Freitag, 6. Januar 2017

Witching Waves, Köln, 03.10.16


Konzert: Witching Waves
Ort: Tsunami Club, Köln
Datum: 03.10.2016
Dauer: gut 45 min
Zuschauer: gut 25



Im vergangenen Sommer war ich da, wo ich Ende Juli immer bin, in Ripley in Derbyshire. Und da es beim Indietracks so viele unbekannte Perlen zu entdecken gibt, darf man nicht normalen Festival-Regeln folgen und die ersten Bands des Tages streichen, es könnte sich um kommende Lieblingsgruppen handeln.


Witching Waves aus England spielten auch am Sonntagmittag, deren Platten kannte ich aber bereits, also hätte ich den Auftritt unter keinen Umständen verpasst. Nach dem kurzen aber schönen Konzert ging ich zum Merch und sprach Schlagzeugerin Emma an, ob sie sich ein Konzert in Köln vorstellen könne. Die Reaktion war freundlich aber verhalten, wenige Wochen später kam jedoch die konkrete Anfrage für ein Konzert im Oktober. Wir wurden uns schnell einig, auch wenn der 3. Oktober kein perfekter Termin für eine Veranstaltung ist.

Am Nachmittag traf ich Emma und Mark in der Stadt. Wegen des kurzen Vorlaufs und des schwierigen Termins hatte ich keine Vorgruppe für das englische Duo gesucht. Als wir beim Smalltalk über ihr Konzert in Freiburg am Vorabend sprachen, ihr erstes in Deutschland, erzählte Emma, der Veranstalter habe vorher mit ihnen gesprochen und ihnen mitgeteilt, daß Bands bei ihm mindestens 45 Minuten zu spielen hätten. Sie hatten aber nur ein Set von gut 20 Minuten. Also mußten sie improvisieren, ein Lied doppelt spielen, eines strecken. 


Ich wäre nie auf die Idee gekommen, daß die Auftrittszeiten ein Problem bei einem Konzert sein könnten. Dadurch, daß diese Diskussion aber schon in Freiburg stattgefunden hatte, war das Problem gelöst. Puh!

Am frühen Abend hatte sich die Band in den Backstage-Raum des Tsunami zurückgezogen. Als ich den beiden Getränke brachte, übten sie mit ausgestöpselter Gitarre (Mark) und Trommeln auf den Beinen (Emma) ein weiteres Lied ein. Sie nahmen die 45-Minuten-Regel also überaus ernst.


Meine Befürchtungen, was die Größe des Publikums anging, wurden leider erfüllt. Gerade mal 25 Zuschauer waren ins Tsunami gekommen. Für eine Band, die keiner kennen konnte, ist das objektiv an einem Feiertag aber wohl gar nicht schlecht; meine Wahrnehmung ist aber eben, daß eine solch tolle Band auch ein großes Publikum verdient.



Beim Indietracks hatten Emma und Mark noch mit Bassistin (Ruth) gespielt (es war ihr drittes Konzert), in Deutschland waren die beiden alleine. Emma und Mark singen beide, sie hinter dem Schlagzeug, er an der Gitarre. 

Sie begannen ihren Auftritt mit einem Instrumental-Stück, bevor mit Better run der erste von einigen Ohrwürmern folgte. Ich habe 2016 so oft Witching Waves gehört und liebe viele der Songs immer mehr. Better run und Seeing double sind aber immer noch meine Lieblinge. Obwohl sie zwei Platten und ein paar Singles und EPs haben, spielten Witching Waves (mindestens) drei neue Lieder. Alle drei waren toll, ganz besonders Disintegration gefiel mir ausgezeichnet!

Mal singt Emma, mal singt Mark, mal beide, immer ist eine Menge Energie in den Liedern.

Nach Seeing Double (es war das sechste von dreizehn Liedern), sagte Mark, sie seien jetzt normalerweise fertig. Aber heute gebe es ein "special long German set." Und es folgte ein zweites komplettes Konzert, der Abend in Köln war also der längste Witching Waves Auftritt bis dahin! 

Nachdem mit Barber das letzte eigene Lied gespielt war, fragte Mark, ob sie noch ein Rolling Stones Cover spielen sollten. Es wurde (I can't get no) satisfaction und klappt trotz kleinerer Textprobleme sehr gut.

Ja, natürlich hatten die Witching Waves ein größeres Publikum verdient, aber auch so war der Abend ein sehr schöner.

Setlist Witching Waves, Tsunami Club, Köln:

01: Instrumental
02: Better run
03: Best of me (neu)
04: Eye to eye
05: Inside outside (neu)
06: Seeing double
07: Disintegration (neu)
08: Sleepwalking
09: Creeping
10: Twister
11: Concrete
12: Barber
13: (I can't get no) satisfaction (The Rolling Stones Cover)

Links: 

- aus unserem Archiv:
- Witching Waves, Ripley, 31.07.16



 

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