Konzert: Immaculate Machine
Ort: Das Bett, Frankfurt
Datum: 18.01.2007
Zuschauer: vielleicht 80, also recht voll
Auch wenn meine musikalischen Reflexe nicht so leicht vorhersehbar wären (Kanada, Sängerin, Mint Records = Lieblingsgruppe), hätte mich Immaculate Machine begeistert. Die Band aus Victoria habe ich (Asche usw.) erst über die New Pornographers kennengelernt, bei denen Sängerin Kathryn Calder als Gast auftritt (sie ist die Nichte von New Pornographer A. C. Newman). Daß so kurz nach den New Pornographers jetzt auch Kathryns Hauptgruppe in Deutschland auftritt, war ein schöner Start in dieses Konzertjahr.
Natürlich war es nicht sonderlich überraschend, daß die Kanadier in einem kleinen Club auftreten, das ist aber in Frankfurt alles andere als tragisch, weil es da einige schöne kleine Läden gibt. Das Bett ist einer von denen, mitten in Sachsenhausen zwischen Apfelweinkneipen gelegen und äußerst pragmatisch aufgebaut: hinten seitlich ist der Eingang zum recheckigen Raum, an dessen einem Ende die Theke und am anderen die Bühne ist.
Um zwanzig nach zehn (der Saal war da mittlerweile gut gefüllt), stiegen die Musiker auf die kleine Bühne. Immaculate Machine ist keine von diesen kanadischen Kollektivbands, sie hat nur drei Mitglieder und die fest. Gitarrist Brooke Gallupe hat eine kanadische Holzfällerfrisur (im Nacken zu lang) (ich weiß, daß ich nicht klischeefrei bin), Schlagzeuger Luke Kozlowski einen Vollbart (auch sehr kanadisch) und Keyboarderin Kathryn eines der wundervollsten Lächeln in der Musikszene - aber wir waren ja hauptsächlich wegen der Musik da...
Das Set begann mit "Dear confessor" von der aktuellen Platte "Fables". Das, was mich an der Band so fasziniert, sind die übereinander gelegten Stimmen. Die meisten Gesangsparts übernehmen Brooke und Kathryn, die beide tolle Stimmen haben, die aber eben auch vor allem ganz wunderbar zusammen klingen. Luke, der Schlagzeuger, singt aber auch viel, meist zwar Background-Elemente aber auch gut identifizierbar. Und auch sein Gesang hermoniert fabelhaft mit seinen Kollegen. Noch besser ist allerdings sein Schlagzeug-Spiel. Es war sehr lustig, ihm dabei zuzusehen, weil seine Bewegungen so aussahen, als hätte er sich den Hals verrenkt. Hatte er aber wohl nicht. Außerdem erinnerte mich Luke an Marshall aus Alias, nur eben mit Vollbart. Einen besseren Vergleich hatte aber Kathryn später.
Ein paar frühe Highlights waren "C'mon sea legs" und vor allem das folgende "Broken ship". Wäre ich bis dahin nicht schon hin und weg gewesen, wäre ich spätestens beim Sprachwechsel von Englisch zu Französisch fällig gewesen. Das Lied ist auf der EP "Les uns mais pas les autres" bereits als "Bateau brisé" erschienen, ich hatte aber nicht erhofft, daß Immaculate Machine eine (oder zumindest eine halbe) französische Version eines ihrer Lieder spielten. Es war großartig, aber das muß ich wohl nicht betonen...
Ein weiteres Highlight für mich war "Phone no." von der ersten Mint Platte "Ones and zeros" von 2005. Auch schön das Zombies Cover "Time of the season". Irgendeines der letzten Stücke enthielt ein längeres Schlagzeugsolo, bei dem sich Luke besonders ins Zeug legte. Kathryn fragte uns danach, ob er uns nicht auch an das Tier aus der Sesamstraße erinnere. Aus dem Publikum kam dann, daß Tier aus der Muppetshow sei. Die Keyboarderin entschuldigte sich für den Fehler, worauf jemand zurückbrüllte, daß das Tier in beidem auftrete. Brooke beobachtete das und kommentierte: "That's how barfights start. I've seen this before, Barfights on Sesamestreet and Muppetshow!"
Ich bin ziemlich sicher, daß das Konzert in meiner Jahres-Top-15 aufgetaucht wäre, wenn es bloß drei Wochen früher stattgefunden hätte. Auf Platte sind Immaculate Machine grandios, keine Frage. Aber auch live haben sie mich überzeugt, eben weil alle drei singen können. Schade war nur, daß es im Saal (ui, im Raum, meine ich) oft laut und unruhig war. Bei den lauteren Lieder störte das die Band sicher nicht, mich schon, weil ein paar Leute in meiner Nähe sich laut unterhielten. Bei "Blinding light", einem leisen Lied, das sie nach Kathryns Ansage nicht oft spielen, hat es offenbar auch die Sängerin kräftig genervt, denn sie sagte hinterher, es sei viel geredet worden, sie habe aber nur "Scheiße" verstanden.
"Jarhand" beendete nach einer knappen Stunde das Konzert. Die Band verschwand in der Art Besenkammer, die seitlich der Bühne abgeht, denn wie auch das Blue Shell in Köln bietet das Bett keine echte Chance für Musiker, vor den Zugaben zu verschwinden. In dem Kämmerchen hielten sie es auch nicht lange aus und kamen schnell zurück, um mit "So cynical" einen anderen großen Hit zu spielen. Anschließend folgte das Beach Boys Cover "Good vibrations" und zum Schluß mein derzeitiger Liebling "Old flame". Eine großartige Band! Die übrigens auch großartiges Merchandising hat. Es gab zwar kein Vinyl, dafür aber einen Edelstahl-Flachmann mit Bandlogo. Wow!
