Datum: 22.10.2006
Location: La Flèche d'or, Paris
Der heutige abend stand unter dem Motto: Erweiterung des musikalischen Horizonts. Mit den Junior Boys stand nämlich Elektro-Pop auf dem Programm, nicht unbedingt mein Spezialgebiet. Dargeboten übrigens in einer der szenigsten Locations von Paris, der Flèche d'or unweit vom berühmten Friedhof Père la chaise gelegen, auf dem Jim Morrisson von den Doors die Radieschen von unten anbeißt.
Es handelt sich um einen ehemaligen kleinen Bahnhof, unschwer daran zu erkennen, daß man von einem kleinen Nebenraum, in dem man auch essen kann, auf die verwaisten Bahngleise blickt. Wenn man dort nach oben schaut, sieht man sehr schön ein goldenes Stuck-Relief, bestehend aus einer römischen Gottheit in einer Kutsche (Neptun, oder Apollo, ich rätsele noch), gezogen von einem wilden Roß. Im Hauptraum ist das Glanzlicht ein sich an der Decke befindlicher alter Zug und man kann gar ein altes Bahnhofsschild ausmachen mit der Aufschrift: Zoll. Große alte Spots beleuchten die Bühne, die in einem goldenen Bilderrahmen eingelassen ist. Alles sehr originell und auch das Publikum ist entsprechend hipp. Schöne Mädchen gibt es hier zuhauf, aber ich wollte ja eigentlich an dieser Stelle über Musik reden...
Nachdem sich ein amateurhafter Zappelphilipp, der die Vorgruppe darstellte, vergeblich abgemüht hatte, dauerte es ein bißchen, bevor drei junge Mäner anfingen, auf der Bühne ihre Instrumente einzustimmen. Als da wären: ein ziemlicher Nerd hinter dem Synthesizer, ein bärtiger Typ mit einem flaschengrünen Polo von Lacoste mitsamt Gitarre und ein kaum erkennbarer Schlagzeuger im Hintergrund. Ich beugte mich zu meiner Frau und sagte: "der Typ mit dem Lacoste-Polo sieht irgendwie aus wie ein kanadischer Holzfäller, könnte aus Ontario kommen, der Bursche." Ich hatte keinen Schimmer woher die Herren stammten, bisher kannte ich nur zwei Singles von ihnen, desweiteren hatte ich nichts über sie gelesen. Fünf Minuten später sollte ich mehr über sie erfahren: "Hi Paris, we are the Junior Boys from Canada". Vor Lachen wäre ich fast vornüber gekippt, was aber noch dadurch getoppt wurde, daß mir die nette Dame vom Merchandising-Stand erzählte, daß sie aus Toronto, Ontario kämen.
Dann ging es auch endlich los und gespielt wurden natürlich Titel von dem neuen Album "So this is goodbye", welches ich jetzt auch besitze. Die Stücke, die am besten ankamen, waren der Titeltrack und die glänzende Single "In the morning". Wer eine musikalische Einordnung der Musik haben wollte, müßte eigentlich nur auf das T-Shirt des Mannes hinter den Synthies schauen: Hot Chip, für die sie auch schon in England eröffnet hatten. Man könnte ansonsten auch New Order oder Mouse on Mars als Referenzen nennen, auffallend ist auf jeden Fall, daß hier auch richtig gesungen wird und auch ab und zu die Gitarre zum Einsatz kam. Mir hat' s gefallen, mein Horizont wurde erweitert und ich werde mich in Zukunft mal verstärkt dem Thema elektronische Musik widmen.
Es handelt sich um einen ehemaligen kleinen Bahnhof, unschwer daran zu erkennen, daß man von einem kleinen Nebenraum, in dem man auch essen kann, auf die verwaisten Bahngleise blickt. Wenn man dort nach oben schaut, sieht man sehr schön ein goldenes Stuck-Relief, bestehend aus einer römischen Gottheit in einer Kutsche (Neptun, oder Apollo, ich rätsele noch), gezogen von einem wilden Roß. Im Hauptraum ist das Glanzlicht ein sich an der Decke befindlicher alter Zug und man kann gar ein altes Bahnhofsschild ausmachen mit der Aufschrift: Zoll. Große alte Spots beleuchten die Bühne, die in einem goldenen Bilderrahmen eingelassen ist. Alles sehr originell und auch das Publikum ist entsprechend hipp. Schöne Mädchen gibt es hier zuhauf, aber ich wollte ja eigentlich an dieser Stelle über Musik reden...
Nachdem sich ein amateurhafter Zappelphilipp, der die Vorgruppe darstellte, vergeblich abgemüht hatte, dauerte es ein bißchen, bevor drei junge Mäner anfingen, auf der Bühne ihre Instrumente einzustimmen. Als da wären: ein ziemlicher Nerd hinter dem Synthesizer, ein bärtiger Typ mit einem flaschengrünen Polo von Lacoste mitsamt Gitarre und ein kaum erkennbarer Schlagzeuger im Hintergrund. Ich beugte mich zu meiner Frau und sagte: "der Typ mit dem Lacoste-Polo sieht irgendwie aus wie ein kanadischer Holzfäller, könnte aus Ontario kommen, der Bursche." Ich hatte keinen Schimmer woher die Herren stammten, bisher kannte ich nur zwei Singles von ihnen, desweiteren hatte ich nichts über sie gelesen. Fünf Minuten später sollte ich mehr über sie erfahren: "Hi Paris, we are the Junior Boys from Canada". Vor Lachen wäre ich fast vornüber gekippt, was aber noch dadurch getoppt wurde, daß mir die nette Dame vom Merchandising-Stand erzählte, daß sie aus Toronto, Ontario kämen.
Dann ging es auch endlich los und gespielt wurden natürlich Titel von dem neuen Album "So this is goodbye", welches ich jetzt auch besitze. Die Stücke, die am besten ankamen, waren der Titeltrack und die glänzende Single "In the morning". Wer eine musikalische Einordnung der Musik haben wollte, müßte eigentlich nur auf das T-Shirt des Mannes hinter den Synthies schauen: Hot Chip, für die sie auch schon in England eröffnet hatten. Man könnte ansonsten auch New Order oder Mouse on Mars als Referenzen nennen, auffallend ist auf jeden Fall, daß hier auch richtig gesungen wird und auch ab und zu die Gitarre zum Einsatz kam. Mir hat' s gefallen, mein Horizont wurde erweitert und ich werde mich in Zukunft mal verstärkt dem Thema elektronische Musik widmen.
von Oliver
2 Kommentare :
So etwas habe ich bei Ich & Ich erlebt. Als die gruselige Vorgruppe lief, habe ich zu meinen Begleitern gesagt, daß die sicher aus Hannover oder Göttingen kämen, solche Bands seien immer aus Hannover oder Göttingen. Kurz später sagte der Sänger: "Hallo, wir sind blablabla aus Hannover."
Unglaubliche Zufälle. Warum hast Du Toronto, Ontario nicht auf deiner schönen Karte markiert?
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