Konzert: The Parisians & Erase Errata
Datum 25.10.2006
Location: Batofar & Point Éphémère, Paris
Heute standen für mich gleich zwei Konzerte in unterschiedlichen Locations auf dem Programm. Zunächst einmal begab ich mich gegen 19 Uhr 30 zum Batofar, eine dunkelrot-bemalte sog. peniche, also ein an der Seine gelegener Kahn. Wie man sich denken kann, ein äußerst szeniger Ort, um ein Rock-Konzert zu veranstalten. Der Eintritt war übrigens frei. Zu meiner Überraschung traf ich dort auch meine zwei neuen Freunde, nämlich Tine aus Mainz, alias Girl from Mars und den jungen Engänder aus Carlisle, namens Finn. Dann ging es auch schon los mit den vier jungen, ungestümen Parisern mit dem passenden Namen The Parisians. In der lokalen Szene schon recht bekannt, versuchen sie zur Zeit mit aller Kraft, sich einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Sie singen natürlich auf englisch und ihr Set erinnerte stark an das, was in England gerade so hipp ist, als da wären die Libertines, The Arctic Monkeys, The Subways oder The View. Tine ist aus England schon besseres gewohnt und so fiel ihr Urteil folgendermaßen aus: "Für Franzosen nicht schlecht". Das lass ich dann auch mal unkommentiert so stehen.
Leider mußte ich mich dann schon von Tine und Finn verabschieden, denn ich wollte unbedingt noch Erase Errata im Point Ephemere sehen, einer alten Fabrikhalle, idyllisch am Canal St Martin gelegen. Ich hatte Glück, daß hier alles immer ein bißchen später losgeht und so konnte ich noch das komplette Konzert der drei punkigen jungen Damen verfolgen. Ursprünglich war die Band zu viert, aber Sara ist kurzfristig ausgestiegen, um sich an der Uni weiterzubilden. Erase Errata, die aus dem warmen San Francisco, Kalifornien stammen, haben so gar nichts sonniges an sich, sondern rocken durchweg hart und trocken. Punk in seiner rohsten Form, ohne Kompromisse also. Wer Placebo für eine Punkband hält, sollte das hier mal hören, um zu sehen, daß die Band um Brian Molko eher Musik für Kindergeburtstage macht. Die Mädels gehen von Anfang bis Ende hohes Tempo und so etwas wie eine Ballade ist hier nicht vorgesehen. Jenny Hoyston, die Sängerin, die ab und zu auch zur Trompete griff, schmettert einem regelrecht ihre miese Laune entgegen. Vergleiche zu Mark E. Smith von The Fall wurden da bei mir wach. Wer vergleichbare Bands sucht, hat mit The Gossip, oder vor allem Sleater-Kinney sicher eine gute Orientierungshilfe. Ich habe mich übrigens gänzend amüsiert und das coole Völkchen um mich herum ebenso. Sicherlich nicht Musik für jedermann, aber dieser Blog richtet sich nicht an jedermann, sondern an ganz tolle Hechte und besonders flotte Bienen.
Setlist Erase Errata:
01: Dark Cruisin
02: Rider
03: Money
04: Hotel Suicide
05: Driving Test
06: Star Dust
07: Beacon
08: Hey Beautiful
09: Cloud Warrior
10: Trilogy
11: Wasteland
12: Tax Dollar
von Oliver
2 Kommentare :
Die sind noch härter als Placebo?
Etwas härter!
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