Freitag, 14. September 2018

Haiku Salut, Ripley, 29.07.18


Konzert: Haiku Salut
Ort: Midland Railway Centre, Ripley (Indietracks)
Datum: 29.07.2018
Dauer: knapp 40 min



Vergangene Woche erschien das dritte Album einer der spannendsten Bands, die mir in den letzten Jahren über den Weg gelaufen ist. Das Spannende an Haiku Salut erschließt sich beim beiläufigen Hören der Platten sicher nicht. Das ist halt Instrumentalmusik - gab es schon mal und wird es immer wieder geben. Ich habe die drei Musikerinnen aus Nordengland durch einen Auftritt beim Indietracks 2016 kennengelernt und war hin und weg. Das Trio - Louise Croft und Gemma und Sophie Barkerwood - spielt eine LKW-Ladung Musikinstrumente bei ihren Auftritten und erzeugt, auch wenn das nach Unsinn klingt, eine Art elektronischer Musik mit analogen Mitteln. Die drei Musikerinnen nutzen Akkordeon, Gitarre, Posaune, Trompete, Ukulele, Keyboards, um damit kurze Sequenzen zu spielen und zu loopen. Eigentlich erzeugen sie also bei ihren Konzerten kurze Soundstückchen, über die dann eine Melodie gelegt wird.

Die Lieder, die so enstehen, sind musikalisch spannend, bekommen aber durch die Art der Liveerzeugung eine weitere Ebene, die ich so noch nicht erlebt habe. Mir fallen zu Haiku Salut immer nur solche holprigen Vergleiche wie Sigur Rós in twee oder Post-Indiepop ein. Oft erinnerte mich der Auftritt beim diesjährigen Indietracks aber auch an Jamie xx und dessen Livespielen all der kleinen Sounds, die er sicher auch programmieren könnte, stattdessen aber hoch konzetriert selbst erzeugt.

Mein zweites Mal Haiku Salut in Ripley stand unter keinem guten Vorzeichen. Es hatte seit Monaten nicht mehr geregnet, offenbar hatte all das Wasser aus Festival-Wochenende gewartet. Ich hatte ein paar Stunden vorher Louise und Gemma eine Tasche im Merch-Zelt abgekauft und freudig gesmalltalked, wie froh ich darüber sei, daß Haiku Salut dieses Jahr auf der Indoor-Bühne spielten würden. "Hmm, wir spielen aber draußen."


Der Regen hatte zum Konzertbeginn nachgelassen, der Sonntag war aber trotzdem noch der mieseste Tag des Sommers. Mich trotzdem aus der "Church of merch" [Spitzn.] nach draußen zu bewegen, war eine gute Idee. Haiku Salut begannen zwar noch mit einem alten Stück (Things were happening and they were strange), spielten danach aber vor allem (mir) neue Lieder vom da noch unveröffentlichten Album. 

Wie schön der Auftritt wieder war! Wie faszinierend, Sophie, Gemma und Louise zuzusehen, wie sie wieder und wieder die Instrumente wechselten, ihre Plätze tauschten, alleine das Akkordeon machte dauernd die Runde. Ich weiß, daß ich extrem schlecht darin bin, Instrumental-Musik zu beschreiben, ein Bericht kann auch dem Konzert nur schwer gerecht werden. Vielleicht  fasst es den Auftritt am besten zusammen, daß ich neulich Tickets für zwei weitere Haiku-Salut-Konzerte gekauft habe.

Setlist Haiku Salut, Indietracks, Ripley:

01: Things were happening and they were strange
02: We are all matter
03: Cold to crack the stones
04: Choke points
05: Nettles
06: The more and moreness
07: Bleak and beautiful (all things)
08: Occupy 

Links:

- aus unserem Archiv:
- Haiko Salut, Ripley, 31.07.16 




 

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