familie stationär ins „Weiße Rösl“ direkt am Kalterer Marktplatz! Seit „Sissi“ sollte ein Hotel dieses Namens mindestens einmal im Leben gebucht werden. Und siehe da...auch so etwas hat Kaltern zu bieten. Zu Sissi komme ich aber später noch einmal...
Den Auftakt übernehmen alte Bekannte. Cantus Domus. Der Chor aus Berlin, seit Jahren geliebter und fester Bestandteil des HaldernPopFestivals und somit nahe liegend natürlich auch des KalternPop, eröffnen die diesjährige Spielzeit in der Franziskanerkirche oberhalb des Markplatzes. Über diesen herausragenden Chor ist alles geschrieben. Wer ihn noch nicht gehört hat, diesen anspruchsvollen und vielstimmigen Ausdruck klassischer und experimenteller Gesangsarbeit, der sollte sich auf jeden Fall die Zeit dafür nehmen. Welches Festival (außer vielleicht noch das Haldern Pop ;) )bietet schon einen derartigen Liebhaberopener.
Der Donnerstag verläuft noch immer schön der Reihe nach. Es gibt Zeitfenster zwischen den Gigs, die zudem immer an unterschiedlichen Spielorten im Ort starten. So hat der geneigte Zuhörer die Muse alles in Ruhe zu erkunden. Stadt- oder Franziskanerkirche, Vereinsheim, Weinmuseum, der(!) KuBa, zwischendurch einen Drink im Krokodil, einer Partybar der Extraklasse für Macher, Artists und BesucherInnen gleichermaßen. Hier zählt nur der verfügbare Platz drinnen und nicht der Eintritt... Aber weiter....
Ein Highlight der besonderen Art offenbart sich mit „Mr. Red Horn“ Nils Landgren. Der schwedische Posaunist und Sänger ist einer der erfolgreichsten europäischen Jazz-Musiker. Sein Auftritt im Weinmuseum muss als außergewöhnlich eingestuft werden. Eine Änderung im Ablauf bewirkt, dass Loney Dear bereits dieses frühe Set am Contrabass und Klavier begleitet. Ursprünglich sollte es am späteren Abend anders herum sein und Nils Landgren wäre mit auf der Vereinshausbühne gewesen.
So entwickelte sich in der intimen Atmosphäre des Weinmuseum ein Spiel zweier Ausnahmekünstler sondergleichen. Neben einem herausragenden Posaunenspiel überzeugte Nils Landgren auch mit seiner klaren und ruhigen Stimme z.B. bei seiner Interpretation von „The Broken Wings“. Mit seinem neuesten Projekt, das er "Eternal Something" nennt, kam Daniel Brandt in diesem Jahr zum KalternPopFestival. Brandt gehört zum Berliner Techno-Kollektiv Brandt Brauer Frick.
Seit Ende der Nuller-Jahre hat das Trio die elektronische Tanzmusik weiterentwickelt, indem es zuerst Musik auf herkömmliche Art aufgenommen, dann gesampelt und später wieder live mit Instrumenten aufgeführt hat. Der Multiinstrumentalist Brandt ist ein genialer Produzent und Remixer mit einem Sinn für außergewöhnliche Klangstrukturen.
Bei Soundcloud sind eine ganze Reihe dieser Arbeiten zu hören wie „Chaparral Mesa“ oder eben das gerade entstandene „Eternal Something“. Auch Werke von zeitgenössischen Komponisten wie Steve Reich und Terry Riley hat Daniel Brandt bereits aufgenommen. Mit ihm gastiert wohl einer der spannendsten deutschen Elektronik-Musiker beim Festival. Wie schon im Vorjahr werden einzelne Künstler durch das Ensemble StarGaze begleitet. Beim kpf17 hat u.a. Daniel Brandt die Ehre komplexe Klangstrukturen mit den Streichern und Bläsern einzuspielen und einem begeisterten Publikum vorzubringen.
Manche Stücke werden frei gesampelt und gewinnen dadurch natürliche Exklusivität. Der Deutsch-Engländer Ajimal beruhigte im Anschluss die Zuhörer am Klavier und an der Gitarre im Weinmuseum mit zarten Klängen und Gesang. Für meinen Geschmack allerdings etwas zu getragen und als Singer-/ Songwriter dann auch etwas zu beruhigt für mich.
Mit Loney Dear betritt am Abend einer die Bühne der sich anschickt einer der ganz Großen zu werden. In bekannter Manier hat der Zuhörer das Gefühl die Songs des Schweden entstehen direkt vor ihm, wären da nicht auch die bekannten Stücke der aktuellen und der letzten Platte. I Love it!
