Meine Konzerte am 2. Tag des Sound of Bronkow Festivals:
No king no crown (35 min)
Lùisa (45 min)
Richard Walters (45 min)
Sea of Love (50 min)
O Emperor (50 min)
Brokof (45 min)
Ort: Societätstheater in Dresden
Datum: 31. August 2013
Traditionell findet am Festival-Samstag und -Sonntag ein großer Teil des Programms im Garten des Societätstheaters statt. Zu diesen Konzerten sind alle sogar ohne Eintritt und Festivalbändchen herzlich eingeladen. Stets entsteht dabei eine Athmosphäre wie bei einem freundlichen Familientreffen. Die kleinen tanzen vor der Bühne, alt und jung mischen sich im Publikum auf dem Rasen vor der Wiese und auf den Bänken. Mit dem schönen Wetter in unnachahmlicher Heiterkeit. Ich war ab 15 Uhr dabei und hatte damit schon Richard Elms verpasst. Aber der Garten war auch schon so früh am Festivaltag sehr gut besetzt.
Ein Grund, weshalb ich mich so sehr auf das diesjährige Festival gefreut hatte, war der angekündigte Auftritt von Binoculers. Leider musste der am Freitag krankheitsbedingt abgesagt werden. Es spricht aber für die Qualität der Dresdner Musikszene, dass sich von heut auf morgen ein sehr guter "Ersatz" fand in dem Singer Songwriter No king no crown. Er spielte ein sehr sympathisches und grundsolides Programm. Das Lied, was bei mir gerade die meisten Herzenssaiten zum Schwingen brachte, war This goodbye isn't forever wo in aller Herzenswärme die Abschiede mit einem langen Auslandsaufenthalt erst hier - dann da - zum Thema wurden.
Setlist:
1) With ease
2) Heart to escape
3) Homesick
4) Graceful Covered
5) A challenge has been set
6) This goodbye isn't forever
7) Trapped in life
Lùisa haben wir im Konzerttagebuch in den vergangenen zehn Monaten intensiv begleitet. Außerdem sind mir alle Künstler, die schon in unserem Wohnzimmer zu Gast waren natürlich ganz besonders ans Herz gewachsen. Insofern war auch der Auftritt hier im Festivalgarten eines meiner Highlights in der Erwartung auf das Wochenende. Leider löste der Auftritt diese hohen Hoffnungen nicht ganz ein, was aber zum großen Teil am Sound lag. Erst schepperte es total und auch später war die Stimme von Lùisa nicht genug herausgestellt gegen das Schlagzeug. Die Temperatur der Musik war deutlich rockiger als ich es kannte. Das kann ihr mit ihrer Rockstimme eigentlich sehr gut stehen, funktionierte hier aber für mich noch nicht so zündend. Das Publikum im Garten war aber mit anfeuerndem Applaus nicht geizig und war mit Lùisas freundlicher Art und den Liedern sehr gut unterhalten.
Setlist:
1) Against millions of clouds
2) La cause
3) Springainair
4) The Wolf
5) Heart-made failure
6) L'hiver en Juillet
7) Belong
8) The moor
9) Cut loose
Richard Walters musste ich kürzlich im Nuncafé in Karlsruhe verpassen. Umso erfreuter war ich, dass ich das kennenlernen nun in Dresden nachholen konnte. Er saß schon den ganzen Nachmittag unscheinbar im Publikum und kam dann zu gegebener Zeit einfach mit seiner Gitarre auf die Bühne. Der Soundcheck war eins-fix-drei erledigt. Er hatte eine total nette Art, das Publikum in den Zwischenansagen um den kleinen Finger zu wickeln: Warum denn bittesehr Dresden nicht deutsche Hauptstadt sei - es wäre doch viel netter als Berlin. Oder die Beschreibung, dass er bei einem abgefahrenen Festival in einem Friseursalon gespielt hätte - das sei doch wie einen Beinamputierten in einen Hosenladen zu schleppen. Schließlich erbat er sich ein Whoop für das Treffen der hohen Töne, was wir ihm nicht abschlagen konnten.
Besonders seine sehr ruhigen Balladen brannten sich mir ins Herz. Die Verwendung eines seiner Trennungslieder in der US-amerikanischen Fernsehserie Criminal minds stellte er so bildhaft vor Augen, dass mir ein verstohlenes Tränchen lief. Gegen 18 Uhr musste er sich dem Angelusläuten für einige Minuten geschlagen geben, aber das erhöhte den Charmefaktor des Auftritts eher noch.
Setlist:
1) Blossom
2) True love will find you
3) Tomorrow begins
4) Whan you gonna come back
5) Infinity street
6) Walli softly stronger
7) The escape artist
8) Snowdrifts
9) Elephant in the room
10) Dead end loner
11) Spirit of the stairway
Sea of love hatte ich zum ersten Mal vor zwei Jahren beim gleichen Festival gesehen und mich in ihre Musik verliebt. Seitdem hat es mit Konzerten und uns nicht so gut geklappt, deshalb war auch ihr Auftritt im Garten ein muss für mich. Selbst wenn zeitgleich Mire Kay im kleinen Saal auftreten würden! Unter den vorn tanzenden Kindern war eine deutliche Faszination mit dem Fuchs am Schlagzeug zu beobachten und Marie-Sophie Kanske musste immer wieder lächeln, wenn wieder einer besondere Faxen machte. Mein Höhepunkt des Programms war der Song Don't be afraid of the dark und die Ankündigung, dass es im November eine EP geben wird. Leider war auch in diesem Set die Frauenstimme längst nicht so prominent, wie es nötig gewesen wäre.
Die Abendstunden brachten für mich noch O Emperor im großen Saal und Brokof im Foyer. Beides grundsolide und sympathische Sets, die vom Publikum jeweils sehr enthusiastisch und freundlich aufgenommen wurden. Ich war schon etwas müde und wohl auch nicht mehr so aufnahmebereit, weshalb ich dann auch das Set 22 Uhr nicht mehr abwartete.
Das Fazit des Tages im Rückblick waren viele sehr sehr positive und freundliche Sets und eine wunderbare Festivalstimmung. Allerdings leider keine hervorstechenden oder überraschenden Künstler und etwas Enttäuschung, dass die Sets mit den Frauenstimmen irgendwie alle nicht so recht überzeugen konnten in der Tonabstimmung vor Ort.
Mehr Bilder:
Aus unserem Archiv:
Sound of Bronkow 2012 Tag 3
Sound of Bronkow 2012 Tag 2
Sound of Bronkow 2012 Tag 1
Sound of Bronkow 2013 Tag 1
Brokof, Karlsruhe, 23.02.12
Lùisa, Mannheim, 10.12.12
Lùisa, Berlin, 11.12.12
Lùisa, Karlsruhe, 25.02.13
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