Freitag, 27. Oktober 2006

Jet, Paris, 27.10.06

Konzertbericht Jet
Datum 27.10.2006
Location: Bataclan, Paris
Zuschauer: Gut gefüllt, aber nicht ausverkauft

Heute stand ein Nachholkonzert auf dem Programm. Jet hatten uns vorletzten Samstag gegen sich aufgebracht, da wir umsonst zum Montmartre tigerten und nur den heruntergelassenen Rolladen anstarren durften. Ein kleiner handgeschriebener Zettel lieferte die Erklärung: annulé. Ausgefallen. In anderer Location also nun der zweite Versuch. Das Bataclan ist ein legendärer Veranstaltungsort in Paris. Damals fand hier Kabarett statt, heute ist es nur noch Austragungsort für Rockkonzerte. In der Regel übrigens nicht die schlechtesten, denn hier traten dieses Jahr schon u.a. Belle & Sebastian, die Kaiser Chiefs und die Flaming Lips auf. Den Ball eröffneten heute abend die jungen Hüpfer von den Five o' clock heroes, die schon im NME sehr lobend erwähnt wurden, was ja schon oft der Beginn einer erfolgreichen Karriere war. Sie spielen den im Moment gängigen schnellen Garagenrock, à la The View, oder den Arctic Monkeys. Man sollte sie mal auf die Watchliste setzen!

Pünktlich um 21 Uhr dann die Australier aus Melbourne, Jet. Wie uns das Band T-Shirt erkärt: Jet is a band. Nicht daß man etwa an das Fortbewegungsmittel denkt, nein, nein. Die ersten drei Titel des hipp frisierten Quartetts gaben leider dann schon einen Vorgeschmack, auf das, was da kommen sollte: 70 er- Rock im Stile von AC/DC. Schnell merkte ich, daß das nicht der ganz große Abend werden würde, denn AC/DC habe ich schon immer gehasst. Das zum Teil sehr junge Publikum (viele Girlies) fand aber großen Gefallen an dem Auftritt und ging entsprechend gut mit. Der 4. Titel dann, war die erste Ballade: "Look what you' ve done" vom ersten Album. Cécile erinnerte das an "Winds of change" von den Scorpions, ich fand es nicht ganz so schnell. Ich hätte eher Oasis als Vergleich herangezogen. Danach dann der bisher größte Hit der Band, nämlich "Are you gonna be my girl" ebenfalls vom Debütalbum, bei dem ein überglückliches Mädchen mit den Burschen die Bühne teilen durfte. Auch ich mochte diesen straighten, rockigen Titel, auf jeden Fall einer der besten Momente des Abends. Auch die anschließende neue Single von dem aktuellen zweiten Album, "Bring it on back" wußte durchaus zu gefallen. Hier drängte sich ein Vergleich mit den Beatles geradezu auf. Danach wurde es aber wieder grottig, denn es wurde wieder der scheußliche Saustallrock der Marke AC/DC geboten. Cécile fand, daß das der typische Stadionrock sei. Ich konnte nicht ernsthaft widersprechen. Leider. Ein Beispiel für diesen Stil bietet die erste Single des neuen Albums "Put your Money where your mouth is". Nicht mein Ding, wirklich nicht. Nach drei ähnlich klingenden Songs, hatten wir dann die Nase voll. Wir verließen schlichtweg schnurstracks die Halle und waren froh, etwas früher nach Hause zu kommen.

Fazit: Jet ist nicht meine Band! Vielleicht muß man Harley-Fan sein, um so etwas zu mögen.


von Oliver

 

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