Datum: 01.02.2207
Ort: Bataclan, Paris
Zuschauer: ausverkauft
Um eine Nachwuchsband aus der Pariser Szene nicht zu verpassen, hatte ich mich frühzeitig auf die Söckchen gemacht. Die Jungspunde von den Tatianas wollte ich nämlich auch einmal auf einer großen Bühne sehen. In der Regel spielen die Grünspäne bisher noch in kleineren Locations, vor allem in der Shebeen Bar, unweit der studentischen rue mouffetard. Der dortige Barbetreiber, ein Südafrikaner, bietet häufig jungen, aufstrebenden Bands ein Podium. Hier haben auch schon Stuck in the Sound und Nelson ihre ersten Erfahrungen gesammelt und inzwischen stehen ihre Debütalben an prominter Stelle in den Plattenläden. Ich erwähne die Shebeen Bar auch deshalb, weil Johnny Borrell himself während seines letzten Parisbesuchs hier mit seiner Band gefeiert hat und die Location und die Pariser Nachwuchszene in den höchsten Tönen lobte.
The Tatianas machten mit ihrem Libertines-angehauchten Indie-Rock ihre Sache dann auch ziemlich gut und schafften es, den Saal schon einmal ordentlich aufzuwärmen. Am Ende standen 2/3 der Gruppe mit nacktem Oberkörper (im Falle des Sängers aber umhüllt von einer schwarzen Lederjacke) dar und ließen sich feiern. Lustigerweise erinnerte mich die Stimme des Sängers an diejenige von Johnny...
Bevor aber Johnny und Band die Bühne betreten sollten, war noch etwas Warten angesagt und ich schaute mir ein wenig die Fair-Trade T-Shirts von Razorlight an und machte im Publikum viel lokale Prominenz ausfindig, u.a. die süßen Girls der Band Plasticine.
Dann war es aber endlich soweit: amüsanterweise ertönte ein kurzes Intro mit einem Chanson von Edith Piaf, bevor „In the Morning“ die Halle unmittelbar in ein Tollhaus verwandelte. Wow, was für ein Auftakt, schnell, euphorisch und dröhnend laut! Der Knoten war sofort geplatzt, der Funke übergesprungen und alle sangen lauthals die Strophe mit.
An dritter Stelle dann auch schon ein Titel von ihrem ersten Album „Up all night“, nämlich „Golden touch“, natürlich auch ein Knüller...
Spätestens ab Titel vier hatte sich Johnny seines weißen Leibchens entledigt und trat mit nacktem Oberkörper und weißer Röhrenjeans seinen entzückten Fans gegenüber. Ein dünner Hering, der Lockenkopf, aber ausgestattet mit einer unglaublichen Energie!
In der Folge variierten sie zwischen neuen und alten Songs und es ist wohl überflüssig zu erwähnen, daß hier und heute sämtliche Songs zogen. Der beste Teil ereignete sich aber ab Stück neun. „I can‘t stop, this feeling I‘ve got" erwies gerade live als Killer, vor allem, weil hier alle Stärken von Razorlight zum Tragen kamen: melodische Gitarren, die markante Stimme von Johnny und ein Schlagzeug, daß ab der Mitte des Titels unwiderstehlich lospoltert. Mit „Somewhere else“ der Single, die zwischen den beiden Alben erschien, konnten sie den Spannungsbogen wunderbar halten und setzten mit „America“ danach noch einen drauf. Schon bei den ersten melodischen Gitarrenklängen schriehen vor allem die jungen Mädchen im Publikum hyterisch auf und danach sangen alle mit: „All my life, trouble in America, all my life panic in America...“
Nach „In the city“ war dann das reguläre Set leider vorbei, aber zum Glück kam das Quartett noch einmal für vier Zugaben zurück. Bei der Ballade „Fall, Fall, Fall“, die der Sänger alleine vortrug zog er dann an einer Stelle die Stimme ins Unendliche, das es einem in Mark und Bein fuhr. Mit „Stumble and fall" fand das großartige Konzert dann einen würdigen Abschluss. Ich war mir sicher, eine der momentan besten Bands der Welt gesehen zu haben und fand auch nicht, daß Razorlight zu sehr Mainstream geworden sind, da der Sound keinesfalls zu glatt war und noch genügend Platz für Improvisionen da war. Es wird nicht leicht sein, dieses Konzert zu toppen, es ist jetzt schon Anwärter für die Top Ten am Ende des Jahres!
The Tatianas machten mit ihrem Libertines-angehauchten Indie-Rock ihre Sache dann auch ziemlich gut und schafften es, den Saal schon einmal ordentlich aufzuwärmen. Am Ende standen 2/3 der Gruppe mit nacktem Oberkörper (im Falle des Sängers aber umhüllt von einer schwarzen Lederjacke) dar und ließen sich feiern. Lustigerweise erinnerte mich die Stimme des Sängers an diejenige von Johnny...
