Konzert: Warpaint
Ort: Larmer Tree Gardens (End Of The Road Festival), England
Datum: 31.08.2013
Dauer: gut 55 min
Am Nachmittag sprach ich kurz mit Elena Tonra von Daughter. "Das wird nachher ein ganz schöner Streß. Ihr fangt unmittelbar nach Warpaint an, da muß ich rennen!" - "Guck auf alle Fälle Warpaint bis zum Schluß und komm erst danach zu uns, ok?! Was siehst du dir danach an? Sigur Rós?" - "Ja!" - "Gut! Und anschließend dann doch auch Polica, oder?" - "Ja!" - "Sehr gute Wahl!"
Probleme, wie sie mir der Samstagabend bereitet haben, sind normalen Menschen kaum zu vermitteln. Aber dafür gibt es ja Tagebücher.
Daughter und Warpaint sind die beiden neuen Bands der letzten Jahre, die auf mich den nachhaltigsten Eindruck gemacht haben. Ihre EPs und Platten gehören zu meinen Lieblingen, die Konzerte waren aber noch einmal eine Ecke packender. Und obwohl ich beide Bands in den letzten zwei Jahren sehr oft gesehen habe, waren beide der Hauptgrund, zum End Of The Road Festival zu fahren.
Da es gleich weitergeht, hier vorab eine Kurzversion!
Warpaint begannen mit Verspätung. Das hatte ich bei Festivals bei den Amerikanerinnen schon mehrfach erlebt. "Frauenband aus LA", da bimmeln bei mir sofort Diva-Alarmglocken. Da die vier Musikerinnen aber grundsätzlich ihren Soundcheck selbst machen und auch sonst vollkommen unverzickt wirken, lagen diese Verzögerungen wohl an technischen Problemen oder dem Streben nach perfektem Sound.
Als es losging und der erste alte Liebling (Bees) gespielt war, folgten insgesamt vier neue Lieder. In einem kurzen, knapp einstündigen Set bei einem Festival auf der Hauptbühne eine mutige Entscheidung. Ich kann nicht einschätzen, wie groß Warpaint in Großbritannien sind und wie viele Zuschauer sie gut kannten und enttäuscht wurden, daß viele "Hits" fehlten (in der ersten Reihe standen zwei Leute mit Warpaint Tattoos), da mir die neuen Lieder auf Anhieb so gut gefielen, daß ich keinerlei Sorgen habe, das neue Album nicht zu mögen, war es ein sehr gutes Konzert, das aber nicht an Clubshows rankommt, wie die in der Brotfabrik oder der KulturKirche 2010 und 2011.
Ungewöhnlich unter den neuen Liedern waren High, das komplett ohne Gitarren auskommt - Theresa und Emily sangen und spielten Keyboard. Love is to die (Theresa wieder am Keyboard) hat einen Bruch und Melodiewechsel am Ende, gefiel mir insgesamt sehr gut. Am meisten Eindruck hinterlassen hat aber No way out, das sehr lahm anfing und einen komischen off-beat Rhythmus hatte, bis es plötzlich Fahrt aufnimmt und mit dem immer wiederkehrenden Refrain wahnsinnig gut wird! Neben Elephants in einer neuen Langversion und dem viel zu selten gespielten Krimson war das mein Liebling des kurzen Sets.
Setlist Warpaint, End Of The Road Festival:
01: Bees
02: Keep it (?) (neu)
03: High (neu)
04: Undertow
05: Love is to die (neu)
06: No way out (neu)
07: Elephants
08: Krimson
09: Baby (Emily solo)
Links:
- aus unserem Archiv:
- Warpaint, Rüsselheim, 20.07.12
- Warpaint, Rüsselsheim, 20.07.12
- Warpaint, Prag, 10.07.12
- Warpaint, Lüttich, 05.07.12
- Warpaint, Haldern, 13.08.11
- Warpaint, Köln, 28.06.11
- Warpaint, Amsterdam, 19.06.11
- Warpaint, Barcelona, 28.05.11
- Warpaint, Frankfurt, 11.11.10
- Warpaint, Paris, 06.11.10
- Warpaint, Brüssel, 16.05.10
- unser Interview mit Warpaint (Stella)
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