Die Aftershowparty läuft im Kohlenkeller des KuBa. Jepp, richtig gehört! Ein geiler Schuppen. Super schön ausgebaut, sehr stylisch hergerichtet und ja, es ist der frühere Kohlenkeller für die dampfbetriebenen Loks, die am (Ku)Bahnhof Station machten. Achso, „Ku“ steht führ Kultur und heute beherbergt der Bahnhof nunmehr einen Kultur- und Jugendtreff inkl. Kino.
Sehr feine Location. Zurück zur Aftershowparty...gut gefüllt und beste Musik aufgelegt von Ben E. Blame $ Sugar Shame kannst du hier so richtig versacken. Der Freitag startet in der Stadtkirche mit Cantus Domus und einem dreiteiligen Set. 2x Cantus Domus, die unter anderem Coverversionen von Lisa Hannigan, aber auch ein Stück, dass der Chor zurückliegend mit Damian Rice in Berlin eingespielt haben.
Ein Teil des Sets bespielt mit Fabricio Cammerati, ein italienischer Singer Songwriter. Er war am Samstag noch einmal Solo im Weinmuseum zu hören. Danach Woman. Die Senkrechtstarter aus Köln und nun auch Gewinner des New Music Award 2017 müssen leider mit wenig Publikum auskommen. Sehr schade, dann die Band hätte ein volles Haus verdient. Im Mai veröffentlichte die Band ihr Debütalbum „Happy Freedom“ und überzeugt.
Ihre Musik lässt sich nicht wirklich in eine Schublade stecken. Irgendwo zwischen englischem Pop, Funk und Elektro sind sie zu Hause. Das wechselt von Song zu Song. Auch bei der Frage, wie Sie zu dem Bandnamen Woman gekommen sei, gibt es Interpretationsspielraum.
Darauf gibt es immer wieder eine andere Antwort. Merle (meine Tochter) erfuhr von Manuel, er wisse es selbst nicht so genau... Also weiter zu Mario Bartkovic in die Stadtkirche. Der Ausnahmesolist an der Quetsche (Anmerkung: Akkordeon :)) füllte den Kirchenraum in einer Klangdichte, dass man das Gefühl haben musste, die Orgel sei angesprungen. Unglaublich und das muss ich mir unbedingt noch einmal abseits eines Festival gönnen.
Das Konzert des (ja-genau-der-schauspieler) Tom Schilling hat mich dann am meisten überrascht und zugleich begeistert. Tom Schilling wirkt ein wenig wie ein Konfirmand (oder genauer eines Jugendweiheteilnehmers aus Ost-Berlin) auf der Bühne und füllt diese aber komplett mit dem Sound von „The Jazz Kids“.
Der Sound treibt im Stil bester Italo-Western und rennt förmlich vorneweg während Tom Schilling mit Sprachwitz und herrlichen Ausformulierungen über Liebe und Glanz brilliert. „Das ist kein Liebeslied und schuld daran bist: Du!“ Ein Wortspiel, welches mich unweigerlich an Fabers „Einer von uns beiden ist ein Arschloch und ich bin’s nicht“ erinnert.
Schillings Interpretation Bettina Wegeners „Sind so kleine Hände“ wirkt zunächst ein wenig aus dem Set gerutscht und doch fügt sich der Song in das Gesamtarrangement inhaltlich ausgezeichnet ein. Tom Schilling reiht sich so ein in die großen Interpretation z.B. einer Joan Beaz ein. Großes Kino!
Von Erlend Oye kannte ich mal so gar nix. Ihn habe ich hier in Kaltern zu ersten Mal gehört. Tja, und was soll ich sagen? Als nordischer Singer-/Songwriter mit Charme, mit aktuellem Schaffensmittelpunkt auf Sizilien, hat er durchaus musikalischen Qualitäten. Er spielt mit dem Publikum, macht Witze, ist galant. Aber dann hört es für mich aber auf. Er ist ein Perfektionist am Set, Fotografen scheinen ihm ein Gräuel, dass Klicken mechanischer Kameras irritieren ihn so sehr, dass er Textpassagen, ja auch komplette Songs vergisst.
Gleichwohl scheint ihm insbesondere der weibliche Teil des Publikums wohlgeneigt zu sein. Er verzaubert sie mit der Gitarre und seinem Gesang. Ein Barde! Eingespiegelt in Begleitung mit Stargaze erhalten seine Stücke eine ganz neue Qualität und Raffinesse. Sie beginnen zu leben und umgarnen das Publikum.