Bevor aber Johnny und Band die Bühne betreten sollten, war noch etwas Warten angesagt und ich schaute mir ein wenig die Fair-Trade T-Shirts von Razorlight an und machte im Publikum viel lokale Prominenz ausfindig, u.a. die süßen Girls der Band Plasticine.
Dann war es aber endlich soweit: amüsanterweise ertönte ein kurzes Intro mit einem Chanson von Edith Piaf, bevor „In the Morning“ die Halle unmittelbar in ein Tollhaus verwandelte. Wow, was für ein Auftakt, schnell, euphorisch und dröhnend laut! Der Knoten war sofort geplatzt, der Funke übergesprungen und alle sangen lauthals die Strophe mit.
An dritter Stelle dann auch schon ein Titel von ihrem ersten Album „Up all night“, nämlich „Golden touch“, natürlich auch ein Knüller...
Spätestens ab Titel vier hatte sich Johnny seines weißen Leibchens entledigt und trat mit nacktem Oberkörper und weißer Röhrenjeans seinen entzückten Fans gegenüber. Ein dünner Hering, der Lockenkopf, aber ausgestattet mit einer unglaublichen Energie!
In der Folge variierten sie zwischen neuen und alten Songs und es ist wohl überflüssig zu erwähnen, daß hier und heute sämtliche Songs zogen. Der beste Teil ereignete sich aber ab Stück neun. „I can‘t stop, this feeling I‘ve got" erwies gerade live als Killer, vor allem, weil hier alle Stärken von Razorlight zum Tragen kamen: melodische Gitarren, die markante Stimme von Johnny und ein Schlagzeug, daß ab der Mitte des Titels unwiderstehlich lospoltert. Mit „Somewhere else“ der Single, die zwischen den beiden Alben erschien, konnten sie den Spannungsbogen wunderbar halten und setzten mit „America“ danach noch einen drauf. Schon bei den ersten melodischen Gitarrenklängen schriehen vor allem die jungen Mädchen im Publikum hyterisch auf und danach sangen alle mit: „All my life, trouble in America, all my life panic in America...“
Nach „In the city“ war dann das reguläre Set leider vorbei, aber zum Glück kam das Quartett noch einmal für vier Zugaben zurück. Bei der Ballade „Fall, Fall, Fall“, die der Sänger alleine vortrug zog er dann an einer Stelle die Stimme ins Unendliche, das es einem in Mark und Bein fuhr. Mit „Stumble and fall" fand das großartige Konzert dann einen würdigen Abschluss. Ich war mir sicher, eine der momentan besten Bands der Welt gesehen zu haben und fand auch nicht, daß Razorlight zu sehr Mainstream geworden sind, da der Sound keinesfalls zu glatt war und noch genügend Platz für Improvisionen da war. Es wird nicht leicht sein, dieses Konzert zu toppen, es ist jetzt schon Anwärter für die Top Ten am Ende des Jahres!
Setlist:
01: In the morning
02: Hold on
03: Golden touch
04: Back to the start
05: Don‘t go back to Dalston
06: Pop Song 2006
07: L.A. Waltz
08: Before I fall to pieces
09: I can‘t stop this feeling I‘ve got
10: Somewhere else
11: America
12: In the city
13: Fall, Fall, Fall (Z)
14: Who needs love (Z)
15: Vice (Z)
16: Stumble & Fall (Z)
von Oliver
5 Kommentare :
hey! nun habe ich doch endlich eine review zu dem einmaligen konzert gefunden (bon, sie spielen bald wieder im olympia, aber wohl kaum in kombination mit den tatianas!) =)) postet ihr sie lediglich hier oder finden sie noch weitere verwendungen? ok, à plus ;)
Hallo Coco, freut mich, daß Du auf meinen Bericht gestoßen bist!
Über Razorlight im Olympia werde ich übrigens auch schreiben...
Die Konzertreviews posten wir nur auf diesem Blog, wenn Du das mit Deiner Frage meintest.
Wohnst Du eigentlich in Paris, Coco?
genau das war mit der frage gemeint ;) und ja ich wohne in paris. sorry, dass ich einfach hier meinen senf dazugebe ohne euch zu kennen, aber die idee dieses blogs ist einfach genial!! nachdem ich jetzt endlich den link wiedergefunden habe, hatte ich einiges nachzulesen. unter anderem die review zum letzten kooks-kozert <33 bei dem die plasticines ueberigens ebenfalls im publikum [ bzw. danach auf der toilette xD ] anzutreffen waren - nur um noch einmal auf diese review hier zurueckzukommen ;) byebye
Mist! Plasticine habe ich dann bei meinem Paris-Besuch verpasst! ;-)
Vielen Dank für Dein nettes Lob!
Christoph
Auch ich bedanke mich für die lieben Worte!
Um unsere Adresse nicht zu verlieren, empfehle ich einfach Freundin/Freund auf unserer MySpace Seite zu werden :))
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