Natürlich war es nicht sonderlich überraschend, daß die Kanadier in einem kleinen Club auftreten, das ist aber in Frankfurt alles andere als tragisch, weil es da einige schöne kleine Läden gibt. Das Bett ist einer von denen, mitten in Sachsenhausen zwischen Apfelweinkneipen gelegen und äußerst pragmatisch aufgebaut: hinten seitlich ist der Eingang zum recheckigen Raum, an dessen einem Ende die Theke und am anderen die Bühne ist.
Um zwanzig nach zehn (der Saal war da mittlerweile gut gefüllt), stiegen die Musiker auf die kleine Bühne. Immaculate Machine ist keine von diesen kanadischen Kollektivbands, sie hat nur drei Mitglieder und die fest. Gitarrist Brooke Gallupe hat eine kanadische Holzfällerfrisur (im Nacken zu lang) (ich weiß, daß ich nicht klischeefrei bin), Schlagzeuger Luke Kozlowski einen Vollbart (auch sehr kanadisch) und Keyboarderin Kathryn eines der wundervollsten Lächeln in der Musikszene - aber wir waren ja hauptsächlich wegen der Musik da...
Das Set begann mit "Dear confessor" von der aktuellen Platte "Fables". Das, was mich an der Band so fasziniert, sind die übereinander gelegten Stimmen. Die meisten Gesangsparts übernehmen Brooke und Kathryn, die beide tolle Stimmen haben, die aber eben auch vor allem ganz wunderbar zusammen klingen. Luke, der Schlagzeuger, singt aber auch viel, meist zwar Background-Elemente aber auch gut identifizierbar. Und auch sein Gesang hermoniert fabelhaft mit seinen Kollegen. Noch besser ist allerdings sein Schlagzeug-Spiel. Es war sehr lustig, ihm dabei zuzusehen, weil seine Bewegungen so aussahen, als hätte er sich den Hals verrenkt. Hatte er aber wohl nicht. Außerdem erinnerte mich Luke an Marshall aus Alias, nur eben mit Vollbart. Einen besseren Vergleich hatte aber Kathryn später.
Ein paar frühe Highlights waren "C'mon sea legs" und vor allem das folgende "Broken ship". Wäre ich bis dahin nicht schon hin und weg gewesen, wäre ich spätestens beim Sprachwechsel von Englisch zu Französisch fällig gewesen. Das Lied ist auf der EP "Les uns mais pas les autres" bereits als "Bateau brisé" erschienen, ich hatte aber nicht erhofft, daß Immaculate Machine eine (oder zumindest eine halbe) französische Version eines ihrer Lieder spielten. Es war großartig, aber das muß ich wohl nicht betonen...
Ein weiteres Highlight für mich war "Phone no." von der ersten Mint Platte "Ones and zeros" von 2005. Auch schön das Zombies Cover "Time of the season". Irgendeines der letzten Stücke enthielt ein längeres Schlagzeugsolo, bei dem sich Luke besonders ins Zeug legte. Kathryn fragte uns danach, ob er uns nicht auch an das Tier aus der Sesamstraße erinnere. Aus dem Publikum kam dann, daß Tier aus der Muppetshow sei. Die Keyboarderin entschuldigte sich für den Fehler, worauf jemand zurückbrüllte, daß das Tier in beidem auftrete. Brooke beobachtete das und kommentierte: "That's how barfights start. I've seen this before, Barfights on Sesamestreet and Muppetshow!"
Ich bin ziemlich sicher, daß das Konzert in meiner Jahres-Top-15 aufgetaucht wäre, wenn es bloß drei Wochen früher stattgefunden hätte. Auf Platte sind Immaculate Machine grandios, keine Frage. Aber auch live haben sie mich überzeugt, eben weil alle drei singen können. Schade war nur, daß es im Saal (ui, im Raum, meine ich) oft laut und unruhig war. Bei den lauteren Lieder störte das die Band sicher nicht, mich schon, weil ein paar Leute in meiner Nähe sich laut unterhielten. Bei "Blinding light", einem leisen Lied, das sie nach Kathryns Ansage nicht oft spielen, hat es offenbar auch die Sängerin kräftig genervt, denn sie sagte hinterher, es sei viel geredet worden, sie habe aber nur "Scheiße" verstanden.
"Jarhand" beendete nach einer knappen Stunde das Konzert. Die Band verschwand in der Art Besenkammer, die seitlich der Bühne abgeht, denn wie auch das Blue Shell in Köln bietet das Bett keine echte Chance für Musiker, vor den Zugaben zu verschwinden. In dem Kämmerchen hielten sie es auch nicht lange aus und kamen schnell zurück, um mit "So cynical" einen anderen großen Hit zu spielen. Anschließend folgte das Beach Boys Cover "Good vibrations" und zum Schluß mein derzeitiger Liebling "Old flame". Eine großartige Band! Die übrigens auch großartiges Merchandising hat. Es gab zwar kein Vinyl, dafür aber einen Edelstahl-Flachmann mit Bandlogo. Wow!
Setlist Immaculate Machine, Frankfurt:
01: Dear confessor
02: Death of a rockstar
03: On / off
04: C'mon sea legs
05: Broken ship
06: Roman statues
07: Nothing ever happens
08: Phone no.
09: Small talk
10: Time of the season (The Zombies Cover)
11: No such thing as the future
12: Blinding light
13: Invention '77
14: Jarhand
15: So cynical (Z)
16: Good vibrations (Beach Boys Cover) (Z)
17: Old flame (Z)
1 Kommentare :
Besonders mag ich den Satz "aber wir waren ja hauptsächlich wegen der Musik da...". :)
...aber waren wir ja auch!
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