Ich muss leider raus und wechsle den Spielort in Richtung Kino im KuBa. Mark Geary & Grainne Hunt erwarten mich dort in irischer Leichtigkeit, die eigentlich viel besser in einen Pub als in einen Kinosaal gepasst hätten. Als dann noch Liam Ó Maonlaí (Hothouse Flowers) aus dem Kinosessel im Auditorium auf die Bühne ans Klavier geholt wurde, und er völlig hin und weg war, da wusste ich, hier hatte ich etwas sehr Schönes fast verpasst.
Diese irischen Ausnahmekünstler bespielten mit Irish Songs die Bühne, bedankten sich in freundlichem Speak beim Publikum und bei Stefan Reichmann und seiner Crew, (Das konnte ich passenderweise noch öfter hören ??) und hatten einen dermaßen Spaß auf der Bühne, dass einem das Herz aufging. What a great Show! Im Anschluss wurde es leicht.
Der KuBa, ein unterjährig als Jugendtreff genutzter alter Bahnhof, gab ein Bier und eine Semmel aus und eröffnete uns den Weg zu den letzten Konzerten des Abends mit The Bamboo Dolls und Hope im Kohlenkeller. Ich liebe diese Location!!! The Bamboo Dolls schafften es mit gutem Alternative Rock das Publikum zu bewegen. Ihr Frontmann sprach mir ein wenig zu viel von der Entstehung der aktuellen Scheibe, die Songs blieben dann leider ein wenig hinter den gesteckten Erwartungen zurück.
Einzig der Gitarrist überzeugte mich durch sauberes Spiel und gezogene Riffs, die ins sphärische abdriften konnten. Dass Publikum hatte Spaß und somit war es ‚ne geile Show"! Dann HOPE! Wer gedacht hat, das Independent irgendwie und irgendwas düster abliefert, der hätte dieses Konzert genießen müssen.
Vier Lightspots, davon zwei auf auf direkter Kamerahöhe, versprachen eine Show, die lichttechnisch am Abgrund stand. Aber dann der Sound. Indie, Post-Rock und Ambient/Electronic. Eine Explosion! Gewaltig, Düster und Klangerhaben... Ein Genus fürs Ohr und auch die Kamera!
Die Aftershowparty mit DJ. St. Paul im KuBa musste ich leider daraufhin passen. Der Vorabend, das LineUp des heutigen Tages und die Aussicht auf den dritten Tag zwangen mich in die nicht jünger werdenden Knie. Feierabend!
Der Samstag und somit letzter Festivaltag wird erneut durch Cantus Domus eröffnet. Zur Verstärkung bzw. Ergänzung des Chores spielten diverse Künstler der drei Tage des KalternPopFestival mit ein in eine Matinee. Eine Matinee!? Häh? Jepp, eine musikalische Veranstaltung am Nachmittag.
Zu nicht mehr - aber auch nicht weniger hatten Cantus Domus ins altehrwürdige Grand Hotel Penegal auf dem Mendelpass geladen. Jahrelang hat es leer gestanden und nun schickt sich ein Bauunternehmer an, dass Haus zu Altem (Oder Neuem?) Leben zu erwecken! Was für eine Location für ein herausragendes musikalisches Experiment des KalternPopFestival.
Aber wo wenn nicht hier, und mit diesem Veranstalter? Erreicht werden kann dieser Spielort mit der Mendelstandseilbahn oder zu Fuß. Ja. Mit dem Auto geht auch... Nicht nur Wanderer und Musikliebhaber hat der Berg angezogen, sondern auch Staatslenker. Der kaiserlich-habsburgerische Hof wählte seinerseits das einzige Hotel auf dem Penegal als Sommersitz und Nobelkurort. Könige und Kaiser (K&K - begegnet einem hier immer wieder ??) verbrachten hier oben ihre Ferientage, auch Sissi. Schmacht!
Karl May schrieb hier sein Alterswerk. In seinem Buch "Am Jenseits" heißt es: "Schaut noch einmal zurück, und merkt euch diese Stelle, denn ihr kommt wieder her, wenn abgerechnet wird!" Schicksal?! Cantus Domus reihten nun einen Künstler nach dem anderen in das Set mit ein. Erlend Oye - den am Vortag vergessenen Songtext hat er nachholen können. Während er sehr gelöst mit dem Publikum kommunizierte und viel Spaß am musizieren hatte....wieder diese lästigen Fotografen! Es gab eine recht harsche Zurechtweisung und somit kaum Fotos!
Sein Spiel „Up Side down“ zusammen mit Cantus Domus war aber ein Genuss! Instant Komposing nannte Mario Bartkovic seinen Beitrag zusammen mit dem Chor und entwickelte eine Improvisation in der ein neuer Song entstand. Keine leichte Sache im zwanzig Minuten aber spannend zu hören und zu erleben. Das Ergebnis hatte Wiedererkennungswert und es würde mich nicht wundern, wenn diese Zusammenarbeit noch einmal eine Fortsetzung finden würde!
Und wieder Cantus Domus mit der Mendelsohn Bartholdy Vertonung des Psalm 91:11 „Denn er hat seinen Engel befohlen...“ Andächtige Stille im Festsaal wie schon Tags zuvor beim a Capella Set in der Stadtkirche. Den irisch geprägten Teil der Matinee übernahmen Mark Geary & Grainne Hunt zusammen mit dem Chor. Für mich eine derart gelungene Erweiterung des Konzertes im Kino und ein wirklicher Spaß. Grainne Hunts Solo u.a, mit Songs von Joni Mitchell „Live is in Illusion“ oder ihrer Heimat Irland rückten dann auch einmal Grainne in den Mittelpunkt und sie zog alle Aufmerksamkeit auf sich. Mit Recht!
Dann kam Liam ó Maonlaí - (barfuß am Klavier ??) Irische Lieder in altirischer (gälischer) Sprache wie sie seine Großeltern noch gesprochen und gesungen haben. Als dann ó Maonlaí zusammen mit Cantus Domus zum Abschluss den Hothouse Flowers Song „Stand beside Me“ interpretieren, war dies der gelungenste Abschluss eines wunderbaren musikalischen Festivalexperimentes der Extraklasse.
Nach einer längeren sonntäglichen Pause (musste wirklich sein, nach so einem musikalischen Erlebnis war es schwer zur Tagesordnung überzugehen ;)) rauschte auf dem Weg zum Vereinshaus ein Kleintransporter an mir vorbei und Voodoo Jürgens entstieg just zu der Zeit dem Bulli, an der sie eigentlich auf der Bühne stehen sollten. Das scheint so langsam Methode zu haben. Auch beim Haldern waren sie zu spät.
Mit über halbstündiger Verspätung starte die Combo dann ihren Gig im gewohnt schwarzhumorigen Wiener Schmäh! Ganze 25 Minuten blieben die Austropoppern um sich mit ihrem Anti-Folk feiern zu lassen! Wieder ein Ortwechsel. Birrth im Weinkeller. Die zierliche Italienerin mit einer Stimme die mich irritierenderweise an M.I.A. erinnert. Lächelt sie dich eben noch kurz und fast verniedlicht an, schickt Sie sich kurz darauf an dir die stimmliche Waffe entgegen zu halten. Gleichwohl wirkt sie anmutig und zerbrechlich. Was für ein Fest! Wieder Im Vereinshaus zurück starteten dann Kettcar.
Das neue Album mit seiner Auskopplung „Sommer ‚89“, "Ich vs. Wir" erschien erst im August 2017 bei Grand Hotel van Cleef. Kettcar waren schon immer eine politische Band. Bekannt, geliebt und manchmal auch kritisiert wurden sie seit ihrem maßgeblichen Debüt DU UND WIE VIEL VON DEINEN FREUNDEN (2002) zwar zuerst wegen ihrer sogenannten Befindlichkeitsfixiertheit. Wuchtig, wichtig und überfällig! Kettcar kehren zurück wenn die deutschen Popmusik sie am meisten braucht, schreibt der Musikexpress. Diesbezüglich also keine Überraschung. Sehr freundlich und dankbar dann ein Cover für die erkrankte Judith Holofernes.
An Intergalactic Lovers wird in naher Zukunft wohl kein Weg vorbeigehen, wenn es darum geht besten Indierock auf die Bühne zu holen. Alles ist auf die charismatische Frontfrau Lara Chedraoui ausgerichtet. Sie lebt ihre Musik, zeigt Emotion und Kraft auf der Bühne. Dabei spielt sie mit dem Publikum im KuBa und verlässt dafür auch gerne mal die Bühne. Ein herausragender Liveabschluss eines überaus gelungenen Festivals für Musikliebhaber, denn nach dem letzten Akkord noch einmal Aftershow als Festivalaftershow mit DJ. St. Paul.
Ab hier gab es dann auch noch einmal die Gelegenheit mit vielen Machern und Künstlern ins Gespräch zu kommen, den leckersten Lagrein zu trinken und einfach nur noch zu feiern! Denn es war mir ein Fest! Danke, mille Grazie und Ciao bis zum nächsten Jahr in Kaltern an der Weinstraße! Das Jahr wird lang. Der Blues ist heftig...
Text und Fotos by Denis Schinner
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